6,7 km
200 m hoch
1.090 m runter
2:40 Stunden
Das ist laut Mapy die kurze direkte Verbindung zwischen den beiden Hütten. Laut Beschreibung des Glocknerkrone-Weges sollte man hier einen lohnenswerten Umweg gehen. Wir dachten zuerst, wir entscheiden uns dann an der Weggabelung, aber eigentlich haben wir dann doch schon morgens die kurze Variante ins Auge gefasst und getrödelt.
Ich bin früh raus, weil ich nicht gut schlief und lief schon eine kleine Runde vor dem Frühstück. Es war toll – eine ganz ruhige schöne Stimmung mit blauem Himmel, Wölkchen, dem See hinter der Hütte und Bergen drumherum. Ich machte ein paar Bilder:
Der kleine See war nicht sehr tief, aber anziehend genug für Lydia, die reingehüpft ist. Ich habe mir meinen Kaffee gekocht und Müsli draußen gefuttert und dachte, dass der Tag wirklich prima startete. Die Hütte leerte sich als alle gestartet sind und wir haben noch ein wenig geplaudert mit dem Wirtsteam und sind noch weiter rumgelaufen und hatten es so gar nicht eilig. Außer dem Mini-Bergsteigeressen finde ich die Hütte oberempfehlenswert!
Irgendwann haben wir uns von dem schönen Ort doch losgerissen um weitere schöne Orte zu finden. Und wir wurden fündig. Zuerst ging es sanft zwischen den Grashängen etwas nach oben, dann kam ein weiterer See und es wechselte zu Geröll. Noch mehr Seen. Meine Landschaft!
Als ich nach oben ging und immer wieder innehielt um zu schauen, war ich super glücklich. Diese Momente sind unbezahlbar und mit das Schönste, was ich in meinem Leben kenne und wovon ich aber auch immer mehr und mehr möchte. Kurz darauf waren wir auf dem Pass und machten eine lange Rast zum gucken und gucken.
Der Gipfel, um den sich die Wolken kräuseln, das ist der Großglockner, mit 3.798 m der höchste Berg Österreichs. Er ist ziemlich beliebt und hat laut Wikipedia über 5.000 Gipfelerreichende pro Jahr. Mehr zum Großglockner kann man lesen bei Wikipedia. Wir wollten da ja nicht rauf, aber nicht nur optisch war er doch recht dominant in der Gegend.
Zu der „Gegend“ noch ein Wort. Wir wanderten in den Hohen Tauern. Da ist ein Nationalpark – einer von nur 6 in Österreich. Das wusste ich vorher gar nicht. Es ist nicht nur der größte NP von Österreich sondern auch im ganzen Alpenraum. Beeindruckend – und eben auch sehr schön.
Irgendwann rissen wir uns vom Pass wieder los und wanderten weiter durch tolle Landschaft, immer bergab. Auch hier war es toll und abwechslungsreich. Wir begegneten den Tag über recht wenigen Leuten. Schon komisch. Über die Kürze der Strecke war ich gar nicht unglücklich, der schweißtreibende Aufstieg am Vortag hatte mich etwas geschafft und ich habe mich total gefreut, wirklich Zeit und Muße zu haben, die Landschaft zu genießen.
Der Weg am Hang nach oben – das wäre der Umweg-Weg gewesen für den es uns auch schon zu spät war.
Da ganz unten wollten wir hin, da wo die paar Häuschen stehen. Das geht in die Beine, aber wir hatten ja gut Zeit. Durch diese Almwiesen zu laufen ist aber auch sowieso toll.
Dann ging es noch etwas zwischen den Bäumen herum und dann waren wir auch schon im Tal.
Das waren jetzt sehr viele Bilder, aber ich habe auch noch den Drang, wenn es so toll ausschaut, viele Varianten festhalten und weitergeben zu wollen. Ich fand den tag super.
Im Kalser Tauernhaus wurden wir von einem Herrn mit etwas anderem Humor begrüsst. Das hat man ja manchmal. Nicht so zum Wohlfühlen wie die Nacht zuvor – aber dafür bekamen wir eine richtig tolle große leckere Portion Bergsteigeressen:
Das Haus wirkte geräumig und auch wir hatten gut Platz in einem 4-Bett-Zimmer mit 2 Etagenbetten und einem weiteren Gast. Welcher nicht schnarchte. Nett, ein bisschen mehr Bequemlichkeit zu haben. Der weitere Gast lief mit sehr wenig Gepäck etwas ungeplant durch die Berge, stöhnte über die Anstrengung und hatte gute Laune. Außerdem versorgte er uns mit einer wichtigen Info: es gäbe einen Bus, der uns die morgige sehr lange Strecke sehr verkürzen würde. Außerdem war Regen angesagt – was ebenfalls für den Bus sprach.
Mit vollem Bauch und Bergglück und Businfo schlief ich freudig ein. Würde der nächste Tag so sein, wie wir es uns dachten? Nein, nicht ganz…..