Chopta -> Joshimat – Weiterfahrt zu Zweit

23.09.2022

 

 

Die zweite Nacht in Chopta war auch wieder hellhörig, aber mit anderen Leuten und weniger Hunden. Binodh ist ja übrigens ein prima Reisegefährte, er hat einen Kocher mit und so konnte ich bisher immer einen Morgenkaffee im Bett haben!

 

Das Wetter war wieder suboptimal, der nächtliche Regen und die Wolken verhießen nichts Gutes, aber wir blieben dann doch trocken. Prashant verabschiedete sich für seinen Rückweg nach Rishikesh und Delhi und unser Plan waren die nächsten beiden Tempel vom Panch Kedar. Nachdem das Aufsteigen auf das Moped inzwischen prima klappt, probierte ich mich jetzt zaghaft im Fotografieren während der Fahrt.

 

1. Fahrphoto

 

Allerdings sollten wir doch öfters anhalten für ordentlichere Photos. Die Straße war nämlich phantastisch schön. Weit oben am Hang zog sie sich durch schöne Vegetation mit immer neuen tollen Blicken in die Bergwelt. Durch die Wolken sah es besonders zauberhaft aus. Es waren kaum andere Fahrzeuge unterwegs, Binodh sang und ich freute mich innerlich. Aber Photos hab ich davon nicht.

 

Landschaft

 

Die Gegend war Naturschutzgebiet, aber wir sichteten nicht viel außer einer sehr großen Affenfamilie

 

Teil einer sehr großen Affenfamilie

 

Affenfamilie ist dabei, sich zu vergrößern

 

Einmal war viel Wasser auf der Straße, da bin ich lieber abgestiegen und zu Fuß über die Steine gesprungen

 

Wasser auf Straße

 

Dann schlängelte sich die Straße nach unten, es gab nochmal tolle Bäume und dann einen Blick zu den Berghängen, wo der 3-tägige Trek starten sollte. Es war dunstig bewölkt, eher warm – und irgendwie fand ich das nicht so wirklich attraktiv aussehend. Ich erinnerte mich, wie überwältigend ich die hohe Bergwelt bei Joshimat bei meinen vorherigen Besuchen fand – und dann siegte die Sehnsucht dahin und wir fuhren einfach weiter.

 

Schöne Bäume

 

Nette Landschaft

 

Interessant war, dass wir einmal wo anhalten mussten, wo unsere Daten aufgenommen wurden und wir ein Bändsel mit Code bekamen. Wenn wir verloren gehen und jemand uns findet, kann er uns zuordnen. Gekostet hat das nichts.

 

Wir gelangten zu der großen Straße, die nicht nur nach Joshimat sondern auch nach Badrinath führt und die war sehr befahren. Die Schlucht, wo der Alaknanda Fluss fließt, wurde immer tiefer, die Bergwelt spektakulärer, die Straße beschädigter. D.h. Staus und Staub. Aber mit einem Motorrad ist das ja wirklich prima – man darf sich an allen wartenden Autos vorbeischlängeln und wird sogar bevorzugt oftmals über das Hindernis gelotst. Blöderweise war ich da sehr photounenthusiastisch, auch hiervon gibt es kein Bildmaterial. Ich gelobe Besserung!

 

Nachbarstaatskollegen von Binodh aus West Bengal

 

Nachdem ich solche wunderbaren Erinnerungen an Joshimath hatte, konnten diese ja eigentlich nur enttäuscht werden. Wir fuhren in die Stadt ein – und fanden nur viel Verkehr, ranzige Häuser, öddelige Shops und wuselnde Leute vor. Die Bergwelt war weiterhin grandios, aber von Wolken verhangen. 1995 war ich zum Saisonende (Badrinath schließt Ende Oktober) und 2005 vor Wintersaisonstart dort und es war alles entsprechend ruhig. Der Tourismus hat in den Jahren aber sowieso enorm zugenommen, also hauptsächlich innerindischer. Und so wurde gebaut und gemacht und getan und was mir damals als charmante Kleinstadt erschien, weckte diesmal Fluchtgedanken. Aber es war relativ spät und bleiben wollten wir definitiv. Es gibt 15 km den Berg hoch das Skiresort Auli, da erhoffte ich mir mehr Schönheit.

 

Luftdruck

 

Das war es aber auch nicht wirklich – mehr zu Auli im nächsten Blogpost. Wir irrten dann etwas die Straße entlang und fanden schließlich Unterschlupf in einer Art Homestay mit schönem Garten und Blick über das Tal. Wenn nur eben diese Wolken nicht wären….

 

Tanke

 

Übrigens: das Motorrad verbraucht ca. 4 l auf 100 km und 1 l kostet ca. 1,30 Euro. Und wir treffen öfters auf hier arbeitende Leute von woanders. Der Tankwart ist aus Nepal und mittags speisten wir bei einer Sikkimesin, die einen Momo-Stand hat und wegen ihrem Mann, der bei einer größeren Firma untergekommen war, seit 8-9 Jahren hier lebt.

 

Und es wird ja so oft von den gefährlichen Kühen in Indien geschrieben, die stoisch auf der Straße stehen oder trotten. Zumindest mit dem Motorrad kann man die locker umfahren. Schwieriger scheinen mir die flinkeren unberechenbaren Hunde zu sein, die man leichter überfahren kann. Haben wir aber nicht.

 

Wir wollten definitiv am nächsten Tag die Beine bewegen – was daraus wurde und wie das nun mit Auli ist, folgt im nächsten Blogpost!