
Ich hatte einen Bus von Jorhat nach Guwahati gebucht. Zusammen mit einem Hotelmenschen, weil ich das nicht so einfach kann insbes. mit der Bezahlung. Es war etwas kompliziert und er brauchte meinen WhatsApp-Kontakt und meine indische Telefonnummer. Und dann bekam ich das Ticket in mein Handy. 9:00 Abfahrt ab Jorhat.
Am nächsten Morgen war ich nochmal mehr beeindruckt: mir wurde ein link geschickt, wo der Bus ist. Titabor. Ich vermutete, dass der Bushof so heißt. Hotel organisierte eine Rickshaw, der setzte mich um die ecke ab und dann sollte ich mit einem Sammeltaxi nach Titabor. Die Zeit war schon ein bisschen fortgeschritten und ich guckte, wo Titabor denn sei. 32 min entfernt! Voll weit! Schaff ich nicht! Dann kommunizierte ich per WhatsApp mit diesem Kontakt. Wieso Titabor? Von da startete der Bus, ich müsste nach Jorhat zum ISBT. Der Bus würde pünktlich wegfahren!
Aus dem Sammeltaxi rausgesprungen, kleines Kleingeldproblem, gelöst, dumm gucken – und dann kam ein Rickshawfahrer auf mich zu. Könne er helfen? ISBT – ganz schnell! Macht er! Währenddessen chattete ich weiter und man versuchte, allen möglichen die Schuld zu geben. Ich setzte mein Alter ein und wie schwierig das doch alles sei, da durchzuschauen! Langsam wurde der Chatmensch gnädiger. Wo ich denn sei? Bitte bitte, er soll den Bus auf mich warten lassen! Und dann, tatsächlich 5 min nach Abfahrtszeit kam ich an, Bus stand da, ich und und Gepäck rein und los ging es! Der Typ chattete noch weiter. Er ist der Busbesitzer. Er hat 12 Busse. Es sind die besten Busse in Assam (stimmt). Und dann sank ich erleichtert in die Polster. Ich glaube ohne Chat wäre der tatsächlich weggefahren….
Toller Bus
innen
mein Sitz
In Guwahati guckte ich zu spät, wo mein Hotel und der Bus sind – und fuhr etwas zu weit. Nicht so schlimm. ein Rickshawfahrer brachte mich dann her. Es wurde dunkel und ich war schlapp.
Was macht der da?
Zimmerblick
Rezeptionsblick
Dann startete der nächste Tag mit einer anderen Herausforderung: Geld wechseln! Wo viele Touris sind, gibt es so einige Gelegenheiten. Aber hier? Ich fühlte mich weiterhin recht allein auf weiter Flur. Ich fragte im Hotel: keine Ahnung. Im Internet bei Google Maps fand ich ein Thomas Cook – allerdings war der nicht da, wo er sein sollte. Nur ein normales Wohnhaus. Ich fragte in einem anderen Hotel: keine Ahnung. Dann ging ich in eine Bank. Nee, sie würden nix wechseln, die anderen Banken auch eher nicht. Thomas Cook! Ja, da gäbe es doch einen bei einem weiteren Hotel. Nachdem ich ca. 1 Stunde herumgeirrt war, fand ich ihn tatsächlich – in einem etwas albgegammelten eher leeren Gebäude. Ein schickes Büro, nette Menschen – und viel Geld!
Man freute sich über mich, erfuhr die Sorgen von Reisenden und gab mir Tee zu trinken. Ich war dankbar.
Gebäudeinnen
Thomas Cook
Nach dem späten Mittag dann etwas Sightseeing. Und die Feststellung, dass Guwahati ebenfalls ein Verkehrsproblem hat. Ich ergatterte wieder eine Rickshaw und fuhr zum Fähranleger am Brahmaputra. Das dauerte.
Pfeiler
Fähranleger
Dort bestieg ich dann eine Fähre und fuhr nzum Umananda Tempel auf der Peacock Island. Peacock heißt sie nach den Briten, weil sie fanden, dass die Form einem Strauß ähnelt. Umananda heißt der Tempel nach Uma = Parvati = Frau von Shiva. Ananda = Glück. Der Tempel dort ist ein Shiva Tempel und man darf nicht drinnen fotografieren.
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Zurück dauerte sehr lange. Ich hatte nur die letzte Fähre erwischt und die wartete, bis keiner mehr übrig war. Und das hat gedauert. Das Inselchen gilt als die kleinste ständig bewohnte Insel (von den Tempelbetreibern).
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Die zurück war eher eine Stehfähre und die Leute vertrieben sich die Zeit mit Fotos. Und interessanterweise hatte niemand Interesse an mir. Für Indien immer noch eher ungewöhnlich. Aber nicht unangenehm.
Am nächsten Tag schwang ich mich wieder in eine Rickshaw und steuerte den berühmtesten Tempel hier an: den Kamakhya Tempel.
Rickshawfahrt
Es ist der älteste Hindutempel hier in der Gegend und sehr berühmt und verehrt für tantrische Praxis. Davon hab ich aber nix gesehen. Eigentlich habe ich nix wirklich gesehen oder gewusst, ich bin einfach hin und hab geguckt. und hinterher gelesen – und das war dann eigentlich doch total interessant. Weil dieser Tempel, er ist total weiblich! Nicht nur das Kamakhya eine Göttin ist, hier wird auch mit einem speziellen Fest ihre Menstruation verehrt. Und im Inneren hat man kein Lingam (= Pimmel), sondern eine Yoni (= Vulva/Vagina). Aber bis ins Innere bin ich gar nicht vorgedrungen, die Schlange war elendig und die Zahlen wurden draußen veröffentlicht. An diesem Tag waren schon über 1.000 dort gewesen.
Was ich aber gesehen habe und was zumindest bei Wikipedia fehlt: hier werden Tiere geopfert. Ich habe gesehen, wie ein Kuh geköpft wurde und gehört, wie Ziegen vor der Schlachtbank geweint haben.
Es gibt diesen großen Haupttempelkomplex und lauter kleine Tempelchen drumherum, wo Leute auch tätig sein konnten. Und ich zeige hier meine Eindrücke auch einfach so ohne weitere Kommentare oder Erklärungen.
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Man kann hier viel Zeit zubringen. Es ist interessant und friedlich – trotz der Tieropfer. Und ziemlich voll. Ein Paar, welches ich traf, war ganz aus Rajasthan angereist. Und eine Reisegruppe aus Deutschland – Ikarus Tours.
Ich habe noch paar Hotels angeguckt wegen zukünftiger Gästeübernachtungen – und das war es erstmal. Am nächsten Tag sollte meine Reisegruppe ankommen. Und damit ruht der Blog und wird erst danach weiter befüllt.
Insgesamt ist auch Assam entspannter was den Umgang mit westlichen Touris angeht. Aber soooo viel hab ich bisher auch nicht erfahren, was Assam so prinzipiell angeht.