8,1 km
585 m hoch
100 m runter
3:15 Std.
Das ist, was Mapy zum heutigen Wandertag sagt.
Wir fuhren zuerst nach Rudno Polje. Einige Kilometer davor waren schon enthusiastische Menschen auf Rollski unterwegs. Rudno Polje gehört zu Pokljuka (oder andersherum – und ist das nicht ein schönes Wort, welches ich eher in Finnland verortet hätte) und da ist ein großes Zentrum für Biathlon, Skilanglauf und so. Und so trainieren da recht viele Menschen das ganze Jahr über. Diese und andere Menschen parken dort ihr Auto und welche starten zu verschiedenen Wanderungen im Triglav-Gebiet der Julischen Alpen. Das interessante an dem Parkplatz: er ist riesig und hat einen Teil, für den man bezahlen muss (7,- EUR pro Tag) und einen, wo nicht. Aber was man für das Bezahlen (im Parkautomat) zusätzlich bekommt, haben wir nicht herausgefunden. Und umsonst geparkt.
Wir parkten also und schulterten die Rucksäcke.
Zuerst ging es ein Stückchen einen breiten Weg entlang. Und dann gab es einen schmaleren Pfad und es ging hinauf und hinauf.
Und dann bekamen wir die Felsen zu sehen. Es war zuerst bedeckt und dann wurden die Wolken noch mehr und dunkler und dann ließen sie ihren Regen runter.
Das war ein bisschen frustrierend, weil die Bergwelt immer schöner wurde, man aber keinen trockenen Ort zum Verweilen fand. Nur einen halbtrockenen, wo wir schnell unser Mittag verzehrten. Der Regen war nicht super doll, aber stetig.
Wir sind sehr sehr vielen Menschen begegnet. Geschätzt weit über 100. Und das bei diesem Wetter! Wir lernten, dass „Guten Tag“ auf slowenisch „Dober Dan“ heißt, die meisten aber nur die Abkürzung „Dan“ einem zuriefen. Oder „Hello“ oder „Hi“. Es heißt, dass jeder Slowene/jede Slowenin einmal auf dem Triglav, dem höchsten Berg Sloweniens stehen sollte. Da waren wir ja in der Nähe. Und da viele Helme dabei hatten (und auch Kinder inkl. Helme), nahmen wir an, dass es viele Slowenen waren, die vom Triglav runterkamen. Aber wer weiß (wir lernten später, dass es nicht so ganz stimmte). Es fiel außerdem auf:
Ich dagegen wurde innerlich immer unfreundlicher. So voll hatte ich es mir nicht vorgestellt. So regnerisch natürlich auch nicht, aber irgendwann „muss“ es ja auch mal nass sein. Außerdem fing ich an, mit dem Untergrund zu hadern. Fast überall Wege voller großer und kleiner Steine, die mir – insbesondere in nasser, glitschiger Form – das Gehen schwer machten.
Wir erklommen einen Pass und danach gab es einen sehr schönen Höhenweg – leider nicht mit so viel Sicht, wie an wolkenarmen Tagen.
Dort wurde es auch etwas gefährlich und ein Schild warnte vor Steinschlag. Zum Glück kam keiner runtergefallen.
In Österreich und Deutschland sieht man teilweise so einige Gedenktafeln. Hier nicht so viele bzw. nur eine:
Der Regen hatte ab dem Pass ungefähr aufgehört und wir wanderten weiter zur Hütte und der Weg kam mir dann doch etwas lang vor wegen der vielen Steine, die das Gehen etwas anstrengend machten.
Aber dann kam die Hütte in Sicht und die Landschaft begeisterte.
Die Hütte war voll. Das ahnte ich ja schon, da bei der Reservierung immer nur noch wenige Betten frei waren. Was hier insbesondere anders war als bei den vorherigen Hütten im Rätikon:
Die Gäste waren recht international und wir lernten sofort einen Australier mit Onkel und abgelatschten Turnschuhen und viel Fröhlichkeit und später eine alleinwandernde nicht-so-aufgeschlossene Lettin kennen. Und ansonsten war die Akustik suboptimal und es war mir zu laut und ich war nicht wirklich glücklich.
Zum Abendessen konnte man zwischen 4 vorgekochten und vorbereiteten Gerichten auswählen, die dann schnell zusammen mit einem Kuchenstück serviert wurden. Zu trinken gab es nur Zeugs aus Plastikflaschen oder Dosen und leider so gar nichts, was einer Apfelschorle oder einem Hollerwasser ähnelte.
Ich muss gestehen: ich war nicht wirklich glücklich mit dieser Tourentscheidung. Und für den nächsten Tag war auch noch recht viel Regen angesagt. Der Weg, den wir eigentlich gehen wollte, beinhaltete eine schwierige Kletterstelle, von der uns insbesondere bei Regen abgeraten wurde. Es gab keinen anderen guten Weg. Wir entschieden uns für eine andere Hütte, mussten 100% Stornogebühren zahlen (Grmpf) und erreichten telefonisch die Alternative nicht, um zu checken, ob es Platz für uns gäbe. Eine Wanderführerin sagte, wir sollten uns mal keine Sorgen machen, der Wirt würde uns wohl schon unterbringen. Aber wir müssten mit größerem Komfortverlust rechnen. Na toll…..
Würde meine schlechte Laune anhalten? Diesmal kein Cliffhanger, sondern schon die Auflösung: nein – ich würde sogar begeistert sein!