8 km
1.175 m hoch
50 m runter
5 Std.
Das ist, was Mapy zu der geplanten Strecke sagte. Aber erstmal mussten wir dorthin gelangen.
Wir starteten früh – was eine gute Idee war. Der Verkehr war noch nicht so viel. Nach Kitzbühel war die Strecke neu für mich und ich staunte über tolle hohe Berglandschaft. Vor dem Felbertauerntunnel gab es Frühstück (s.o.). Es war ein bisschen bedeckt und ungemütlich, aber das änderte sich dann doch und die Sonne strahlte herunter. Nach 3 Stunden waren wir wie geplant da. Die Idee war, das Auto in Kals auf einem kostenlosen Parkplatz zu lassen und uns mit einem Taxi zum Startpunkt kutschieren zu lassen. Das war auch eine gute Idee – wenn auch etwas teuer. Aber zu zweit und eben ohne Parkgebühren verschmerzbar.
Es gibt nur ein Taxi, das heißt Glocknertaxi. Und das muss man vorbestellen und der Mann koordiniert dann alles. Er fährt die Saison ziemlich durch – wir haben ihn später noch manchmal mit seinem Auto rumfahren gesehen.
Der Startpunkt war an einem kleinen Parkplatz am Ende einer Art Sackgasse den Berg hinauf, den man sonst schwer erreicht hätte. Wir starteten durch hübschen Wald – und gerieten schnell ins Schwitzen. Es war recht luftfeucht und eigentlich auch irgendwann Regen angesagt. Außerdem gingen die Höhenmeter recht flott los – das war etwas sehr anstrengend.
Diesmal gibt es auch mehr Bilder von mir. Auf manchen bin ich sehr klein. Und Lydia ist auf manchen auch sehr klein. Aber wir sind gut unterscheidbar: ich hab helle Hose und blauen Rucksack, sie hat roten Rucksack und orange Kniebandage.
Es lichtete sich und nach dem ersten kräftigen Anstieg startete quasi eine Sehenswürdigkeit: die Edelweißwiesen! Edelweiß hab ich da allerdings nicht erspähen können, aber massig andere Blumen. Und der Blick war einfach super.
Wir sind dann da um die Ecke und da war ein Tal und ein Fluss. Da haben wir mittaggerastet.
Es schaut da immer noch so hübsch sonnig aus, aber es kamen manchmal dunkle Wolken. Was wäre nun schlau? Nach oben eilen? In der Alm nebenan rumsitzen und abwarten? Wir entschieden uns für die Alm, aber es kam gar kein Regen. Da es auch ohne Regen immer später wurde und die noch zu bewältigenden Höhenmeter nicht weniger, machten wir uns doch wieder auf den Weg. Um es vorweg zu nehmen: wir wurden nicht nass. Aber entgegenkommende Leute erzählte dass als sie oben bei der Hütte gewesen waren, es dort geregnet hatte. Da haben wir aber Glück gehabt!
Der Weg ging sehr hübsch weiter, erstmal sanft das Tal ein bisschen hoch und dann ging es steiler bis über die Baumgrenze.
Es war weiterhin schweißtreibend und trotz der Landschaftsglücks wurden meine Beine immer schwerer und ich wurde immer schlapper. Aber tapfer schraubten wir uns beide höher und höher. Bis zur Alm waren wir fast niemandem begegnet, danach wurden es etwas mehr Menschen – es war aber so gar nicht überlaufen oder drängelig. Das hat mich verwundert – und sehr gefreut.
Lydias Rucksack war kleiner als meiner, aber gewichtsmäßig waren wir sehr ähnlich. Ich hatte vorher voll hin und her überlegt, ob ich Frühstück mitnehme, d.h. Esbit-Taschenkocher, Kaffeepulver mit Becher und Müsli. Wiegt ja doch etwas. Aber in Anbetracht der Frühstückspreise habe ich dann einen Mittelweg gemacht: 3 x Frühstück mitgenommen, 2 x vor Ort. Mittag hatten wir beide im Rucksack – und zwar für die ganze Tour. Zum Essen etwas später. Erstmal geht es noch weiter hoch.
