Fürchten – Trekking von Mone-le zum Camp

1. Oktober 2024

 

3.930 m -> 4350 m -> 4.160 m / 5 Gehstunden / xx km

 

 

Am Morgen fühlte ich mich soweit wieder hergestellt. Bzw. ich fühlte mich fähig, weiter zu gehen. Aber diese 5 Pässe – oh je oh je. Na, einfach mal starten. Zuerst kam ich wieder an einer Hausruine vorbei. Dann an einem Baum.

 

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Ich stieg etwas hoch und guckte wieder runter.

 

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Während so einer Tour überlege ich schon immer, ob/wem ich sie empfehlen könnte und ob so herum wie ich ging oder anders herum und was so die Voraussetzungen sind. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit müsste man wohl dazu schreiben. Erstes habe ich ganz gut, zweites bedingt. D.h. ich kann einiges gehen, wo anderen ängstlich wird, es gibt aber genug, wo meine Angst dann eintritt. Hängebrücken in Nepal zum Beispiel. Die gab es hier nicht, aber es kamen an diesem Tag stellen, da wurde meinem Herz doch ganz schön bange. Und zwar ging man oft an steilen „Sand“abhängen auf ziemlich schmalem Pfad entlang. Und hier gab es Stellen, da gingen die Abhänge ganz schön steil und sehr tief hinunter und der Pfad war sogar manchmal nicht vorhanden. An einer Stelle rutschte der Sand einfach nur und mein Fuß wusste nicht, wo er Halt finden könnte. Ich musste aber rüber.

 

Ging dann irgendwie doch, weil Zurückbleiben war ja auch keine Option. Und bis heute wunder ich mich, wie diese Pferdchen das alles schaffen. Ich bin ja mit dem Rucksack noch recht schmal, aber die sind so breit mit ihrem ganzen Gepäck. Und schwer für den Rutschsand. Richtig fotografiert kriege ich sowas nicht, hier ein bisschen sanfterer Eindruck:

 

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Es ging also wieder hoch und runter und in die Bergfalten rein. Bzgl. der jeweils oben stehenden Geh- und KM-Angaben: das sind die tatsächlich gegangenen. Also gar nicht so schlimm. Aber ich hatte anhand von anderen Beschreibungen andere Ziele vermutet, die ich mit maps.me ausgemessen hatte. Und so hatte ich immer Stress, weil ich dachte, dass ich noch viel weiter müsste. Sonst wäre ich wohl gelassener gewesen und hätte mir auch manchmal mehr Zeit gelassen.

 

Es ging aber auch „normale“ Streckenstücke entlang und da gab es auch hübsche Landschaft zu gucken.

 

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Irgendwann kam ich nach Satak, der eigentlich für die vorherige Nacht vorgesehene Ort. Da war ich froh, dass ich das nicht alles am Vortag noch hätte gehen müssen. Satak ist ebenfalls ein verlassener Ort, der größte in der Gegend. Alles hübsch angelegt – und verlassen. Leider dachte ich, ich muss noch so weit gehen und dass ich keine Zeit hätte, so bin ich da nicht näher rumgelaufen. Und konnte nicht erkennen, wieviele Haushalte hier wohl gelebt haben.

 

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Danach kam noch ein Plateau zum ausruhen und dann ging es gut hinauf. Ich habe manchmal Podcast gehört beim Wandern. Aber wenn es hinauf ging, war „Motivational Music“ besser, da habe ich dann innerlich ein bisschen Tanzschwung mit hoch nehmen können.

 

Da weiter oben war es schon ganz schön und der Runterblick natürlich super. Gesehen habe ich auch noch 3 Herden Blauschafe. Die waren zu weit weg für ein Foto, aber trotzdem spannend anzuschauen.

 

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Diese 5 Pässe sahen mir nicht ganz ohne aus, es ging zwischendrin immer wieder bergab und die Bergfalten entlang. Ich seufzte und schleppte mich wieder weiter.

 

Aber was war das denn? Nach dem 3. Pass leuchtete etwas Blaues in der Ferne. Lobzangs Zelt! Er fand, dass genau hier der beste Lagerplatz sei. Die letzte Etappe würde ich trotzdem in einem Stück schaffen. Ich zweifelte etwas, aber erstmal freute ich mich doch, nicht mehr weiter zu müssen. Es war auch ganz schön hier und so erholte ich mich noch weiter von den beiden Vortagen und der Angst an den fiesen Stellen.

 

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Und habe dann immer wieder rumgedacht: alle Kräfte zusammen nehmen und die Strecke bis zur Straße schaffen (um von da weitere mindestens 4,5 Fahrstunden zu trampen) oder noch eine Zusatznacht einlegen?