Joshimat – Auli, Gorsong + 2 x Tee

24.09.2022

 

 

Leider sah der Himmel am nächsten Tag bescheiden aus. Aber wenn man schon mal da ist, muss man auch was machen. Also packten wir die Rucksäcke, fuhren mit dem Motorrad nach Auli und starteten dort zu einer Wanderung.

 

Auli ist ein indisches Skiresort mit Hotels weit oben an der Piste von einem Sessel- und einem Schlepplift. Es gibt dann noch eine sehr lange Seilbahn (4 km) und schwupps ist das indische Skigebiet komplett! Auli, quasi die Zwischenstation befindet sich auf 2.800 m und sieht nicht hübsch aus. Wir ließen den Sessellift rechts liegen und stapften die Piste nach oben.

 

Sessellift im Nebel

 

Sessellift mit Menschen

 

In diesem Gebiet befinden sich auch diverse Quartiere usw. der Indo-Tibetan Border Police. Einige machten gerade irgendwelche Übungen.

 

Polizei

 

Weiter oben trafen wir dann auf die Seilbahnendstation. Dort tranken wirTee und Kaffee, schwätzten mit den Leuten, die das Cafe dort führen und einen speziellen Schlafplatz haben und guckten, wie Leute mit der Seilbahn ankamen.

 

Seilbahn

 

Schlafgelegenheit, regengeschützt

 

Seilbahnendstation

 

Außerdem gab es noch zu sehen: eine Art Schlammsee mit stinkender toter Kuh und ein Wasserreservoir, nicht stinkend.

 

Tote Kuh

 

Wasserreservoir für Kunstschnee

 

Danach wanderten wir durch einen hübschen Wald nach oben. Dort sind die superhübschen Gorsong-Wiesen mt Blick zum Nanda Devi, dem zweithöchsten Berg Indiens. Den Nanda Devi haben wir allerdings nicht gesehen, nur die Wolken davor.

 

Hübscher Wald mit Tempelchen und Baumumarmer

 

Gorsong

 

Es fing an zu regnen und es regnete und regnete und wir konnten gar keine Berge sehen. Das war betrüblich, ahnt man doch, dass es ein superschöner Ort ist, wo man unbedingt verweilen oder herumtollen oder sonstiges machen möchte. Immerhin erspähten wir eine kleine Hütttenansammlung und aus einer kam Rauch – also hin!

 

In dieser Hütte lag ein älterer Mann unter seiner Decke und erhob sich aber bei unserer Ankunft und startete eine Teekocherei. Von unseren Keksen wollte er eher weniger, er habe gerade gespeist. Er war ein wenig wortkarg, aber wir konnten ihm Folgendes entlocken:

– er besitzt 3 Ochsen, die hier weiden. Er verleiht sie mit sich zusammen zum Pflügen. Dafür bekommt er pro Tag 700 INR und essen und trinken

– da wo die Hütten stehen, ist Privatbesitz, man muss also niemanden Abgaben bezahlen. Weiter hinten gehört das Land der Regierung, da ist es anders geregelt.

– er hat zwei Kinder, sie wollen ihm nicht nachfolgen

– er ist nur den Sommer über hier oben und passt auch auf des Nachbarn Vieh auf.

 

Teefeuer

 

In der Hütte kann man nicht stehen und wird vollkommen eingeräuchert. Abzug nach oben ist nicht wegen dem Regen. Von daher blieben wir nicht ewig.

 

Mann vor Hütte

 

Unser Besuch wurde vom Nachbarn einige Hütten weiter bemerkt. Er schnappte sich seinen kaputten gelben Regenschirm und sprang uns wortreich entgegen und lockte uns in seine Hütte, die er mit seinem 80plus Vater teilte und dann gab es noch einen Tee und Gespräche. Bei den beiden sieht es ähnlich aus – nur dass der Vater schon seit seinem 8. Lebensjahr hier oben ist und auch zuständig für den Waldtempel, den es auf einem der oberen Fotos zu sehen gibt. Die Generation danach hat aber auch hier so nicht wirklich Interesse, das weiterzuführen.

 

2 Männer + ich

 

Alter Mann bei Teefeuer

 

Dann machten wir uns wieder auf den Rückweg durch den schönen Wald. Der Regen ließ langsam nach.

 

Ich im Wald ohne Regen

 

Es lichtete etwas, gab aber keinen wirklichen Blick

 

Und dann war die Vorstellung doch zu lustig, mit einem Sessellift in Indien zu fahren und Binodh hatte sowas auch noch nicht gemacht – als haben wir den genommen und fuhren in den Nebel, der uns dann verschluckte. Ob er uns wieder ausspuckte – gibt es im nächsten Blogpost!

 

Verschluckender Nebel