Chitwan – Tiere gucken

26. + 27. April 2024

 

 

Nach dem Trek war ich 2 Tage in Kathmandu, machte dann einen Ausflug nach Chitwan und verbrachte noch mehr Zeit in Kathmandu und dann flog ich heim. Die Kathmandu-Zeiten bekommen einen Blogpost zusammen, hier erwähle ich vom Chitwan-Ausflug.

 

Chitwan hat einen Nationalpark, 1973 als erster Nationalpark in Nepal gegründet. 1984 wurde er zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt und bekam 1997 noch eine Pufferzone dazu. 932 qkm ist das Kerngebiet groß.

 

Ich fuhr mit dem Bus hin. Der Hauptort von dem Park, Sauraha, ist 165 km über die Straße südwestlich von Kathmandu entfernt. An dieser Straße wird direkt außerhalb Kathmandus gebaut und das ist sehr anstrengend für die Geduld. Nach 2 Std. hatten wir 23 km hinter uns gebracht. Danach ging es etwas besser.

 

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In Sauraha wurde ich von der Unterkunft abgeholt. Ich wusste, dass Chitwan tief gelegen ist, also heiß sein würde. Das war es auch wirklich und ich habe etwas gelitten. Aber nicht zu viel, denn ich hatte das Glück eines sehr tollen, bequemen, klimatisierten und auch riesigen Zimmers. Da kam ich mir mit meinem kleinen Rucksack fast verloren vor.

 

Zimmerteil

 

Das Resort bietet jeden Tag Aktivitäten an, die man buchen kann. Es gibt dann einen Guide und man ist mit anderen Reisenden gemeinsam. In meiner Gruppe waren 2 junge Deutsche, die den Manaslu gerade umrundet hatten, 2 junge Däninnen, die in Pokhara Workshops zu Menstruation usw. gegeben hatten und 3 AmerikanerInnen von einer Reiseagentur, die Chitwan als neue Destination in ihr Programm aufnehmen wollten. Unser Guide war leider etwas furchtbar, entweder leierte sein Wissen runter oder er hatte keines. Er ist sicherlich gut darin, Tiere zu entdecken, aber seine Vermittlung war wirklich nicht gut. Schade.

 

Ich nahm Teil an: 1. Dorfbesuch, 2. Jeepsafari, 3. Kanufahrt mit Spaziergang.

 

Der Dorfbesuch ging in das Dorf Tharu, gleichnamig zu der Ethnie, die dort lebt. Das Internet sagt, dass die Tharu-Leute ein sehr alteingesessenes Volk in der Gegend sind mit der Besonderheit, dass ihr Lebensraum sehr sehr malariaverseucht war (jetzt nicht mehr), sie aber viel seltener daran erkrankten als andere Menschen. Der Guide hing der These an, dass die Tharu aus der Thar-Wüste in Rajasthan gekommen waren. Diese These wird überwiegend als falsch deklariert.

 

In dem Dorf gingen ein paar Leute ihrem Tagewerk nach, einige Touristengruppen scharrten sich um ihre Guides und in einem Haus war eine Art Museum mit ein paar staubigen alten Gebrauchsgegenständen, die der Guide sehr umständlich und lange erklärte. Es war heiß und ich schwitzte und litt an meiner Ungeduld.

 

Dorf 1

 

Dorf 2

 

Auf dem Hinweg gab es aber schon ein Tier zu bestaunen: ein Krokodil:

 

Krokodil

 

Danach ging es zu einem Sonnenuntergangspunkt. Der Sonnenuntergang war wegen der hohen Luftdunstigkeit kaum vorhanden, irgendwann löste sich der rötliche Sonnenball einfach auf. Am Flussufer waren sehr viele Sitzgelegenheiten aufgebaut, so dass die Besuchenden ein Getränk zu sich nehmen konnten während sie die Sonne anguckten.

 

verblassende Sonne

 

Außerdem gab es in die andere Richtung eine Art Wasserloch in dem ein psychisch gestörtes Panzernashorn sein Leben verbrachte. Es wollte partout nicht mit den anderen Panzernashörnern in Freiheit im Park leben.

 

Panzernashorn

 

Meine Begeisterung für diesen Ausflug war sehr gering bzw. nicht vorhanden.

