Von Pokhara machte ich mich wieder auf die 200 km Rumpelstraße nach Kathmandu. Es dauerte sogar länger als die 8,5 Std. Hinfahrt trotz weniger Stopps. Begeistert hat es mich weiterhin nicht.
In Kathmandu wollte ich noch einige Sachen machen, z.B. den Palast besichtigen und das war wirklich interessant. Leider durfte man keine Fotos machen. Ich staunte über die Hässlichkeit und Verstaubtheit der Innenräume. 2001 wurde die Königsfamilie ermordet und 2008 wurden die Räume als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Einrichtung sah aus wie aus den 50ern. Und hatte kaum etwas royales an sich. Jedenfalls wenig, was ich mir unter royal in Asien vorstellte. Leider gibt auch die Bildersuche im Internet kaum etwas her. Also am besten: selber besuchen. Ich finde es wirklich sehenswert. Die letzte Königsfamilie wohnte in einem eigens gebauten neueren Gebäude, aber auch dort war es nicht hübsch. Außerdem gab es noch einen extra Bereich, wo das Massaker statt fand mit genauen Positionsangaben wer wo stand und auch mit Einschusslöchern. Zu dem Massaker der Wikipediaeintrag hier. Außerdem gab es einen durchaus hübschen Garten anzuschauen und eine Fahrzeugsammlung. Gleich beim 2. Fahrzeug stutzte ich: Hitler hatte es dem damaligen König Tribhuvan geschenkt. Ich fragte mich warum und begann zu recherchieren und zu fragen und erhielt erstaunliche kontroverse Antworten:
Puh, wenn man einmal anfängt zu recherchieren…..
Da ist es doch besser, man begibt sich auf einen Spaziergang durch die Altstadt von Thamel zum Durbar Square. Da findet man viele Innenhöfe, Tempelchen, Geschäfte und kann massig entdecken. Hier ein paar Fotos:
Ziel so eines Spazierganges ist eigentlich der Durbar Square, der Platz vor dem alten Königspalast mit massig Tempeln, Pagoden und Kleinpalästen überwiegend aus Holz gebaut. Allerdings kostet es Eintritt – für Nepalis keinen, für SAARC-Landesangehörige 150 NR und für alle anderen – also hauptsächlich westliche Touris – 1.000 NR (ca. 7,- Euro). Dass es unterschiedliche Eintrittspreise gibt kenne ich schon aus Indien, nur ist der Unterschied nicht so eklatant. Und da fast alles zum Besichtigen für „alle anderen“ 1.000 NR kostet, kann das ganz schön ins Geld gehen und ich verzichtete darauf. Es gibt breite Ein- und Ausgänge mit Kassenhäuschen und Wachpersonal, welches aus dem Menschenstrom hauptsächlich die mit heller Hautfarbe rausfischen und zum Kassenhäuschen geleiten. Hier ein Blick vom Kassenhäuschen aus:
Es gibt Drumherum genügend andere kleine Tempelchen und so gab es ausreichend für mich zu gucken.
Außerdem fand ich eine große hübsche Stupa:
Bei dieser Stupa sprach mich ein westlicher Herr an: „Hallo Nana!“. Ich stutzte vollkommen verwirrt. Wer war das? Kam mir bekannt vor, aber ich konnte ihn nicht einsortieren. Er sei doch der Peter aus Kassel! Es ratterte weiter. Beim Trek gab es einen Running Gag über einen Dieter, der aber wohl Peter hieß, den traf ich auch kurz, aber der war aus Frankfurt. Und dann löste er es weiter auf: Peter C.! Ach du jemine, den kannte ich tatsächlich und es war mir hochnotpeinlich, ihn nicht erkannt zu haben. Ich kannte ihn geschäftlich und hatte sogar schon mit ihm gespeist. Aber wer ahnt auch, dass man hier Menschen auf der Straße trifft, die einem daheim nie über den Weg laufen. Wir haben dann doch noch sehr nett geplaudert.
Apropos Menschen – ich traf noch mehr. Mit Martin aus dem Dorf meiner Kindheit und Jugend speiste ich zu Frühstück und Abend (ohne Foto – ihn treffe ich tatsächlich eher in Nepal oder Indien statt in Dtld.) und an einem anderen Abend hatte ich ebenfalls Gesellschaft:
Dieses Kind war sehr kontaktfreudig und patschte auf meinen Bauch und rief „Baby, Baby“. Und später am Flughafen traf ich auch noch 2 Leute, mit denen ich in Pokhara gespeist hatte. Von daher passt der Blogtitel „Don’t walk alone“ vom Black Tartan Clan doppelt: entweder mit Fremden oder Bekannten umgeben ist man selten allein ….
Ich war aber noch scharf auf Bilder von einem Durbar Square. Es gab noch zwei weitere in der Kathmandu-Gegend. In Patan war ich 2010 bereits, aber es hatte geregnet und ich wollte gerne hübschere Bilder. Außerdem kostete es keinen Eintritt. Also fuhr ich hin. Aber es war auch diesmal nicht optimal, es hatte sich bezogen, viele Gebäude waren wegen Erdbeben noch mit Baugerüsten umgeben – und auch dieser Platz kostete inzwischen 1.000 NR! Allerdings wusste ich es nicht, es gab keine offensichtlichen Kassenhäuschen und viele Zugänge und so wurde ich erst durch Zufall als ich schon fertig war von einem Wachtmeister angesprochen. Und verließ einfach schnell den Platz. Diese Bilder hab ich vorher gemacht:
Die Bauten waren schon wirklich eindrucksvoll im Detail
Und das war es nun mit der Reise. Ich musste aus privaten Gründen abbrechen und heimeilen. Und so flog ich nach 4 Wochen Nepal zurück statt weitere Treks zu unternehmen. Vielleicht ein anderes Mal.
Eine Nachbetrachtung mache ich natürlich noch ein einem letzten Post.