Grenzgang Österreich-Italien – Tourvorstellung

9. September 2025

 

 

Aus Gründen muss ich 5 Tage aus meiner Wohnung draußen sein. Und seit geraumer Zeit plagte ich mich damit herum, was ich denn in der Zeit tun könnte. Meine Lust auf Hüttenwanderungen in den Alpen war mir etwas vergangen. Meine FreundInnen in Deutschland würde ich sowieso etwas später besuchen – oder sie sind in der Zeit fort. Auf eine neue Stadt oder sonstigen Ort hatte ich – gerade allein – noch weniger Lust. Auch nicht mit Couchsurfing. Ich grummelte – und dann dachte ich aber: OK, doch noch eine Hüttentour, so wie ich es mir ursprünglich vorgenommen hatte. Dann wäre ich damit mehr oder weniger durch. Den nächsten Sommer würde ich sowieso woanders verbringen wollen.

 

Aber dann fing meine Grummelei wieder an. Ich dachte, im September sind die Ferien vorbei und ich würde quasi halbleere Hütten vorfinden. Pustekuchen! Bei allem, was ich mir rausgesucht hatte, gab es Engpässe mit voll belegten Hütten, die sich auch durch andere Streckenführungen nicht lösen ließen. Und ich war ja auch zusätzlich etwas eingeschränkt: keine gepunkteten Strecken wegen etwaiger Höhenangst, die ich nicht alleine bewältigen wollte, und keine langen Tage, d.h. möglichst nicht mehr als angegebene 6 Gehstunden (die ich ja auch oft überschreite durch Langsamkeit).

 

Außerdem wollte ich auch mit Bus und Bahn reisen sowie tatsächlich nur Alpenvereinshütten ansteuern (anderes ist mir zu teuer). Ich wurde dickköpfig und hartnäckig. Und so verbrachte ich viel Zeit im Internet, entwarf Touren, verwarf diese wieder, folgte Vorschlägen, die ich ebenfalls verwerfen musste, fand Touren und beendete diese aufgrund zu voller Hütten wieder. Bis ich dann endlich fündig wurde – bzw. ich musste noch einen Tag dranhängen bzw. davor stellen, da es sonst auch nicht mit den Übernachtungen hin kam. Gefühle: a) Grummeligkeit, dass es soooo schwer ist, was zu finden, b) Erleichterung, doch noch was gefunden zu haben und c) wundern über meine Hartnäckigkeit.

 

Die Variante „Warteliste“, die auch von Hütten offeriert wird, behagte mir nicht. Slowenien fand ich zwar von der Atmosphäre her attraktiv, aber es ist sehr schwierig, allein durch das Internet was wirklich Geeignetes zu finden. In Österreich geben die Hüttenwebseiten auch immer die Nachbarhütten an – und das macht die Recherche schon mal viel einfacher. In Slowenien gibt es das leider nicht.

 

Ich wurde also in den Karnischen Alpen fündig und zwar direkt auf der Grenze Österreich-Italien, wobei die Hütten alle in Österreich sind. Ich hoffe, ich habe keine Höhenangst-Stelle übersehen – ansonsten hab ich aber überall ausreichend Zeit, ggf. Hilfe zu finden oder umzudrehen oder abzusteigen. Das hier ist die Tour mit den Hütten:

 

 

Und das hier ist das Höhenprofil:

 

Höhenprofil

 

Sieht das nicht prima aus? Einmal sanft hoch, oben bleiben – und dann leider etwas flott runter – aber danach können die Knie ja sowieso ausruhen. Es sind vielleicht ein bisschen kurze Gehetappen, aber mir hat das prinzipiell bei den letzten Touren doch immer mehr Freude gemacht als so ewig gehen zu müssen. Und dann kann man ja immer noch herumspazieren. Und wenn es regnet, hat man sowieso nicht so viel Wanderlust. Ich jedenfalls nicht.

 

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Nach 3 Touren mit Freundinnen gehe ich jetzt wieder – wie auf der ersten Tour – alleine. Alleine gehen finde ich ja ganz gut, aber alleine zwischen vielen Menschen auf Hütte sein nicht so ganz. Wahrscheinliche investiere ich beim Rucksackgewicht noch in ein Buch. Es heißt ja oft, dass man beim Alleinreisen viel eher Menschen kennenlernt und offener ist für Begegnungen usw. Ich kann nur sagen: ich nicht.  Vielleicht kann ich ja mal darüber nachgrübeln, warum das so ist.

 

Leider werde ich dann auch nicht fotografiert und es gibt wieder weniger Bilder mit mir drauf im Blog. Aber das ist ja eigentlich auch egal. Dafür hab ich überlegt, ob ich vielleicht doch nochmal mehr was mit Filmclips versuche.

 

Dann mal schauen, wie diese Tour wird!