Hemkund Sahib Trek – kalter See, warme Decken und Essen

28. + 29.09.2022

 

 

Einer der Hochgehenden erzählte, er sei das zweite Mal hier und würde definitiv um 4:00 aufstehen für den großen Anstieg. Das schien uns ein wenig übertrieben, wir setzten den Wecker auf 5:00 und uns gegen 6:00 in Bewegung.

 

Start in Ghangaria

 

Binodh meinte, dass wenn man will, dass es ein schöner/süßer Tag wird, man ihn auch süß beginnen muss und so kehrten wir für gezuckerten Milchtee mit Keksen ein.

 

Ich hatte sowieso das große Glück, dass wir uns für diesen Tag auf nur einen Rucksack einigten, weil wir ja wieder zur Unterkunft zurück kehrten – und den trug Binodh (sieht schwerer aus als er war, waren hauptsächlich warme und Regensachen drin)

 

Aus dem Ort raus

 

Weg

 

Der Pfad schraubte sich einfach Kurve um Kurve nach oben. Das Wetter war zuerst durchmischt mit Wolken mit Sichtfenstern und auch mal hoffnungsvollem blauen Himmelsteilen, aber dann zog es sich doch deutlich wieder zu.

 

Wolkenloch

 

blaue Himmelsteile

 

Es begann eine kleine Leidensodyssee bei mir: ich musste mal. Aber kein guter Buschort und bei den Dhabas war nix und man ließ mich auch nicht um die Ecke. Irgendwann fand ich doch was steiles bewachsenes, wo ich fast den Hang hätte runterkollern können. Das hat mich dann geärgert – für so viel wird gesorgt, aber nicht für Klos (bei anderen solchen Wanderungen schon).

 

Dann haben wir gefrühstückt (auf meiner Reise gab es zu 70% Alu Parantha zum Frühstück, was mir jetzt den Hals raushängt) und es ging wieder weiter.

 

Dhabas ohne Klo

 

Dhabas und Wandernde

 

Dann gab es eine Abzweigung, die Pferde wanderten weite Kurven, die Gehenden konnten mit Treppenstufen abkürzen. Hier ungefähr spürte ich die Höhe doch sehr und tastete mich Schritt für Schritt sehr langsam vorwärts. Trotzdem waren wir immer noch schneller als die anderen und in meiner Umgebung war ich sowieso die einzige Frau, die es zu Fuß bewältigte. Mit den anerkennenden Blicken und Worten der Anderen war ich dann schon ein bisschen stolz.

 

Abzweig

 

kurze Pause mit Fremdwanderer

 

Weiterer Wasserfall

 

Und dann waren wir oben! Hier befindet sich ein sehr schöner See und daran der Tempel. Wir wollten eigentlich oben am See was langgehen, aber das wurde uns verboten. Auch darf man mit Schuhen nicht an den Seerand um z.B. die Wassertemperatur zu fühlen. Und dann habe ch mich gefragt, wieso eigentlich Menschen einen See quasi ihr Eigentum machen und Regeln aufstellen können.

 

Ankunft

 

der schöne See

 

Badestelle

 

Der gläubige tapfere Sikh springt in das Wasser hinein.

 

tapferer Sikh

 

Danach ist dann die Gebetshalle angesagt – da haben wir gestaunt, wie gemütlich das eingerichtet war, uns in die Decken gekuschelt und den Gebeten gelauscht bzw. einer liest aus dem heiligen Buch, dem Granth Sahib vor. Das hat eine sehr schöne Atmosphäre und ich verweilte gerne.

 

Gebetshalle

 

Vorleser und Ablöser

 

Kuschelnde

 

andere Kuschelnde

 

Danach kamen wir noch zu einem weiteren Genuss der Sikhs: in jedem ihrer Gurudwaras haben sie eine Gemeinschaftsküche, von der alle Essen und Tee umsonst bekommen, die möchten. Das wird immer gemeinschaftlich organisiert. Und bei der Frösteligkeit draußen waren Tee und ein Linsengemisch gerade recht.

 

Teeausgabe

 

Linsenausgabe

 

Und dann dachten wr, es sei Zeit für den Rückweg und sprangen nach Gangharia. 5 Std. hatten wir ungefähr gebraucht und hätten noch weiter gekonnt, aber dagegen sprach, dass es 2.000 Höhenmeter bergab sein würden, der Regen schon wieder kam und wir nicht nochmal in Govindghat übernachten wollten. So eilten wir dann am nächsten Tag runter und fuhren direkt zu unserem nächsten Tempel. Welcher das wohl sein würde?

 

Abstieg