Kazbegi – grüne Almen und weiße Schneeberge

12. Juni 2023

 

 

Ich bin recht früh aufgestanden für die Gergeti-Glacier-Wanderung. Die Wetterapp und der Fensterblick sahen aus, als hätte ich Wetterglück. Da die Tour als sehr lang beschrieben war, verkürzte ich sie mir etwas indem ich mich per Auto zur Kirche fahren ließ, das hatte mir einige Höhenmeter und Zeit gespart.

 

Kirchenblick

 

Ich war nicht die einzige mit dem Plan. Am Parkplatz startete noch eine ziemlich große Gruppe mit größerem Gepäck die den Sprachen nach internationaler zusammengewürfelt war.

 

Parkplatz

 

2 Leute

 

Wandergruppe

 

Nach recht kurzer Zeit gabelte sich der Weg, die Gruppe ging den unteren, ich den oberen.

 

Gruppe auf unterem Weg

 

Der obere Weg war einfach nur toll. Es ging über Wiese auf einer Art Grat stetig nach oben. Ich war da ganz alleine, trödelte herum, schaute immer wieder hierhin und dorthin und dachte, wie großartig doch die Bergwelt ist. Es gab nur ein Gehöft zu sehen. Die Rhododendren blühten und noch massig weitere Blümchen. Mt. Kazbek, der oft gegen 10:00 hinter den Wolken verschwindet, blieb an diesem Tag lange sichtbar. Jede 10 Schritte offenbarte erweiterte Ausblicke und ich konnte mich nicht entscheiden, welcher jetzt der Schönste ist und machte zig Fotos.

 

Gehöft

 

im Rucksack hauptsächlich warme Kleidung

 

Rhododendren

 

Blick nach rechts: Mt. Kazbek

 

Blick nach links: andere Berge

 

Dann kam ich zu einem Teil, was andere Vegetation hatte und kleine Pfützenseen:

 

andere Vegetation

 

Pfützensee

 

Auf 2.900 m war ein Pass erreicht und gab den Blick frei auf unwirtlichere Landschaft: Man musste einige Schneefelder queren und kam dann zu einer Hütte.

 

Landschaft mit Schnee

 

Wandernde

 

Schneefeldquerende

 

viele Wandernde

 

„Brücke“

 

Altihut

 

Die Hütte ist lustig, weil sie genauso ausschaut wie eine in den Alpen. Sie wurde von einem georgischen Team erbaut und wird per Helikopter beliefert, der auch Baumaterial bringt. Es waren nämlich noch weitere Bautätigkeiten zu sehen. Man kann dort auch Essen und Trinken, aber ich hatte eigene Sachen bei. Von der Hütte, die auf 3.014 m liegt, geht es nochmal gut nach oben.

 

Aufstieg

 

Ich traf 2 Polen, die machten ein Foto von mir:

 

ich

 

Sie waren beim Abstieg und meinten, man solle ein wenig eilen, da ja der Regen kommen würde. Es wäre noch eine halbe Stunde zum Gletscher. Ich dachte dann, dass ich tatsächlich schon hier zufrieden war, der Weg nach unten sehr weit und ich gar nicht unbedingt den Gletscher sehen müsste. Aber ich musste noch mein Mittag essen und fand einen Platz mit hübschem Blick:

 

Mittagspause

 

Berglandschaft (Mt. Kazbek)

 

Berglandschaft

 

Dann ging ich wieder zurück. Insgesamt waren schon ganz gut Leute unterwegs, aber man trat sich nicht auf die Füße. Hier waren wesentlich weniger Deutsche unterwegs, wie ich an den Sprachen hörte. Einer meinte, das sei, weil hier nichts ausgeschildert sei. Hahaha. Auf jeden Fall machten sich die Leute immer gut in den Bildern:

 

1

 

2

 

3

 

Ich machte noch einige Landschaftsdetailbilder – mit Schatten nochmal schöner.

 

1

 

2

 

Diesmal ging ich den unteren Weg und in der Mitte davon startete dann der Regen. Ich hatte Regenkleidung und einen Schirm dabei. Es gab ein bisschen Donnergrollen und ich eilte über nasse Wiesen und schlammige Pfade vorbei an einer riesigen Schafherde. Bei der Kirche regnete es immer noch ganz gut und ich erhoffte mir Tramperglück, hatte aber keines. Vielleicht war ich zu nass. Aber dann dachte ich, dass es ja auch nicht verkehrt ist, Wege zu Ende zu gehen und trottete weiter nach unten. Und dabei hörte der Regen dann doch auf. Ich traf noch 1 Deutschen und 1 Franzosen. Es war der erste Franzose, dem ich hier begegnete. Warum es nicht mehr von seinen Landsleuten gäbe? Er vermutete es würde an der fehlenden Beschilderung liegen…. Bilder habe ich allerdings kein einziges mehr gemacht. Es waren weit über 1.000 m Abstieg und die Beine dann gut schlapp.

 

Es hätte hier noch eine supertolle 2-Tagestour gegeben, aber die hat noch so viel Schnee und tauenden Schnee, d.h. viel viel Wasser, dass man erst im Juli mit einer angenehmeren Tour rechnet. Schade. Dafür erreichte mich an genau diesem Bergtag eine Nachricht mit einem anderen tollen Angebot in einigen Tagen.

 

Aber zuerst fuhr ich dann für einige Tage wieder nach Tbilisi.