Ladakh – Kommunikation auf Reisen

Briefe, Mails und Messenger

 

01.02.23

Da ich länger als diese Reise nicht zuhause sein werde, gab es einige Abschiedsgespräche. Und da merkte ich, dass es bzgl. Kommunikation auf Reisen doch wieder eine neue Dimension gewonnen hat. Ich startete mit Fernreisen (auch länger, also 8 Monate) Anfang der 90er und erinner mich gut, wie aufgeregt ich immer zum Postamt und den Poste Restante Briefen lief. Aber das war schon prima, dass man dann – wenn auch meist wochenalte – lange Briefe von daheim vorfand. Und dann gab es immer die Abende oder spezielle Tage, wo ich dann zurück schrieb. Wenn es dann Kummer in den Briefen gab, dann war es schon komisch, so zeitverzögert darauf zu antworten. Und bei eigenem Kummer so lange auf eine Antwort zu warten.

 

Dann zog das Internet ein – ich habe seit 1999 eine Mailadresse und die Postämter wurden durch Internetcafes ausgetauscht. Auch da war es immer aufregend, von wem was im Postkasten war – und bei guter Internetcafe-Dichte mit entsprechendem Empfang hatte ich dann schon Tage später eine Antwort. Aber das war auch teilweise ganz schöner Stress, wenn die Internetverbindungen nicht gingen und ich doch unbedingt auf irgendwas wartete oder loswerden wollte. Ein bisschen anders wurde es, als W-Lan Einzug erhielt und ich mit Laptop bequem im Zimmer (seltener Café, mag das nicht ganz so gerne) mailen konnte. Und irgendwann gab es dann auch fast Echtzeit-Reaktionen.

 

Und jetzt das Smartphone. Ich weiß, ich bin ziemlich spät damit, aber egal

 

Schautafel

 

Das ist eine Grafik, die im Oktober 2022 erstellt wurde – die Zahlen erhöhten sich als noch. Jedenfalls haben sich die indischen TouristInnen während Corona verdoppelt – und die WestlerInnen kommen erst zaghaft wieder angereist. Es sind neue Unterkünfte entstanden bzw. ausgebaut und renoviert worden – und die Preise gestiegen. Reisende InderInnen handeln zwar gerne, geben aber trotzdem gut Geld für eine schickere Unterkunft aus. Apropos „schickere Unterkunft“ – im Internet kann man inzwischen so einige Boutique-Hotels sehen, die sehr geschmackvoll und hochwertig lokales Innen- und Außendesign und -material genutzt haben. Das freue ich mich schon in echt zu sehen.

 

Auch haben für den Winter einige Unterkünfte „aufgerüstet“ mit Heizungen, sind ganzjährig geöffnet und sogar im Nubratal kann man jetzt im Warmem schlafen. Auch sollen viele Homestays bequemer mit Betten ausgestattet sein. Es gibt also viel zu schauen.

 

traditioneller Ofen

 

Vermutlich wird aber auch vieles noch so sein wie immer – z.B. der traditionelle kleine Zimmerofen, die Gasheizgeräte und die Solaranlagen für direktes warmes Wasser vor dem Haus. So wie die bibbernden nächtlichen Klogänge auf die Trockentoilette.

 

Neben den Unterkünften vermute ich eine weitere große Veränderung durch die gebauten Straßen. Ganz aktuell sind die vermehrten Zugänge nach Zanskar zu erwähnen, aber ich habe keine Ahnung, ob man davon jetzt etwas fahren kann. Und was alles mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich ist.

 

Blick von der Straße

 

D.h. ich habe noch keinen wirklichen Plan für die Zeit. Meine Freundin Eva kommt glücklicherweise auch – wir haben schon vor 4 Jahren (und davor sowieso) viel gemeinsam gemacht in Ladakh. Und Kundschaft werde ich ebenso treffen.

 

Eva und ich in Leh, 2019

 

Neben den Besichtigungen der Veränderungen stehen definitiv Treffen mit dortigen FreundInnen und Bekannten auf dem Plan. Es gibt jedenfalls viele Möglichkeiten und das Schöne ist: ich muss jetzt nichts arrangieren und vorbereiten, alles geht gut spontan vor Ort zu entscheiden! Das mag ich.

 

Noch ein paar Worte zu dem großen Plan: Ich starte am 02.02.23 von Deutschland und kehre am 25.05.23 wieder zurück – habe also 4 Monate. Den ersten verbringe ich in Ladakh, danach ist eine längere Zeit in Nepal geplant und im Mai bin ich wieder in Indien. Das bekommt dann eigene Blogteile. Ich werde jedenfalls überwiegend in den Bergen sein, rumlaufen und erkunden. Gegenüber den hier gebloggten vorherigen Reisen gibt es also 2 große Unterschiede: 1. ich kenne einiges schon und vermute, dass ich viel erleben werde, es aber nicht phänomenal neu sein wird und 2. habe ich ganz anders Zeit zur Verfügung.

 

Vorfreubild

 

Und um schon ein wenig zu teasern: Zwischen Landung in Delhi und Landung in Leh habe ich dann doch schon etwas arrangiert, was sicherlich eine Überraschung wird für die, die meine Reisen verfolgen. Ich bin selber schon ganz aufgeregt, ob es so klappt, wie ich es mir vorstelle. Und das sind definitiv neue Sachen!