Als ich am Morgen aus dem Zelt sah, war ich erstmal erleichtert: keine dicke Wolkendecke. Wie immer lief ich erst einmal herum bevor es Frühstück gab. Allerdings gab es hier nicht ganz so viel zu entdecken – außer einer hübschen Platzübersicht. In der „Küche“ wurde jedenfalls schon eifrig Tee vorbereitet.
Unser heutiger Tagesplan war, zum höchsten Punkt der Marhani-Wiesen aufzusteigen und dort eine tolle Zeit zu verbringen. Da wir wieder zum Camp für die Nacht zurückkehren würden, brauchten wir nur kleine Rucksäcke und die Porter konnten sich einen gemütlichen Tag machen. Nicht nur unser Guide Keshav ging mit uns sondern auch Negi – eine nette Gesellschaft. Es ging durch Bäume, über einen Wiesenplatz, wieder durch Bäume und dann die Wiesen nach oben:
Über uns kreisten öfters Geier:
Zu diesem Tag gibt es gar nicht so viel zu sagen – er war rundum schön. Die Wolken waren immer da, aber selten über uns und Regen kam da auch nicht raus. Oben schien mir als sei dies einer der schönsten Bergplätze, an denen ich je gewesen war. Das stimmt wahrscheinlich nicht so ganz, aber für die Zeit dort war es vollkommen wahr. Der Bergzauber hatte mich wieder voll erwischt, ich saß, schaute, sonnte mich, knipste, nickerte ein wenig weg und dann sind wir noch etwas herumgesprungen. Es gab unser Lunchpaket und wir sind dort ziemlich lange verweilt.
But a time when we had to go back. During that I continued with photos – especially I liked this little shephards hut.
Leider habe ich die große Kulisse nicht so gut aufs Bild bringen können was zum einen daran lag, dass Wolken die Bergspitzen verdeckten, was nicht ganz so hübsch war und zum anderen auch das Licht nicht so super dorthin war. Aber zum selber rumsitzen und rumgucken und freuen war es absolut ausreichend.
Und dann war auch schon wieder das Camp erreicht.
Am Vorabend mussten wir wegen Regen verzichten, diesen Abend gab es aber wieder ein Lagerfeuer:
Das war schön. Rumsitzen, zu Abend essen, die Flammen angucken und im Holz rumstochern. Natasha ist übrigens Parsin. Die Parsen stammen aus einem Gebiet im Iran und sind im 8. Jhdt. nach Indien geflohen. Es gibt nicht so viele von ihnen (die Zahlen werden unterschiedlich angegeben, in Indien sind es vielleicht so um die 60.000. Sie sind hauptsächlich in Mumbai und Umgebung sowie Gujarat anzutreffen. Trotz der geringen Zahl haben es so einige von ihnen zu Berühmtheit gebracht, z.B. Freddy Mercury, Rohinton Mistry (von mir geliebter Schriftsteller) und die indischen Großindustriellen Tata und Godrej.
Natasha kann wunderbar Geschichten erzählen, ich musste oft über ihre Art lachen. Und Sanil ist ein sehr lieber Zurückhaltender, der am Lagerfeuer aber auch einiges aus seinem Leben beisteuerte. Sie sagten beide, dass sie in ihrem Bekannten-, Freundes- und Verwandtenkreis die einzigen wären, die so gerne in die Berge gehen würden und dass man sich sehr darüber wundern täte. Sie waren auch tatsächlich sehr unkompliziert mit allem trotz dass die arme Natasha Nebenhöhlenstress hatte und wenig schlafen konnte. Und als SüdinderInnen war ihnen mehr kalt als mir. Sie haben in Indien ja nicht so viel Urlaub und so war deren Tour schon fast verrückt mit Flug nach Chandigarh, 9-stündiger Anfahrt zum Trek, 4-Tage-Trek und am Folgetag wieder zurück zum abendlichen Abflug.
Das klingt ja fast schon nach Ende – aber wir hatten ja noch einen ganzen Wandertag vor uns!