Das Dorf hat natürlich schon einen Namen – nur: ich weiß ihn nicht mehr und finde ihn auch nicht auf der Karte. Die Besuchsgeschichte geht so:
Auch wenn die Dörfer z.B. in Süd-Rajasthan erst einmal sehr ähnlich wirken, sind die Spaziergänge dadurch immer etwas anders. Ich lieb ja sehr, einfach wo anzuhalten, loszugehen und schauen, was sich ergibt. Für unseren Guide war das etwas eher Ungewöhnliches. Am Nachmittag in Kumbalgarh hatten wir noch etwas Zeit und steuerten ein Dorf an. Er sagte, dass ich nun seine Führerin sei und er von mir lernen wolle. Unsere Mitreisende wollte nicht mit und so waren wir nur zu zweit. Für mich war es der schönste Dorfspaziergang auf der Reise mit den besten Menschenbegegnungen. Wir stiegen also aus dem Auto aus und liefen los. Zuerst fiel mir ein hübsch bemaltes rosa Haus auf, welches ich fotografieren wollte.
Sogleich umringten uns auch diverse Leute, hauptsächlich Kinder und einige Frauen. Sie konnten zwar die ganzen Kumbalgarh-BesucherInnen sehen, aber kaum jemand hielt an ihrem Dorf an. So ein Besuch stellt für DörflerInnen oftmals ein wenig Abwechslung vom Alltag dar und wird von manchen als sehr Willkommen angesehen. Zuerst gab es einige Fotos:
Dabei schaute ich, was es so an Details zu gucken gab. Die Kinder fanden das super und starteten auch gleich, uns alles zeigen zu wollen. Einer wurde vom Guide losgeschickt um für einige Rupees Bonbons zu kaufen. Die wurden sehr fair geteilt. Es gab echte Pferde zu sehen (die u.a. für Hochzeiten genutzt werden)
und Pferdekopf-Deko über dem Eingang.
Eine Hündin hatte Welpen bekommen, war aber einem Wildtier zum Opfer geworden. Nun freuten sich die Kinder an den niedlichen Hundchen, die sie auch als zeigenswert ansahen und uns begeistert präsentierten.
Auch hier leben die DörflerInnen hauptsächlich von Land- und Viehwirtschaft. Zum Spätnachmittag hin wurde viel Ernte heimgetragen. Der Mann unten schleudert Steine hinter Vieh her, was an den Pflanzen naschen wollte und nicht auf dem Bild ist.
Das Dorf hat kein fließend Wasser, aber Handpumpen (und natürlich Brunnen).
Bei einem Haus gab es eine längere Mauer, auf der sich gut sitzen ließ. Das schien ein guter Platz, wo sich die DörflerInnen gerne zu einem Schwatz trafen. An diesem Tag versammelten sich so einige und wir haben uns einiges erzählt. Der Guide durfte übersetzen, trug aber auch selber gut zum Gespräch bei. InderInnen lieben das amüsante Herumgeplänkel – und ich auch. Einfach Beisammensitzen und sich Geschichtchen erzählen und einen Grund zum Lachen zu finden. Das taten wir hier ausgiebig. Auch mit Pantomime lässt sich einiges Zur Unterhaltung beitragen. Wir verweilten ein wenig und hatten unseren Spaß miteinander. Die Runde war gemischtgeschlechtlich – das ist nicht in jedem Dorf so üblich, aber bei ihnen schon. Und sie schienen ein wenig stolz darauf zu sein.
Auch gab es so einige insbesondere Schmuckdetails zu bewundern.
Was mir gerade hier so gut gefallen hat waren: