Tbilisi – Veränderungen und Beobachtungen

06.09.202

12,5 Jahre ist es her, dass ich in Tbilisi war. Und super neugierig laufe ich gleich am nächsten Morgen raus und laufe Straßen entlang, die ich schon mal langlief. Was hate sich geändert? Auf den ersten Blick so einiges. Damals war viel schedderig, die Straßen schlaglöchrig, die Gebäude am Verfallen. Ich staunte, was sich getan hat – es wurde viel herausgeputzt und instandgesetzt.

Es wird geschuftet und die Stadt herausgeputzt

 

Damals hatte ich mich gewundert, wievele Frauen mit High Heels elegant durch die Schlaglöcher tänzelten. Mir schien ich war die einzige mit pratischem Schuhwerk. Die Damen haben sich vielleicht ein Beispiel an mir genommen und nun ebenfalls praktisches Schuhwerk. Es sei denn, sie sind bei einer Hochzeit oder so, dann stöckeln sie wieder auf schwindelerregenden Absätzen. Sonntag war ein Hochzeitstag – 3 Stück habe ich gesehen! Hier eine Gästin mit unpraktischem Schuhwerk:

 

Damals schien mir als würden die Männer nix lieber machen als in ihren Autos durch die Gegend zu gurken. Das tun sie heute auch noch, aber sie sitzen auch öfters in der Park-Position einfach drin rum und gucken raus oder aufs Handy. Vielleicht ist ihnen der Verkehr zu anstrengend geworden? Manchmal stehen sie aber auch neben dem Auto:

 

Mann neben Auto auf das Handy schauend

 

War damals Tiflis auch schon so riesig? Wie ein überdimensionierter Fladen zieht sich die Stadt durch Tal und über Hügel.

Tbilisi mit grauem Himmel

 

Definitiv waren damals wenige bis fast keine Touris unterwegs. War allerdings auch unattraktiver März-Reisemonat. Heute ist es trotz Corona ganz anders – sie drängen sich bei den Sehenswürdigkeiten rum, Guides preisen ihr Angebot an, Fahrer lassen Flyer verteilen – fast wie in Indien….

Auch konnten die Leute Liebesschlösser an Brücken hängen, die aber speziell in Herzform angefertigt waren. Hier bei einem Touri-Hotspot:

 

Liebesschlösser und vielleicht-Liebespaar

 

Ansonsten konnte ich schon einige interessante Dinge lernen. Es gibt eine Gedenkplatte für die längste Handschüttelei. Ein Armenier und ein Türke, beides Schauspieler, haben im Dienst der Völkerverständigung 43 Stunden ihre Hände geschüttelt und gehalten. Dann ist wohl eine Hand einfach runtergefallen. Hier die Gedenkplatte:

 

Gedenkplatte mit ausgelatschter Schrift

 

Und hier ein link dazu:

https://www.hurriyetdailynews.com/turkish-armenian-actors-break-longest-handshake-record-59262

 

In Tbilisi ist viel Kunst zu beobachten. Teilweise wirkliche tolle Sachen an Street-Art. Aber es gibt auch jemaden, wo feststellte, dass voluminöse Damenpos ein gutes Geschäftsmodel sein könnten. Ich weiß aber nicht, ob das der Anfang oder das Ende einer steilen Verkaufskarriere ist.

 

Ein Geschäftsmodel

 

Es gibt noch weitere interessante Geschfsmodelle und Beobachtungen. Aber nicht mehr in diesem Post.