Von der Indusstraße bogen wir hinter Khaltse ab und fuhren durch das Moonvalley, durch Lamayuru bis nach Atitse. Atitse kannte ich bisher nur als Straßenschild paar Kilometer nach Lamayuru – dort sollte ein Kloster sein. Wir fuhren in einem Nebental immer höher und da war es dann: am oberen Ende eines kleinen Dorfes mit wenigen alten Häusern thronte ein prachtvolles Klostergebäude.
Es gab hier einige Besonderheiten wie den großen dicken lachenden Buddha davor:
Vor uns kam gerade eine Familie und somit hatten wir auch Glück, dass das Kloster aufgeschlossen war. Nach dem Besuch schloss der Mönch alles wieder ab. Er sagte, er sei alleine hier.
Es gab alte Statuen zu sehen und eine Höhle, in der Naropa meditiert haben sollte. Nebenan war eine alte Küche mit Geräten eingerichtet, eine Art Museum.
Neben dem ganzen Alten gab es aber auch Neues zu sehen, z.B. eine ganzer Pujaraum mit hölzernen Wächtern davor (die Brustblumen finde ich schon speziell)
Dann fuhren wir zurück nach Lamayuru, wo wir Unterschlupf bei Dolma fanden, der Besitzerin des Dragon Hotels. Eva kannte sie und sie öffnete nur für uns ein Zimmer.
Dann machte ich einen Spaziergang von unten um das Kloster herum und dadurch über die Meditationsklausen bis zur alten Straße.
Lamayuru ist der pittoresqueste Ort in Ladakh. Moonland-Landschaft und das Kloster auf Sandstein sehen einfach phantastisch aus. 1993 bin ich mit dem Bus dahin gefahren. Damals gab es nur eine Straße oben herum, d.h. vor dem Moonvalley ging es in Serpentinen nach oben und einiges oberhalb des Ortes ist man ausgestiegen. Diese Straße war nicht so einfach, es passierten immer wieder Unfälle. und dann hat man quasi unten herum eine Straße gebaut und die obere liegt brach. Ich ging dorthin und habe mich viel erinnert. Damals gab es dort einige Gebäude mit praktischen Sachen für Reisende. Jetzt stand nur noch eines mit allen Wänden, der Rest war Ruine. Am Gebäude gab es noch alten Text zu lesen.
Ich habe dann auch wieder den genialen Blick von damals gesehen, von dort sah man das erste Mal das Kloster:
Damals gab es fast nichts. Das Kloster hatte nicht so viele Gebäude und es gab kaum Übernachtungsmöglichkeiten. Eine war ein Schlafsaal im Kloster, die hatte ich genommen. Es war etwas schmuddelig und es gab nur ein Draußen-Hockklo ohne Wände und beim heftigen Abendwind war es unmöglich, sich nicht ans Bein zu pinkeln. Ich fand es damals wahnsinnig aufregend und abenteuerlich und fühlte mich sehr sehr weit weg von zuhause. Und glücklich, das alles zu erleben.
Heute ist es mir alles sehr gewohnt, ich erfreue mich immer noch an den schönen Anblicken, aber Abenteuer und Aufregung? Nicht mehr wirklich.
Und am nächsten Tag fuhren wir wieder zurück nach Leh.