11 km
730 m hoch
490 m runter
4:50 Std.
Der letzte Hüttenwandertag war angebrochen und das ist, was Mapy einem voraussagte. Wir hatten die Douglasshütte, die direkt an der Bergstation der Gondel zum Lünersee liegt, zusätzlich gebucht mit dem Gedanken, dass es noch ganz hübsch sei, eine Nacht in der Höhe zu verbringen und den See etwas einsamer zu erleben.
Ich habe mit einer Fotoserie „Jesus Everywhere“ mal angefangen und diesmal konnte ich ein ganz besonderes Exemplar dazu fügen. Der Mann bei der Alpe wusste auch nicht, wieso der so speziell mit dem hängendem Arm gestaltet ist, nur dass das schon immer so war.
Zuerst ging ich noch frohgemut, aber bald verdüsterte sich mein Gemüt bzw. waberte davon. Es war heiß, es ging nach oben, ich schwitzte und mir wurde daddelig. Links und rechts gab es Tümpel, Bachläufe und Kühe.
Aber irgendwann war der Öfapass erreicht, es gab einen großen Felsen, wo ich im Schatten sitzen konnte und Lebensgeister und Laune kehrten zurück – besonders bei dem schönen Ausblick. Es gingen wohl auch sehr wenig Leute an diesem Tag in diese Richtung – und die Entgegen-Kommenden trafen wir erst später. Nirgends war „die Zivilisation“ groß zu sehen und das sind doch die Bergmomente, die ich so gerne hab.
Beschwingter ging es hinab zum Schweizer Tor. Dort gab es auch ein ehemaliges Grenzhäuschen. Wie das wohl damals war, als die Grenze noch bewacht wurde? Wir ließen die Schweiz allerdings die ganze Zeit links liegen und gingen auf unseren letzten Pass, das Verajoch.
Beim Abstieg dachte ich, dass es doch wirklich ausgesprochen hübsch ist mit den Felswänden und verschiedenen gestein und den ganzen Wiesen. Auch wenn viele Alpenblumen schon verblüht waren, gab es aber doch noch einige bunte Tupfer.
Und dann kam der Lünersee in Sicht.
Wir hatten uns wie verrückt auf eine Hollerschorle bei der Seehütte gefreut, aber die war geschlossen. Wohl nur am Wochenende bewirtschaftet. Wir fanden einen schönen Rastplatz.
Die Seerunde zog sich etwas, aber wir vertrieben uns die Zeit mit Geschichten aus der Vergangenheit. Das ist das Schöne an einem langweiligen breiten Pfad – man kann sich gut was erzählen.
Die Hütte war etwas speziell. Tagsüber war da große Wirtschaft für die ganzen Gondelgäste. Aber man konnte eben auch übernachten und das taten auch einige/viele. Einige davon sahen nicht wirklich nach Hüttentour und Bergleben aus. Hütten sind manchmal sehr streng organisiert, so auch diese. Ein netter Mann kam unreserviert zu spät. Also zu spät zu den anvisierten Abendessenszeiten. Ein Bett bekam er noch. Er sagte, seine Erfahrung sei, dass immer irgend jemand absagte und er somit ein Bett kriegen würde und er damit eigentlich ganz gut fahren würde. Oder eben wandern. Es gab für ihn allerdings nur „Notrationsessen“, eine Gulaschsuppe. Die war ihm bisschen wenig und er verzehrte 2. Das wollte er gerne draußen machen -> verboten.
Eine etwas speziell aussehende Dame im Dirndl scheuchte ihr Team etwas Feldwebelähnlich herum und hier konnte man sehen, dass es kein fröhliches Miteinander war. Schade.
Aber das Essen war gut, das Bett bequem, die Dusche kalt und der See eher bisschen kühl. Ich bin da morgens noch etwas gelaufen. Hier war die Hüttentour eigentlich beendet, aber Karla hatte noch eine Ferienwohnung gemietet, wo ihr Mann in 2 Tagen zukommen würde und ich war für 2 Nächte eingeladen.
Da ich da noch etwas mehr über die Gegend lernte und sinnieren konnte und wir eine Missstimmung hatten, gibt es danach noch einen letzten Blogpost.