Und dann kam die Hütte in Sicht!
Wir waren so weit oben, dass dort sogar noch Schnee lag.
Und dann war die Sudetendeutsche Hütte erreicht und wir froh! Kein Regentropfen, alle Höhenmeter bewältigt und eine schöne Tour gehabt. Trotz meiner schweißschweren Beine.
Jetzt zum Essen. Bei der Tour vor 2 Jahren regte ich mich schon etwas darüber auf, dass es zum Frühstück immer nur Buffet für ab 14,- Euro oder so gab. Nix einpacken! Das war mir zu viel. Ich bin zwar morgenhungrig, aber nicht so viel, dass sich ein Buffet lohnen würde. Und zumindest ich neige bei Buffet dazu, mehr zu essen als ich Hunger hab. Damit es sich quasi auch „lohnt“.
Das Abendessen erinner ich mich gar nicht mehr so richtig, aber ich meine, es war immer nur ein Hauptgericht – mit Auswahl ob vegetarisch oder nicht. Das gibt es in den Hütten auch immer noch bzw. oft war es nur die vegetarische Variante. Das nennt sich Bergsteigeressen und kostet gar nicht soooo viel. Nun schien es mir aber ein Trend, dass sie immer „Halbpension“ verkaufen wollten, also ein Abendmenü mit Suppe, Salat, Hauptgericht und Dessert sowie Frühstücksbuffet. Ab ca. 44,- Euro. Ohne Übernachtungskosten (diese sind immer noch sehr moderat für Alpenvereinsmitglieder – was wir beide sind). Die Frage nach dem Bergsteigeressen (und dann noch in Kombi ohne Frühstück) schien so gar nie auf Gegenliebe zu stoßen. Wir hatten oft das Gefühl, nicht mehr ganz so willkommen zu sein. Wir haben es trotzdem manchmal genommen. Z.B. hier. Eigentlich war die Sudetendeutsche Hütte eine der charmantesten, nettesten, angenehmste Hütte von den Betreibern her. So ein offenes herzliches Miteinander. Aber deren Bergsteigeressen war zwar sehr lecker (Spinatknödel mit Parmesan und Butter), aber so wenig, dass wir noch Hunger hatten.
Ich finde es schwierig. Klar sehe ich ein, dass mit Energie-, Transport-, Personal- und sonstigen Kosten die Wirte sehen müssen, wie man wirtschaftlich gut über die Runden kommt. Und es ist ja alles in den letzten 2-3 Jahren preislich ziemlich explodiert. Aber trotzdem. Außerdem habe ich – wenn Menü oder Buffet – immer zu viel gefuttert. „Weil es ja teuer bezahlt war“.
Eigentlich sollte Bergwandern mit Hüttenaufenthalte ja für alle möglich sein, auch für die mit geringerem Einkommen. Ist es auch. Aber zumindest wir beide hatten das Gefühl, damit nicht ganz so geliebte Gäste zu sein. Von den anderen haben gefühlt 90% die Halbpension gehabt. Es ist aber nicht nur eine Kostenfrage bei mir – ich finde es einfach doof, nur zwischen sehr viel oder gar nichts beim Frühstück wählen zu können und auch beim Abendessen wäre z.B. eine Suppen-Salat-Kombi manchmal eine feine Sache gewesen. Und manchmal litt Lydia, weil Teewasser sehr teuer war. Insgesamt waren Verpflegung und deren Kosten jedenfalls öfters Gesprächsthema bei uns.
Zurück zur Sudetendeutschen Hütte. Der Knödel schmeckte lecker, es gab noch ein kleines umgeschüttetes Heißwassermaleur, ein Lager unter dem Dach und für mich eine etwas unruhige Nacht. War ein langer Tag, Neugewöhnung an eine Mitwanderin und einen Schnarcher im Zimmer.
Wie wohl der nächste Morgen ausschauen würde?