Nein, keine Badetag, der Badeanzug blieb ein ungenutztes Teil in meinem Rucksack. Stattdessen hatte ich mir eine kleine Wanderung zu dem Kloster ausgesucht, welches auf den meisten Bildern vom Sevansee auftaucht – das Sevanavank Kloster. Etwas über 7 km sollte eine Strecke sein und nicht an der Autobahn entlang gehen, die am Seeufer gelegen ist. Ich dachte, es sei ein Pfad, aber es war auch Straße, allerdings wenig befahrene. Ich hatte Muße, die kleinen Auffälligkeiten zu registrieren.
Diese Leute haben sich das Auto voll mit den Steinen geladen. Man kann vieles gebrauchen, was so rumliegt.
Der Weg war weiter oben und so hatte ich einen guten Blick auf die Halbinsel mit Kloster. Früher war es eine richtige Insel gewesen, aber dann haben die Russen sehr viel Wasser für Landwirtschaft abgeleitet, der Seespiegel sank extrem und aus der Insel wurde eine Halbinsel.
Dieses Ex-Kloster ist wohl ein „Muss“ beim touristischen Besichtigungsprogramm, es gab einen großen Parkplatz, viele Büdchen, Lokale und Touris.
Einstmals war das Leben im Kloster sehr streng, sündige Mönche und in Ungnade gefallene armenische Adlige wurden dort aufgenommen. Sie bildeten sich zusätzlich in Heilkunde weiter und das Kloster wurde ein beliebter Wallfahrtsort. 1930 war unter Stalin dann Schluss damit.
Hier ein paar Bilder vom Besuch
Auf dem Rückweg wunderte ich mich nochmal über die Rohrführung. Wieso sind da immer diese Ausbuchtungen? Zuerst dachte ich, es sei nur auf Straßen damit auch Laster durchfahren können, aber man findet es auch an anderen Stellen so wie hier
Ich trottelte also die Straße wieder zurück und auf einmal hielt ein Auto und ein sehr nettes Paar lud mich ein, mitzufahren. Nahm ich an. Wir mussten Gleise queren und dazu müsste der Fahrer ganz langsam fahren und dann fing er an zu schimpfen über die blöden blöden Russen. Keine Ahnung was genau seinen Groll ausmachte – wahrscheinlich alles. Welches denn ein gutes Land sei? Frankreich! Macron! Er strahlte. Und so verabschiedete ich mich im Ort mit einem „Merci“ und er freute sich und ich freute mich auch über diese netten Menschen, die einen sogar mitnehmen, wenn man gar nicht den Daumen rausstreckt.
Auf dem Hinweg war ich auch schon über die Gleise gegangen und dachte, die Strecke sei still gelegt. Irrtum, es fuhren Güterzüge und ich habe gleich 2 hintereinander fahren gesehen.
Und am nächsten Tag? Da erlebte ich 2 Überraschungen!