7,5 km
405 m hoch
880 m runter
4:10 Std.
sagte Mapy. Und der Wetterbericht? Hoffte, heute mit nur sehr wenig Regen auszukommen und wollte auch Sonne schenken. Was niemand sagte war, dass es durch tollste Gesteinswelt ging und bisschen Kletterei dabei sein würde.
Zuerst war es wolkig und kühl und ging einen Pass hinauf. Ich musste immer wieder stehen bleiben und staunen über die schroffe Bergwelt.
Dieser Truppe begegneten wir immer wieder. Sie sind Belgier und bei der Armee und hier aber privat und gingen immer dicht beieinander und machten alles gemeinsam.
Nach dem Pass wurde es direkt sonniger!
Wir hielten öfters inne, um uns an der Bergwelt zu erfreuen. Und ich machte viel zu viele Bilder. Weil die Wolken nochmal andere Schatten warfen, weil dieser Blickwinkel nochmal interessanter wirkte, weil mir diese oder jene Aussicht besser gefiel, weil ich viele Erinnerungen festhalten wollte.
Bei meinen letzten Touren hatte ich angefangen, mich höhenängstlicher zu fühlen. Hier gab es dann auch einige Stellen, wo es etwas steiler hinunter ging und man bisschen „klettern“ musste. Ich hatte aber glücklicherweise keine richtige Angst mehr, nur ein bisschen Mulmigkeit mit der ich gut leben kann. Am Abend sprachen wir mit 3 Leuten (kommt später) und die eine hatte offensichtlich ganz gut Höhenangst und musste hier sehr über ihre Grenzen gehen. Und sie erzählte uns, dass sie sich u.a. damit motiviert hätte, dass sie sich sagte, dass die 2 alten Frauen (also wir) hier ja auch gegangen seien und es geschafft hatten…. Hier ist so eine Kletterstelle.
Weiter ging es durch die großen Gesteinsbrocken, die auch manchmal einen Blick in Höhleneingänge boten.
Und dann ging es hinab zu den Seen. 7 Seen ziehen sich das Tal hinauf (oder hinab) und an einem davon ist die Hütte.
Geschafft! Dies ist der See bei der Hütte:
Den Abend verbrachten wir mit einem tschechischen Trio: Mutter, Sohn und Nichte bildeten ein fröhliches Gespann und begleiteten uns quasi seit der ersten Hütte. Die Nichte ist die mit der Höhenangst. Wir konnten zuerst den Sohn zu einem verwirrenden Kartenspiel überreden und hatten dann noch eine spannende lustige Mensch-Ärger-Dich-Nicht-Runde (die ich gewann!).
Ich fühlte mich inzwischen auf dieser Tour trotz der vollen Hütten richtig wohl. Ach ja, diese war auch nochmal speziell: uns begrüßte bei Ankunft heftiger Kiff-Geruch und eine leere Rezeption. Kurz darauf kam die Wirtin und verzauberte uns zugleich mit ihrer sehr freundlichen, fröhlichen Art. Es war ein moderneres größeres Haus – und das Schild, dass ich nur Gesicht und Hände waschen solle, sah ich erst zu spät, da hatte ich mich schon am Waschbecken ausgezogen gehabt. Ich vermute allgemeinen Wassermangel (in der vorherigen Hütte war er übrigens so eklatant, dass man sich kein Trinkwasser abfüllen konnte, sondern es per Plastikflasche erwerben musste).
Aber was schön ist: alle hatten Spielkarten, Würfel und weitere Spiele – und die Leute haben auch wirklich viel gespielt. Und miteinander geredet. Handyempfang war ja nicht.
Das Essen war hier sehr sehr reichlich, der Kaffee leckerer als anderswo und ich hatte am nächsten Tag einen Verlust zu tragen: Käppi war futsch! Das merkte ich allerdings erst ziemlich spät. Weil ich es gar nicht gebraucht hatte. Es war nämlich schon wieder Regen angesagt….