In der Godwad-Region in Südwest-Rajasthan gibt es ein Dorf, dessen Namen ich nicht mehr erinnere. In der Gegend hat sich ein neues Camp angesiedelt. Hübsch ist es geworden mit großen Zelten in denen bequeme Betten stehen und auch Dusche und Toilette installiert wurden. Zum Saubermachen, Pflanzen pflegen, Gäste begrüßen usw. sind Leute aus diesem Dorf angestellt. Da gibt es z.B. Suki. Sie macht die Betten und hält das Gelände sauber. Und wenn da Tage sind, wo wenig Gäste da sind, kann sie auch daheim arbeiten. Dann begrüßt sie die Gäste in ihrem Haus, kocht, kleidet ein und tanzt mit ihnen. In diesen Genuss kamen wir auch.
Suki hat eine ungemein charmante Persönlichkeit, sucht Kontakt ohne Worte (englisch hat sie nie gelernt), strahlt meistens und so verbringt man mit ihr leicht länger Zeit als geplant. Mit einem Dolmetscherguide dabei ist es natürlich noch ein wenig leichter. Ich fange mal hinten an – da hat sie uns ihre Fotos gezeigt. Dies ist das Hochzeitsfoto. Sie ist heute 35 Jahre alt, hat 2 Töchter und 2 Söhne und einen Mann, der Tuktukfahrer ist (und der mich am Ende zur Bahn brachte). Sie gehört zur Volksgruppe der Raika, d.h. der traditionellen ViehhüterInnen. Vieh haben sie aber nicht mehr viel, sondern genießen ein monetäres Einkommen.
Dieses Foto in ihrem Fundus habe ich auch abfotografiert, weil es eine Kinderhochzeit ist. Aber wer und wann – das habe ich vergessen. Ihre Tochter wird demnächst heiraten, und die hat bereits ein „ordentliches Alter“ erreicht.
Zuerst wurden wir eingekleidet (der Turbanherr ist übrigens auch Campangestellter und begleitete uns ebenfalls). Dazu braucht es nur einen Rock und ein großes Tuch. Das wird alles sorgsam drapiert, damit man passend ausschaut. Danach haben wir auch ein wenig getanzt, aber dabei habe ich nicht fotografiert.
Danach kochten wir. Auch dabei habe ich nicht viel fotografiert, da so sehr mit dem Kochen beschäftigt. Es gibt ja diese knusprigen Papads (oder Papadam). In vielen Gegenden Rajasthans (z.B. auch in Bikaner), werden diese gerne zu einem Curry verkocht. Es ist nicht mein Leibgericht, geht aber schnell und schmeckt auch OK.
Länger dauern dagegen die Maisfladen – Makeri Roti. Der Teig ist ziemlich tricky, er muss nass genug sein, dass die Ränder nicht einreißen, muss aber auch trocken genug sein, damit man ihn schön auf dem Feuer backen kann. Man benutzt immer nur kleine Zweige, die brennen schnell und man hat gute Kontrolle, wie lange es heiß sein soll.
Es wurden noch zusätzlich Papads geröstet und ein Joghurtgemisch hergestellt. Fertig ist die schmackhafte Mahlzeit! Das i-Tüpfelchen: Ghee und Jaggery Krümel auf dem Makeri Roti.
Dann zeigte Suki uns ihren Schmuck. Es war viel. Sie zog viele Stücke an und posierte für uns.
Und zum Schluss konnten wir noch viele Fotos anschauen – siehe weiter oben.
Suki ist für mich ein schönes Beispiel, wie sich jemand einerseits in sein Leben fügt, andererseits aber auch mit guter Laune und wachem Charme für sich das Beste daraus macht. Das steckt an.
Am übernächsten Tag war ich später nur noch allein in der Zeltunterkunft und Suki kam vorbei. Wir haben ein bisschen rajasthanische Musik auf meinem Laptop gehört und ein bisschen ohne Worte kommuniziert. War auch schön.