Salmhütte -> Glorer Hütte – Elfenentspannte Füße

5. Juli 2025

 

 

3,4 km

195 m hoch

190 m runter

1:30 Std.

Wie mapy sagte und wir auch wussten: es ist eine extrem kurze Etappe. Aber man kann es ja ausweiten mit weiteren Pfaden um die Hütte herum oder will bei Regen sowieso eher drinnen sitzen oder oder oder….

 

Der morgendliche Fensterblick bot spannende Unterhaltung: Wolken kamen das Tal hoch, lösten sich auf, ballten sich wieder zusammen, zogen hierhin und dorthin. Aber erst einmal ein gemütliches Frühstück – und ein paar Hütteninfos.

 

Der Alpenverein wurde 1862 in Österreich gegründet. Man wollte Bergsteigen, Wandern und Naturschutz voranbringen. Damals war wegen der Logistik und den teuren Unterkünften das freizeitliche Bergvergnügen eher wohlhabenderen Menschen vorbehalten. Der Bau von einfachen Berghütten ermöglichte einer breiteren Masse mehr Bergerleben – und förderte immens den Bergtourismus. Dabei war und bleibt es immer ein Balanceakt zwischen Naturschutz/Naturerleben, Ansprüchen von bequemen/spartanischem Komfort, Wirtschaftlichkeit usw. Man möchte vielen Menschen Bergerlebnisse bieten (und nimmt evtl. auch eine damit automatisch verbunden Naturliebe an) – muss aber aufpassen, dass es nicht Überhand nimmt und für die Natur verkraftbar. Alles spannende Themen.

 

Salmhütte

 

Die Salmhütte hat eine lange Geschichte. Wegen dem Großglockner wurde schon 1799 eine Art Schutz errichtet, da er für eine Tagestour vom Tal aus zu hoch ist. Das war die erste Alpenhütte überhaupt. Allerdings verfiel diese wieder. Als nächstes wurde Mitte 19. Jhdt. eine Art Schutzhöhle mit Hütte gebaut, aber Wassereinbrüche zeigten, dass das nicht so ideal war. 1912 wollte man eine ordentliche Hütte bauen, kam aber wegen dem 1. Weltkrieg nicht so wirklich dazu – und so entstand diese Salmhütte 1929. Und 2017 wurde sie um den Anbau rechts aufgestockt.

 

Zurück zu dem Morgen. Wir hatten Zeit, die Wolken waren spannend und ich hüpfte herum und machte viel zu viele Fotos.

 

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Sorry für viele Berglandschaften. Zur Abwechslung hier noch ein Blümchen. Es gab Unmengen und auch so viele verschiedene, aber ich bin nicht so die Blümchenknipserin.

 

Frühlingsenzian

 

Und dann haben wir uns aber doch losgerissen und sind gestartet, zuerst etwas den Hang hinunter.

 

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Lydia hat den Fluss unten genutzt und ein Bad genommen. Er war kalt.

 

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Dann ging es wieder nach oben.

 

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Ein Blick zurück zur Hütte:

 

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Bald sollte der Großglockner Ultra Run stattfinden (mehr Infos hier: https://www.ultratrail.at/). Wir haben nicht nur schon erste Schilder gesehen sondern auch trainierende Menschen, die sich die Strecke anschauten. Das ist ja noch verrückter als was ich bei Darjeeling erlebte! Da waren es nur 65 km und je 3.000 Höhenmeter, hier sind es 110 km und 6.500 Höhenmeter. Wie kann man sowas schaffen??? Wo in Darjeeling keine (oder kaum) Westler zugegen waren, würde mich eigentlich interessieren, ob hier welche aus anderen Kontinenten starten. Vielleicht guck ich hinterher mal.

 

Wir gingen dagegen gemütlich weiter. Und manchmal saßen wir rum, guckten Landschaft und freuten uns. Eine Freude für meine Füße.

 

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Wenn es Tiere und Seen hat, finde ich es nochmal mehr idyllischer.

 

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Kurz nach Mittag kamen wir dann in der Glorer Hütte an. Was für ein atmosphärischer Unterschied, da diese mit 1 Ausnahmefrau nur von Männern betrieben wurde. 1 mochte ich nicht so, 1 anderer kam zuerst nicht so angenehm rüber, erzählte dann aber sehr viel von seiner Geschichte und war dann doch viel sympathischer. Ende 50, Freiberufler, dem die Aufträge etwas weggebrochen waren, schwul und mit Freude etwas Neues ausprobierend. Seine erste Hüttenarbeit und er freute sich täglich riesig über die kleinen Momente zum Rumgucken und eben einfach oben am Berg zu sein.

 

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Wir waren im großen Schlafsaal, aber mit einer angenehmen Zweiernische und keine Schnarcher.

 

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Wir hatten ja Zeit und der Regen war auch noch nicht da und so spazierten wir zu einem kleinen Kamm. Eine kleine Gruppe aus Tschechien und 3 andere Leute kamen da auch gerade an und man konnte etwas den Kamm entlang wandern.

 

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Dann wurde es doch düsterer und wir gingen alle wieder zur Hütte. Ich fand, Teile der Landschaft sahen ein bisschen wie Schottland aus.

 

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Bei der Hütte machte Lydia ein nettes Bild von mir.

 

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Und danach regnete es dann los. Wir hatten ein Oberfenster über dem Bett und das war ganz gemütlich, da rum zu hängen. Und dann gab es Abendessen und baldige Bettruhe. Schon wieder kein Test meiner Regenjacke!

 

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Bei diesem Bild erinnere ich mich dass ich vergaß zu fragen, ob das eine Leitung für die Toiletten war – oder was sonst.

 

Am nächsten Tag sollte es nur noch runter und dann wieder heim gehen. Würden wir ganz ins Tal zum Auto gehen oder mit einem Bus abkürzen? Auf jeden Fall ereignete sich auf der Rückfahrt noch etwas, was ich so auch noch nicht erlebt hatte!