TBILISI

 

Tbilisi ist eine Großstadt. Tbilisi ist eine Hauptstadt. Hier gibt es bestimmt massenhaft frühstückende Menschen. Dementsprechend frohgemut ziehe ich am Morgen los. Und finde mich wieder vor heruntergelassenen Rollläden, verschlossenen Türen oder werde von energischen Moppfrauen gleich wieder herausgewischt. Aber es gibt ja McDonalds in Tbilisi! Sogar seit 1999. Eigentlich mag ich ja McDonalds nicht so sehr. Aber mein Magen knurrt. Ich gehe hinein „One coffee and….“ – „There is no coffee.“ – „No coffee?“ – „No coffee.“ Himmel! Ich bin schon 45 Minuten unterwegs und mein Magen knurrt weiter. Aber da – ein Touristencafé! Ein Khatchapuri Adjari (eine besonders fette Kalorienbombe mit Ei und Butter) und ein Eastern Coffee (= Nescafe) werden das teuerste Frühstück meiner Reise.
Zeit für erste Eindrücke aus Tbilisi. Es herrscht ein unglaublicher Verkehr. Jeder Georgier mit vier Rädern ist ein König der Straße. Dicht an dicht brausen sie vierspurige Straßen entlang, keine Chance für RadlerInnen, die gar nicht erst angetreten sind. An jeder Seitenstraße ein kleiner Kampf zwischen zwischen straßeüberquerenden PassantInnen und abbiegenden Autos. Jede Georgierin ist eine Königin des Trottoirs. Sie übertreffen einander in phantasievollen Kleidungszusammenstellungen und Stöckeln, die bei uns als Nuttenschuhe durchgehen würden. Hier aber werden sie mit einer Eleganz zwischen aufgeworfenen Gehwegplatten leichtfüßig hinweggeführt, als würde die Besitzerin über einen Laufsteg der Haute Couture stolzieren. Ich staune in meinen plumpen praktischen Turnschuhen.