Der Diamir-Famtrip ist vorbei und ich bin gerade in Darjeeling angekommen. Von 40 Grad plus auf vielleicht 12 Grad jetzt am Abend. Klingt anstrengend? War es auch! Also die 40 Grad. Und noch so einiges mehr.
10 Personen, 9 weiblich, 1 männlich
1 deutschsprachiger Guide aus Agra, hochgelobt
7 Unterkünfte
7 Tiger
10 Überraschungen
5 Fahrzeugarten
massig Sehenswürdigkeiten
die ganz großen Gefühle mit Gelächter und Tränen
und ich dazwischen.
Ich glaube, ich brauche noch Verarbeitungszeit – und skizziere hier vielleicht nur mal die Überraschungen. Vor wenigen Jahren hatte eine gute Bekannte eine kleine Qi Gong Reise angeboten mit Überraschungen an jedem Tag. Das hat mir wahnsinnig gut gefallen und ich jieperte darauf, es endlich mal selber anwenden zu können. Und hier bei dem Famtrip hat es endlich geklappt!
Vielleicht noch ganz kurz vorab: was ist eigentlich ein Famtrip? Menschen, die in Reisebüros arbeiten und Diamir-Reisen verkaufen oder verkaufen wollen, bewerben sich auf eine Reise, die sie sehr wenig kostet und bei der sie sehr viel lernen und dann hinterher hoffentlich voll motiviert sind, gerade die Diamir-Reisen dieser Destination noch besser zu verkaufen. Es wurden also 10 ausgewählt und die reisten nun auf Einladung von dem örtlichen Agenten und Diamir mit mir auf einer speziellen Tour, bei der sie Teile von mehreren Gruppenreisen kennenlernten. Und damit das auch wirklich günstig sein kann, nimmt man die Nebensaison. In Indien heißt das: schwitzen….
Air India hat einen schlechten Ruf. Den wollen sie verbessern, weil der Ruf auch nicht mehr der Realität entspricht.Und dann haben sie sich gedacht, dass man unsere Bemühungen damit (ich setze selber auf die Zukunft von Air India) noch besser unterstützen könnte, indem man die Gruppe am Flughafen trifft und erzählt, lacht, Scherze macht, beschenkt – und speziell willkommen heißt. Nur ein Upgrade war nicht drin – aber trotzdem toll!
2. Überraschung: Vortrag
Na, der war eigentlich nicht so wirklich überraschend, weil wir in einer Präsentation sowieso alles mögliche über Diamir erzählen sollen. Ich habe die Gelegenheit aber genutzt, einen eigenen Vortrag über Incredible India und die Indien-Reisen von Diamir zu machen und hoffte, dass dieser bisschen unterhaltsamer war.
3. Überraschung: Besuch bei Sheroes
Nach Delhi waren wir in Agra – und dort gibt es ein Café betrieben von Frauen, die Opfer von Säureangriffen sind. Heftige Sache. Aber auch tolle Sache. Sehr berührend. Wir haben nicht nur Mittag gegessen sondern auch noch etwas gespendet. Kam sehr gut bei der Gruppe an.
4. Überraschung: Süßkram probieren
In Indien gibt es eine riesige Spannbreite an Süßkram, überwiegend aus Milch und Zucker. In den Hotels gibt es als Nachtisch davon meistens nur Gulab Jamuns. Der Süßkram ist sehr mächtig. Von daher ist es eine gute Idee, verschiedene Sorten zu besorgen und diese zu zerkleinern – da hat man dann einen Vergleich. Also gut Süßkram im Bauch, aber ganz verschiedener. Hat uns die Fahrt zum Tiger gut überbrücken lassen, da wir erst spät zum Mittag dort ankamen
5. Überraschung: Massageangebot
Beim Tiger hat man zwischen den Safaris gut Zeit für Müßiggang – oder auch so schöne Sachen wie Massagen. Damit auch alle dran kommen, ist es gut, das vorab zu organisieren und der Unterkunft Anzahl usw. mitzuteilen. So gab es genügend Personal und einen Zeitplan – und eine entspannte Gruppe. Auf diesen 2 Safaris haben wir tatsächlich 7 verschiedene Tiger gesehen. Das war ganz schön viel.