 

Früh am nächsten Morgen ging es dann zu der großen Safari. Auch hier gab es keine strahlende Sonne, was aber gut war, da es dadurch etwas länger ganz erträglich war mit den Temperaturen. Man fuhr wieder zu der Sonnenuntergangsstelle, wurde in ein Kanu gesetzt und über den Fluss gestakt.

 

Fluss

 

Kanu (an den Seiten die Sitzbänkchen zum hinstellen)

 

Staker

 

Nach kurzem Fußweg traf man dann auf eine recht große Anzahl Jeeps in die die jeweiligen Gruppen gesetzt wurde. Ich dachte: oh je, oh je. Aber diesmal hatte ich Unrecht, der Park ist so groß und die Wege zahlreich, dass diese Jeeps sich nie ins Gehege kamen und man nur von Zeit zu Zeit mal einen anderen Jeep traf.

 

Jeeps

 

Die Fahrt dauerte 4-5 Stunden. In der Zeit sahen wir: sehr viel Rotwild, 1 Bison, 2 Bären, 5 Panzernashörner, 1 kleine Affenhorde, manche hübsche Vögel und keinen Tiger. Damit kann man mich nicht begeistern, meine Erwartungen waren andere. Aber aus der Reaktion der Anderen schien mir, dass sie das normal und durchaus erfolgreich fanden. Wenn man ein Tier antraf, guckte man zu, wie es rumstand, evtl. fraß, sich evtl. fortbewegte – und machte meistens ein Photo. Hier sind meine Bilder:

 

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8 (mit Affen)

 

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11 (im Wasser lagernde Panzernashörner)

 

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Die Panzernashörner sind die große Attraktion des Parks. Mit den Tigern muss man riesiges Glück haben, die bekommen nicht viele zu Gesicht. Von der Vegetation her war der Park relativ abwechslungsreich, aber auch das riss mich nicht so vom Jeepsitz. Aber es war gut, das mal mitgemacht zu haben. Ich weiß nun, dass es nicht so meins ist, sehe aber, dass sich andere durchaus sehr daran erfreuen können und das ist dann ja auch gut so.

 

Am späteren Nachmittag gab es noch die Aktivität Kanufahren und die hat mir am besten gefallen. Man hockt in diesen Art Einbaumkanus und wird von einem Staker den Fluss hinab bugsiert. Wir befanden uns schon weit fortgeschritten in der Trockenzeit und der Fluss führte wenig Wasser und das Boot schrabbte öfters auf den Steinen. Gegen Ende waren wir dann so festgefahren, dass ein Boot zur Hilfe kam und einige umsteigen mussten. Leider durfte ich nicht meine Hände im Wasser gleiten lassen. Hier sind die Bilder dazu:

 

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Dann gibt es noch etwas zu den Elefanten zu sagen. Es gibt hier welche. Man kann auch auf Ihnen auf Tierbeobachtung durch den Park reiten oder nur so eine Tour machen. Man kann auch das Elephant Breeding Centre angucken. Die Lebensbedingungen für die Elefanten hier sind alles andere als schön. Hier ein Artikel dazu von Hauser Exkursionen.

 

Ich hatte mich nie so mit Elefanten beschäftigt. Es wurde auch meiner Gruppe angeboten, aber die waren alle empört und dagegen und so wurde dieser Programmpunkt einfach gestrichen. Aber man konnte trotzdem diverse Menschen auf Elefanten sehen:

 

Elefantenritt

 

Das scheinen mir hauptsächlich indische Touris zu sein, von denen es sowieso sehr viele in Chitwan gibt. So lange es immer noch gut zahlende Kundschaft gibt und keine Katastrophen ist es wohl eher schwer, zu einer wirklichen Änderung zu kommen. Aber mal schauen.

 

Abends gab es noch eine Tanzshow der Tharu im Resort.

 

Tanzshow

 

Und am nächsten morgen ging es die lange Fahrt wieder zurück nach Kathmandu. Ich finde das Resort schön und gerade nach einem Trekking auch angenehm zum Rumhängen, und habe einen guten Einblick in den von vielen Reiseanbietern offerierten Programmpunkt Chitwan NP gewonnen. Auch wenn ich selber nicht zu begeistern bin, sind es andere schon und so ist es dann auch gut. Jedenfalls ist es eindeutig von Vorteil, wenn man keine so großen Erwartungen hat wie ich.

 

In Kathmandu habe ich noch ein bisschen was erlebt, davon dann im nächsten Blogpost!