Seit 1994 haben meine Eltern eine Immobilie in Menton an der Cote d’Azur. Im Süden das blaue Mittelmeer, im Norden fangen sofort die Berge an. Es ist Endpunkt des Weitwanderweges GR52. Irgendwann reifte die Idee, dort eine Hüttentour zu machen – die ich nie umsetzte. 1998 ging ich einen Teil des GTA = Grande Traversata delle Alpi – der führte mich auch nach Isola 2000, blieb aber ansonsten in Italien. Und direkt darunter ist das Mercantour (oder heißt es die oder der?). Ich würde somit ein bisschen an meine Wanderung 1998 anknüpfen. Das gefällt mir.
Es ist eine Tour mit kurzen Tagesetappen und nicht soooo hoch. D.h. es schien mir wegen Hitze besser, es früh oder spät anzugehen. Allerdings haben die Hütten auch nicht vor Juni geöffnet, meistens nicht einmal ab 1.6. Zu viel Schnee. Ich buchte dann das mir sinnvoll erscheinende erste Zeitfenster mit Start am 8. Juni. Vorher war ich schon 3 Wochen in Menton und konnte ein paar Tageswanderungen machen.
Es geht hier z.T. ganz gute Höhenmeter hoch und runter. Wandernde trifft man nicht viele, aber ein paar Leute sind schon unterwegs. Blümchen blühen und die Sonne ist doch schon gut heiß. Da freut man sich über Schatten oder wolkige Tage.
Busse fahren zu manchen Start/Zielorten und wieder zurück. Leider nicht so oft, wie ich es gerne gehabt hätte. Aber immer pünktlich. Pro Fahrt 2,- Euro.
Von oben ist es schon verrückt zu sehen, wie wahnsinnig voll die Küste ist mit Häusern und Straßen – und kurz danach: fast nix. Vereinzelte oftmals verfallene Häuser und kleine malerische Dörfer.
Nun aber zur geplanten Wanderung. Mein Vater wird mich in das 70 km entfernte St. Martin de Vesubie bringen – und mich am Ende von einem Parkplatz wieder abholen. Dazwischen liegen 4 Hütten (Rifuge) und eine Gite. Ich werde herausfinden was der Unterschied ist – außer dass ich bisher weiß, dass in der Gite Halbpension ein „Muss“ ist, wenn man Abendessen möchte. Ansonsten werde ich mich mit Frühstück und Mittagessen selber verpflegen und nur Abendessen buchen. Vorbuchen klappte gut – und mir scheint, dass in den Refuges auch mein Alpenvereinsausweis gilt. Hier ist die Tour mit den Hütten:
Zur 5 geht man hin und zurück, aber ich glaube, das ist gar nicht schlimm, weil die Seen eingezeichnet sind und ich stelle es mir sehr hübsch vor. Bei den anderen Hütten erhoffe ich mir, dass die Umgebung auch so schön ist, dass ich noch etwas hierhin und dorthin wandern kann. Dann gibt es auch noch die Tour mit den Höhenmetern:
Man sieht: es sieht moderat aus. Schwer einschätzbar finde ich die Temperaturen (Daunenweste mitnehmen oder nicht?) und auch, ob/wieviel Schnee liegt. Gesehen habe ich von hier die fernen Berge schon – ganz schön weiß vielfach!
Und ansonsten scharre ich langsam mit den Füßen und vorfreue mich.