Baneshwar Fair I – Das etwas andere Festival

19. Februar 2019

 

Wenn ich die Worte Tribal, Festival und Rajasthan höre, bilden sich sofort Bilder in meinem Kopf und Erwartungen entstehen – ob gewollt oder nicht. Beim Baneshwar Festival wurde das komplett enttäuscht. Und ich musste schauen, wie ich mich umdrehe im Kopf.

 

Vom Baneshwar Festival im Süden Rajasthans wusste ich, dass sich jährlich Unmengen von Tribals dort treffen und dass es kaum in einem Angebot auf dem Tourismus-Markt zu finden ist. Was mich natürlich sehr neugierig machte. Ich stellte es mir so großartig vor, dass ich sogar wie vorab geschrieben 2 Tage dafür veranschlagt hatte. Der Guide war zum Glück erfolgreich damit, es vor Ort auf 1 Tag zu kürzen. Das hätte mich stutzig machen können. Gesehen habe ich auf Plakaten nur diese Riesenräder und auf Bildern im Internet hauptsächlich Menschenmassen von etwas weiter oben.

 

Riesenräder

 

Fast 70 km entfernt von Dungarpur treffen die Flüsse Som und Mahi aufeinander und bilden ein kleines Delta. Am ersten Tag bringt der Priester mit großem Pomp eine kleine Statue von Mavji (16 cm) vom 6 km entfernten Tempel in einem Palanquin auf einem Pferderücken. Der Priester selber, Mathadish genannt, kommt ebenfalls in einem Palanquin. Er muss zum Wasser getragen werden und nimmt ein Bad. Danach ist das Wasser heilig und es gilt als sehr förderlich, wenn man in diesen Tagen ebenfalls dort ein Bad nimmt. Auch wird die Asche der Verstorbenen in diesen Tagen dem Fluss übergeben. Wir waren allerdings am letzten Tag da und so sahen wir die Prozession nicht. Dafür so einige Leute im Fluss, was aber nicht fotografiert werden sollte. Das Gelände ist riesig und überall sind Leute. Allerdings ist es nicht wirklich drängelig. Hier ein Übersichtsfoto von einem Flussteil.

 

am Fluss

 

Entweder übergaben auch manche Menschen ihre Kleidung dem Fluss oder er hat sie einfach genommen oder…. Jedenfalls schwamm so einiger Stoff im Wasser umher.

 

Stoff

 

Ich ging in einen Tempel, wo die Menschen der Mavji Statue huldigten. Auch hier war fotografieren nicht angesagt, aber ein Tempelhüter war offensichtlich so begeistert, dass eine Ausländerin da war, dass er arrangierte, dass die Leute Platz und ich doch bitte ein Foto machen solle. Hab ich. Außerdem noch ein paar andere Bilder.

 

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Hier ist mein Fotogönner (rechts) mit einem Kumpel:

 

Als ich wieder raus war, kam gerade eine Gruppe, die eine andere Gottheit trug, an:

 

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Das Fest hat also einen religiösen Hintergrund. Allerdings gibt es auch noch viele viele weltliche Attraktionen – und von denen und wie das mit den Tribals ist und meinen Erwartungen, berichte ich im 2. Teil

 

Eine meiner Erwartungen hatte sich allerdings erfüllt: wir sahen nur zwei weitere westliche Menschen.