9,2 km
595 m hoch
80 m runter
3:20 Std.
laut Mapy hatte ich ausreichend Zeit, mein Tagesziel zu erreichen. Und – juhu – das Wetter war tatsächlich trocken! So sah auch Lienz gleich ein wenig netter aus. Ich reiste also geruhsam an und zwar mit der Bahn nach Tassenbach und von da mit dem Bus nach Obertilliach. Wie offensichtlich meistens im Ländlichen waren die örtlichen Verkehrsmittel recht leer.
Und in Obertilliach dachte ich, wenn ich schon so nahe der italienischen Grenze bin und ich es die Tage nicht haben würde, wäre doch ein Espresso vorab eine gute Idee. War es!
Der Kuchenhunger war noch nicht groß´genug. Kuchenappetit ja, aber die Sonne lockte auch und so machte ich mich auf den Weg. Hier sieht man es ganz schön: es ging hinab und dann dieses Tal immer höher bis etwas unter diesen Felswänden.
Auf diesem Bild sieht man schon etwas von dem nicht so super aussehenden Wald. Ich vergaß vor Ort zu fragen und finde auf die Schnelle auch nix im Internet. Aber mir schien der Wald in schlechtem zustand zu sein. Dabei liest man eher von nachhaltiger Forstwirtschaft. Hier meine Bilder dazu:
Ein kurzer Blick zurück auf Obertilliach. Das ist eine kleine Gemeinde mit 669 EinwohnerInnen am 1.1.2025. Im deutschen Wikipedia findet man voll viel über den Ort: https://de.wikipedia.org/wiki/Obertilliach.
Vielleicht hätte ich mal bisschen mehr gucken sollen, aber dann trieb es mich doch hoch zur Hütte. Zuerst eine langweiligere Forststraße, die man ab einem Punkt aber abkürzen konnte. Und dann kam ich an einen See. Der war hübsch und ich verweilte lange am Ufer und bin dann auch noch einmal rumgelaufen. War sehr wenig los da. Außer die Kühe auf der einen Seite und Leute aus der Hütte, die sich besonders mit einer Kuh beschäftigten. Hab ich aber nur von Weitem gesehen.
Dann bewölkte es sich immer mehr und ich stieg die Kurven zur Porze-Hütte hoch. Und konnte sehen, dass Obertilliach immer noch sonnengeküsst war.
Die Hütte lag dagegen im Schatten. Sie war recht neu, ein sehr netter Herr managte die Leute und war genauso willkommend wie ich es mir wünschte – trotz geringer Konsumierung meinerseits. Ich war wieder auf 1 Bergsteigeressen, 1-2 Getränke und eigenes Frühstück umgestiegen – was in manchen Hütten bisher nicht so gern gesehen wurde wie mir schien. Als ich in mein Zimmer kam, dachte ich, ich hätte Altersbonus oder so bekommen – ich hatte Lager gebucht, aber es sah aus wie Mehrbettzimmer mit angenehmen Platz für die 7 breiten Matratzen. Aber dann kam raus: das war doch Lager. Aber leider ist man auch mit mehr Platz nicht vor schnarchenden Menschen bewahrt – auch heir sägte jemand wieder wie wild durch die Nacht. Stressverarbeitung beim Angesicht des Waldzustandes?
Nach den letzten 3 Touren mit Freundinnen hatte ich ein bisschen Angst, ganz allein zu sein unter vielen Menschen, die alle zueinander gehörten. Aber es gab schon in meinem Zimmer einen 2-Meter-Holländer, der 1 Jahr Zeit hatte, sich vom Burn-Out auszukurieren. Und beim Abendessen saß ich mit 2 Paaren an einem Tisch – die einen sehr nett und wir haben hübsch geplaudert, die anderen beiden bisschen mehr etepetete und aber auch bisschen geplaudert.
Den ganzen Tag lang hab ich eher weniger Leute getroffen, es gab keine Seilbahnen o.ä. – und prinzipiell schien mir diese Tour doch ganz gut zu sein.
Zwar war das alles neu ausgebaut, aber was ich auch ganz schön fand: nicht zu groß und damit kein doofer Massenbetrieb. Am nächsten Tag sollte es zu einer speziellen einzigartigen Hütte gehen. Das eine Abendessenspaar kam von dort und machte mich sehr neugierig.
Aber was da passierte – das ist wirklich unglaublich!