6. Überraschung: Mango-Tasting
Ab April startet die Mango-Saison in Indien. Ich dachte irrtümlicherweise, dass alle Mangosorten zusammen reif sind, aber Irrtum. Es war nämlich erst eine Sorte reif. Ich wollte eigentlich ein Mango-Testing machen, also viele verschiedene Sorten probieren und beurteilen – wie Wein oder Whiskey. Mit einer Sorte ist das bisschen wenig. Also haben wir umdisponiert und gelernt, auf welche Weisen man Mangos essen kann und noch mehr dazu gehört. Das war dann auch sehr schön.
7. Überraschung: Mehndi bekommen
Mehndi sind die Hennamalereien, die so beliebt bei den indischen Frauen sind und die auch gefühlt jede machen kann. Mit einer Spritztüte werden. Muster auf die Haut gemalt, das trocknet und zieht 1 Std. ein, man guckt doof, weil es kaum zu sehen ist – und staunt am nächsten Morgen, wo es kräftig nachgedunkelt hat.
8. Überraschung: einheimisch eingekleidet werden
Ich finde das immer super, sich mal so zu kleiden wie man woanders herum läuft – das gibt gleich ein anderes Körpergefühl. Also haben wir das auch gemacht. Das Resultat sieht man ganz oben. Und dann gab es da auch noch ein Pferd, welches getanzt hat. Zuerst vor uns, dann um uns herum. Und unsere Einkleiderin und wir haben auch getanzt. Das war komisch. Und heiß.
9. Überraschung: Bollywood-Tanzstunde
Da das so schön mit dem tanzen war – haben wir damit gleich weiter gemacht und eine Bollywood-Tanzstunde gebucht. Es war da nicht ganz so heiß, aber wir waren doch schlappi und so konnten wir die Lehrenden überreden, uns was vorzuführen. Ich fand beides gleich toll: rumtanzen und zugucken.
10. Überraschung: Lach-Yoga im Lodhi Garden
Unser Lehrer ist Rekordhalter im Guiness-Buch: 36 Stunden ununterbrochen Lachyoga! Leider war er mit der Gruppe nicht so kompatibel – und so musste man zwar manchmal lachen, aber eigentlich fand man es und ihn eher nicht so toll. Das war schade. Besonders weil ich beim vorherigen Mal mit einer sehr großen privaten Gruppe so einen Spaß hatte. Also vielleicht: Idee nicht schlecht, aber Durchführung mangelhaft. Dafür war die Morgenatmosphäre im Park mit den anderen Leuten sehr schön.
11. Überraschung: weiß ich noch nicht!
Dann war Schluss mit der Reise und die Gruppe fuhr zum Flughafen und ich etwas später auch, aber zu einem anderen Terminal. Vorher verabschiedeten wir uns. Und ich bekam ein Geschenk: 1 Überraschung! Die würde ich dann in Dresden erleben. Das hat mich sehr gefreut und gerührt – und jetzt bin ich schon sehr neugierig!
Wie schon oben angedeutet: es war viel und anstrengend und für mich und meine Rolle überhaupt nicht einfach. Ich habe so viel nachgegrübelt über Gruppen und Reisen und Tourismus und Indien. Es gab schlaflose Nachtstunden – und tagsüber auch eben doch viel Gelächter und schöne Gespräche und Gruppentrouble. Jetzt bin ich immer noch sehr voll davon und freue mich, es dann beim Trekking sacken lassen zu können. Und Indien: nie wieder diese Gegend im April! Zu heiß! War aber super, einiges wieder aufzufrischen und Neues zu sehen!
Und wie lässt sich so Darjeeling an? Es gab auf der Fahrt dahin vom Flughafen auch eine Überraschung! Die ist dann im nächsten Blogpost.