Einmal war ich bisher in Gujarat. Das war 2016 – und zwar 3 Tage in Ahmedabad, der Bundesstaatshauptstadt. Ich erinner mich nicht mehr, ob ich tatsächlich nur mal kurz gucken wollte oder ob ein Plan für einen längeren Aufenthalt nicht geklappt hatte. Jedenfalls steht es mindestens seitdem an, dass ich da nochmal länger gucken wollte. Und dann bin ich aber immer woanders hingereist. Aber jetzt! Jetzt ist es soweit!
Gujarat – Heimat von Premier Modi – galt als kleines ökonomisches Wunderwerk mit höherem Lebensstandard. Das hatte es Modi zu verdanken, der 2001-2014 Bundespräsident war. Inzwischen ist es nicht mehr ganz so herausragend und liegt bei der Wirtschaft „nur“ auf Platz 6 innerhalb Indiens. Allerdings lastet Modi auch noch an, 2002, als es Ausschreitungen gab, die Moslems nicht zeitig genug und ausreichend geschützt zu haben (die USA haben ihn deswegen jahrelang nicht empfangen/einreisen lassen). Und Gujarat ist der Bundesstaat mit den meisten Mädchentötungen und selektiven Abtreibungen.
Ich war damals besonders neugierig, wie eine tolle Wirtschaft wohl aussehen würde. Also ob ich Ahmedabad als anders wahrnehmen würde als andere Städte, die ich in Indien kenne. Auffällig fand ich, dass es so einige Gegenden gab, die quasi leer waren.
Sowas, zentrumsnah und nicht zu seltsamen Zeiten, kannte ich von nirgendwo. Auch schien mir die Anzahl der schickeren Geschäfte größer als anderswo. Aber es gab auch, wie überall, die kleinen Manufakturen usw.
Aber zumindest diese Leute waren besser gekleidet als die mit ähnlichen Gewerken woanders. Apropos Kleidung: lustig finde ich es, wenn man in Indien T-Shirts mit Berlin kaufen kann. Was ich eigentlich mal hätte tun können, aber dann doch nicht tat. Was hätte ich denn auch mit einem Berlin-T-Shirt machen sollen?
In meinen Bildern von damals sind ganz schön viele mit Herren drauf. Ich mag die Bilder. Deswegen gibt es die jetzt hier zu gucken.
Ich fuhr damals mit dem Sleeper-Bus wieder fort. Und kam nicht wieder.
Bis auf jetzt!
Dieses wird eine Treff- und Erkundungsreise – auch für Diamir. Wir haben 2 Agenturen, die die Destination bedienen – und beide wollen mir nun eine Reise organisieren. In Anbetracht der kurzen Zeit und dass es eine „Auch-Arbeitsreise“ ist, ist das wohl eine gute Idee. Ich habe angefangen selber zu recherchieren, wo ich denn wohl gerne hin möchte. Wie vermutet ist die Liste länger geworden als es Tage hat. Einen Teil habe ich dann schon ausgeklammert: Den Südosten gucke ich mir dann wannanders in Kombi mit Südrajasthan und/oder Süd-Madhya Pradesh an.
Für den Rest stehen jetzt 2 Tourpläne, die erste Hälfte mit der einen Agentur, die zweite mit der anderen. Und somit alles vollkommen durchgetaktet und verplant. Fühlt sich einerseits voll komisch an, wobei, nicht dass ich sowas noch nie gemacht hätte. Ich habe auch schon manche anderen Reisen organisiert bekommen, aber das waren überwiegend nur Teile einer längeren Indienzeit. Jetzt ist es durchgängig. Andererseits ist es aber auch ganz bequem sich insbesondere in so kurzer Zeit keine Gedanken zu machen, wann wohin usw. Wie meine Reisenden!
Ich bin jedenfalls riesig gespannt und vorfreudig! Und auch wenn die Orte und Unterkünfte feststehen, weiß man nie, was dazwischen passiert. Besonders nicht in Indien.