Chame -> Upper Pisang – Walking on Sunshine

9. März 2023

 

 

Ich wachte auf. Es war sehr kalt im Raum. Es sah durch die Gardinen Helligkeit. Ich öffnete sie: jaaaaaa! Sonnenschein! Hohe schneebedeckte Berge! Ich sprang aus dem Bett, schaute hierhin und dorthin, aß mein Frühstück, schulterte den Rucksack und lief los. Eigentlich braucht es maps.me nicht zur Orientierung – und es produziert auch Seltsamigkeiten wie diese:

Maps.me

 

Ich brauchte keine 22 Std. und musste auch keine 2,2 km nach oben und unten gehen. Ein Scherzkekschen. Ich ging durch Chame.

 

Chame

 

Und blickte zurück:

 

Chame

 

Aus allen Lodges kamen die Trekkenden gekrochen und wanderten los. Und waren dabei so zahlreich, dass ich staunte. Einige von diesem Foto hab ich tatsächlich noch öfters getroffen, z.B. Sofi, die hier vor mir geht. Sie ist eine 33-jährige Vietnamesin, die auch mal ein Jahr in Berlin gelebt hatte. Sie war allein unterwegs, lief langsam, beharrlich, meditierte dabei und hatte einen großen Willen, alles zu bewältigen.

 

Trekkende

 

Auch ich wurde durch Zufall fotografiert:

 

ich in Chame

 

Man ging lange auf der Straßenpiste, was aber nicht so schlimm war, da wenig Autos unterwegs waren.

 

Piste

 

Irgendwann war es mir doch arg rummelig und ich machte einfach eine längere Pause. Und dann war ich fast allein bis zum Mittag.

 

Trekkende

 

fast alle waren nun an mir vorbei

 

Piste

 

Wie man sieht, ist einiges an den Abhängen runtergegangen. Es heißt, dass seit Straßenbau mehr runter kommt. Aber vielleicht ist es auch Klimawandel und somit gleichzeitig. Jedenfalls erfreute ich mich der Sonne und des Laufens (der Rucksack war auch gar nicht zu schwer) und da siedelte sich natürlich „Walking on sunshine“ von Katrina & the Waves auf meinen Lippen an.

 

Bald darauf traf ich in Bhratang auf eine Apfelfarm und konnte in das Fabrikgebäude schauen.

 

Bhratang

 

Apfelsortierung

 

Apfellagerung

 

Die Landschaft war phantastisch, die Bergformationen abwechslungsreich, die Vegetation ebenfalls, riesige Berge um einen herum – und ich habe es tatsächlich nicht so fotografiert bekommen, wie ich es gesehen habe. Mist.

 

Landschaft

 

Mittagsort

 

Bis zum Mittag ging es eher ein schmaleres Tal hoch, nach dem Mittag weitete sich die Landschaft und es gab schöne Bäume.

 

See

 

Bäume

 

Man konnte sich entscheiden, ob man die Piste weiter nach Lower Pisang gehen oder nach Upper Pisang abzweigen würde. Ich tat zweites und wanderte noch ein wenig nach oben und hatte von da einen tolleren Blick. Inzwischen bewölkte es sich. Ich fand eine Unterkunft und ging auf Dorferkundung. Es gab einige hübsche alte Steinhäuser und oben ein neueres Kloster.

 

Blick nach Lower Pisang

 

Upper Pisang

 

Kloster

 

Klosterdetail

 

In allen Klöstern gab es keine bis kaum Mönche. Diese überwintern alle in Kathmandu oder so und kehren erst Ende März wieder zurück. So lange kümmert sich jemand anders um die nötigen Rituale und Besuchswilligen.

 

In der Lodge waren wir nur zu sechst: 1 deutsches Paar plus Guide + Porter, 1 franz. Schweizer und ich. Es war im Nachhinein die blödeste der Unterkünfte trotz der so gemütlich aussehenden Küche. Im Restaurant/Gemeinschaftsraum gab es auch einen Ofen, der abends angemacht wurde. Aber als er schon bald nach dem Abendessen drohte auszugehen, wurde kein Holz nachgereicht. Wir schauten hoffnungsvoll den Guide an, ob er nicht nachfragen könne. Oh nein, er würde sich das nicht trauen, es wäre besser wenn ich es machen täte. Also bat ich um ein weiteres Stück Holz. Die böse Miene, mit der die Frau verachtlich dieses brachte, missmutig in den Ofen schob und uns keines Blickes würdigend wieder abrauschte war schon sehenswert. Und nein, im Vergleich zu anderen Unterkünften hatten wir wirklich nicht ungebührlich viel Wärme gewünscht gehabt.

 

Lodgeküche

 

Und so gingen wir dann alle bald ins Bett und waren gespannt auf den nächsten Morgen und Wandertag.

 

Dass die Bilder nicht wirklich die Landschaft so widerspiegeln wie ich sie empfunden habe, wurmt mich im Nachhinein schon ziemlich. Also: es war toller als auf den Fotos!