Spiti-Trek – Tag 1: Straße, Schluchten und Skifahren

14. Oktober 2023

 

 

Mir scheint, ich werde immer besser in der Kunst des kleineren leichteren Rucksacks für Mehrtagestreks ohne Zelt. Oder ich werde immer stärker und merke das Gewicht weniger. Jedenfalls spazierte ich frohgemut noch dem Frühstück los durch Kaza zur Hauptstraße. Dabei traf ich laut maps.me auf einen weiteren Superlativ:

 

World’s highest altitude pump

 

Da das aber nicht direkt dran steht sondern nur bei maps.me ist es vielleicht doch nicht die höchste.

 

Die Straße ging es wenige Kilometer entlang bis zum Abzweig nach Langza. Langza befindet sich ca. 15 km und 800 m höher als Kaza, liegt also auf rund 4.400 m. Vor 2 Jahren wurde eine schicke geteerte Straße bis nach Komic an Langza vorbei gebaut. Leider gibt es keine alternativen Pfade und so war mein Plan, in das Dorf zu trampen. Allerdings merkte ich, wie mir das stete langsame bergauf gefiel. Es fuhren immer mal wieder wenige Autos an mir vorbei und so dachte ich, dass ich den Trampzeitpunkt ja gut hinauszögern könnte.

 

Straßenrandreparatur

 

Blick nach Kaza

 

Blick nach Rangrik

 

Straße

 

umgekipptes Straßenschild

 

Blick nach unten

 

Und als ich so Richtung unten und drumherum schaute, entdeckte ich auf einmal zwei Bharals (Blauschafe)! Juhu! Damit hatte ich hier nicht gerechnet. Musste ich gleich mehrere Varianten knipsen – auch wenn sie bisschen weit weg sind.

 

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Spiti ähnelt ja etwas Ladakh und Zanskar – aber was ich hier besonders und bemerkenswert finde sind die sehr tiefen Schluchten, die sich in die Landschaft gegraben habe. Dann sieht das nächste Dorf nicht so weit entfernt aus, aber man muss erst einen langen Umweg um die Schlucht machen. Hier ging es die Schlucht an der einen Seite nach oben, dann oben entlang und irgendwann bewegte sich die Straße weiter bergauf in die andere Richtung.

 

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Straße 1

 

Straße 2

 

In manchen Gegenden ist es so dass wenn man eine Straße entlang wandert, Fahrzeuge halten und fragen, ob sie einen mitnehmen sollen. Hier nicht. Bis dann doch wenige Kilometer vor Langza eines hielt. Und da mir langsam doch etwas langweilig war mit der Straße und sich der Himmel auch mehr bewölkte, nahm ich das Angebot an. Im Auto saßen ein Fahrer und Lara, der einen Homestay in Langza hat. Zuerst wollte er mich in ein anderes führen, da seines etwas teurer sei. Der Preis war aber noch gut in meinem Budget und ich schaute erstmal – und nahm sofort das schönste Zimmer! Also sowas hab ich in einem Homestay im Himalaya noch nicht gesehen – ein so schön eingerichtetes Zimmer. Einige der hübschen weiteren Möbel sind gar nicht auf dem Bild drauf.

 

Lara + Langza

 

Langza ohne Lara

 

Homestayzimmer

 

Ich verzehrte mein mitgenommenes Mittag und trotz des inzwischen recht ungemütlichen Wetters strohmerte ich draußen rum. Auch hier waren die Felder abgeernet, aber keine Bäume mit goldenen Blättern hübschten die Landschaft auf. Gar keine Bäume. Dafür fand ich die Häuser ziemlich groß aussehend und was auf den Dächern für den Winter gelagert wurde, war auch nett anzusehen.

 

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Tiere habe ich gar nicht so viele gesehen, einige Esel, eine große Schafsherde und 2 Kühe in der Ferne.

 

Esel

 

Schafe

 

Kühe

 

Hier sieht man auch im Hintergrund den Chau Chau Kang Nilda mit der Spitze auf 6.003 m.

 

Im Winter soll es hier ganz gut schneien. Aber ich bin mir nicht sicher, wie dieses Poster genau zu deuten ist.

 

Poster

 

Es war jedenfalls kalt, die Stube zum Abendessen warm und das Bad am Zimmer. Allerdings hatten sie gerade alles Wasser aus den Rohren gelassen um das Haus winterfest zu machen und keinen Rohrbruch zu riskieren. Und so ging dann mein erster Trekkingtag zuende. Am nächsten sollten mich gleich drei Superlative erwarten – wie aufregend!