Poshina -> Polo – Die Entdeckung der Tempelruinen

20. Dezember 2024

 

 

Die Strecke zur nächsten Unterkunft war nicht so weit. Ich hatte mir da was ausgedacht gehabt, aber man war dagegen, ich solle quasi anders reisen. So sind wir recht gemächlich mit Stopps zum Polo Forest gefahren. Der erste Stopp war bei einem Hindutempel, wo wohl sonst niemand hin reist. War auch nicht so bewegend. Aber für Hindus wohl schon – immerhin gab es Räume, wo man nächtigen konnte.

 

Tempelunterkunft

 

vor Tempel

 

Dann haben wir einen Tee getrunken und in einem Ort gehalten, wo ich bisschen umhergelaufen bin. Dabei habe ich was über Wasserkastanien gelernt bzw. ich wusste gar nicht, wie sie aussehen, wie sie schmecken und dass sie auch in Indien wachsen.

 

Teetrinkort

 

Bushalte beim Teetrinkort

 

Wasserkastanien

 

Ich fand die lecker, aber dann habe ich gelesen, dass man sehr fiese Krankheiten bekommen kann, wenn die nicht ordentlich gekocht oder so wurden und dann habe ich Angst bekommen und keine mehr gegessen.

 

Was ich an Gujarat bisschen doof finde: es ist irgendwie „gesichtslos“. Also die Orte und deren Architektur. Es sieht weder schön oder malerisch oder so aus noch hat es faszinierende Hässlichkeit. In dem Ort entdeckte ich einen Herrn, der die silbernen Fußschmuckreifen für Frauen schmiedete. Blöderweise habe ich nur Videos davon. Aber es war nett bei ihm zu hocken und er schien sich auch sehr zu freuen mir zu zeigen, was er da machte. Solche Situationen mag ich. Hier ein paar Bilder von dem Ort:

 

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Was ich bisschen „indienungewöhnlich“ fand: ich war wohl eine der ersten Westlerinnen, die dort herumlief, aber die Leute interessiert es kaum. Es gab bisschen fragende Blicke, aber man hat mich sehr in Ruhe gelassen. Das ist woanders oft so anders. Angenehm hier.

 

Ein Schneider

 

Polo Forest ist ein 400 qkm großes Waldgebiet, welches früher ganz unbekannt war und wo inzwischen Menschen aus Ahmedabad oder so gerne ihre Wochenenden verbringen. Auf westliche Reisende ist man (noch) nicht wirklich vorbereitet, z.B. gab es keinen englischsprachigen Guide. Aber ohne ging nicht und so bekam ich einen freundlichen Herrn, der mir viel erzählte und ich ca. 5% verstand. Es leben dort Tribals, die sah ich beim Fischen, beim Holztragen und sonstigen Tätigkeiten nachgehen. Es war tatsächlich sehr hübsch da am Fluss.

 

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2 (der Herr im weißen Hemd war übrigens sehr erfolgreich)

 

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Dann gingen wir durch den Fluss auf die andere Seite und da warteten „verborgene Schätze“ auf uns. Es gab einen Tempelort:

 

Tempelplatz

 

Und drumherum waren so Bausteine und bisschen Ruine, die darauf hindeuteten, dass hier früher mal ein Dorf war. Sehr viel früher.

 

Ruine

 

Auch ein ganz toller Baum war da:

 

Baum

 

Dann ging es weiter zu anderen Ruinen. Dazu musste man über einen Zaun klettern. Das Gebiet gehörte der staatlichen archäologischen Abteilung und war (noch?) nicht geöffnet für den Besuch. Allerdings tummelten sich dort diverse Menschen rum, u.a. SchülerInnen mit Lehrkräften.

 

Tempelreste 1

 

Tempelreste 2

 

Und wenn man dann nochmal um die Ecke ging, tauchten da ganz große alte Tempel aus. Das waren Jain-Tempel aus dem 15. Jahrhundert. Auch wenn da dieser Zaun drum war und Arbeiter beschäftigt waren, fühlte es sich wie eine „große Entdeckung“ an. Vielleicht weil ich so gar nicht erwartet hatte, dass sich große Ruinen im Wald befinden würden. Wenn man nicht weiß, wo die sind, würde man die auch nicht finden.

 

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Botanisch ist es sicherlich auch sehr ergiebig und man kann bestimmt auch auf Pirsch gehen oder Dörfer besuchen. Ich war mit diesem Programm sehr zufrieden. Ich war aber eigentlich nur dort, weil es die nächstgelegene gute Unterkunft war zu etwas, was ich am nächsten Tag dann sehen würde. Ich hatte für diesen Tag nicht viel erwartet – und wurde so dann doch ganz gut beschenkt.