Sevan – kleine Entdeckungen, Kloster und Russen

01.10.2021

Nein, keine Badetag, der Badeanzug blieb ein ungenutztes Teil in meinem Rucksack. Stattdessen hatte ich mir eine kleine Wanderung zu dem Kloster ausgesucht, welches auf den meisten Bildern vom Sevansee auftaucht – das Sevanavank Kloster. Etwas über 7 km sollte eine Strecke sein und nicht an der Autobahn entlang gehen, die am Seeufer gelegen ist. Ich dachte, es sei ein Pfad, aber es war auch Straße, allerdings wenig befahrene. Ich hatte Muße, die kleinen Auffälligkeiten zu registrieren.

 

Hinweisschild für Zahnprobleme. Der Zahn schaut fröhlich, der Mensch vielleicht nicht.

 

Dachrinnenrohr, man könnte sich zum Duschen runterstellen

 

Spiderman  hat seine kaputte Maske auf der Straße entsorgt

 

Steineeinsammler

 

Diese Leute haben sich das Auto voll mit den Steinen geladen. Man kann vieles gebrauchen, was so rumliegt.

 

Schaf im Garten statt in Herde auf Grassteppe

 

Ein neu zu bauendes Hotel. 2-3 Arbeiter habe ich gesichtet

 

Männer malen en langes Rohr grau an

 

Der Weg war weiter oben und so hatte ich einen guten Blick auf die Halbinsel mit Kloster. Früher war es eine richtige Insel gewesen, aber dann haben die Russen sehr viel Wasser für Landwirtschaft abgeleitet, der Seespiegel sank extrem und aus der Insel wurde eine Halbinsel.

 

Früher eine Insel

 

Dieses Ex-Kloster ist wohl ein „Muss“ beim touristischen Besichtigungsprogramm, es gab einen großen Parkplatz, viele Büdchen, Lokale und Touris.

Einstmals war das Leben im Kloster sehr streng, sündige Mönche und in Ungnade gefallene armenische Adlige wurden dort aufgenommen. Sie bildeten sich zusätzlich in Heilkunde weiter und das Kloster wurde ein beliebter Wallfahrtsort. 1930 war unter Stalin dann Schluss damit.

Hier ein paar Bilder vom Besuch

 

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Auf dem Rückweg wunderte ich mich nochmal über die Rohrführung. Wieso sind da immer diese Ausbuchtungen? Zuerst dachte ich, es sei nur auf Straßen damit auch Laster durchfahren können, aber man findet es auch an anderen Stellen so wie hier

 

Ausbuchtung

 

Ich trottelte also die Straße wieder zurück und auf einmal hielt ein Auto und ein sehr nettes Paar lud mich ein, mitzufahren. Nahm ich an. Wir mussten Gleise queren und dazu müsste der Fahrer ganz langsam fahren und dann fing er an zu schimpfen über die blöden blöden Russen. Keine Ahnung was genau seinen Groll ausmachte – wahrscheinlich alles. Welches denn ein gutes Land sei? Frankreich! Macron! Er strahlte. Und so verabschiedete ich mich im Ort mit einem „Merci“ und er freute sich und ich freute mich auch über diese netten Menschen, die einen sogar mitnehmen, wenn man gar nicht den Daumen rausstreckt.

 

Auf dem Hinweg war ich auch schon über die Gleise gegangen und dachte, die Strecke sei still gelegt. Irrtum, es fuhren  Güterzüge und ich habe gleich 2 hintereinander fahren gesehen.

 

Im oberen Drittel Güterzug
Lok schiebt von hinten an

 

Und am nächsten Tag? Da erlebte ich 2 Überraschungen!