Trek Gordom-Shirkhola – Kleine Mistviecher umschwirren einen wie blöd

20. April 2025

 

 

Die Unterkunft hatte einen Stand aufgebaut mit Verpflegung für verrückte Laufende! Und zwar fand hier ein Hell Race statt, der Buddha Trails. The Hells Race bieten in Indien in diversen Gegenden verrückte Läufe für enthusiastische Menschen an. Dabei gibt es üblicherweise verschiedene Angebote für verschiedene Level. Hier ist deren Webseite: https://thehellrace.com/.

 

The Buddha Trails bietet als Optimum 65 km, die man in 15 Std. geschafft haben muss. Dabei muss man über 3.000 Höhenmeter hoch und wieder runter. Alleine die ersten 17 km beinhalten 2.000 Höhenmeter. Bei meiner Unterkunft hatten sie gerade schlappe 9 km und 600 Höhenmeter hinter sich. Es haben sich tatsächlich um die 100 Leute angemeldet für diese Strecke. Die Lodgetochter führte Buch: 95 sind auch hier angekommen. Sie waren alle noch sehr guter Stimmung und wirkten recht locker. Übrigens alles nur einheimische Namen, kein westlicher Mensch dabei. Mir wirkte der Frauenanteil recht hoch.

 

Ich habe mehr gefilmt, aber hier ein paar Fotos:

 

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Bei den Teilnahmebedingungen steht, was man dabei haben muss: Handy, Stirnlampe, Hydration Pack – und auch Laufschuhe. Letzteres erfüllte dieser Herr schon mal nicht:

 

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Leider habe ich den ersten nur vom Bett aus vorbeirennen gesehen – es war Som Bahadur Thami, der das in unglaublichen 6 Std. 44 Min. und 27 Sek. gerannt ist. Ein neuer Streckenrekord. Hier sein Instagram. Alle in der Lodge waren schon auf den Beinen und applaudierten und feuerten an und hatten eine gute Stimmung. Und ich habe mich sehr gefreut, das auch mitbekommen zu haben.

 

Später kamen noch die 30 km Laufenden, wir frühstückten und dann bekam ich noch ein kleines Highlight zu Gesicht: ganz junge 3 Tage alte Kätzchen:

 

Mini-Kätzchen

 

Mir hat es dort wirklich gut gefallen, aber dann sind wir doch los.

 

Startbild

 

Es ging also weiter gut nach unten. Die Oberschenkel drückten etwas und meine Knie meldeten zurück, dass sie am Vortag schon strapaziert waren, aber alles nicht schlimm.

 

Abstieg

 

Am Fluss gab es einen großen Erdrutsch zu sehen:

 

Fluss mit Erdrutsch

 

Es war hier eigentlich ganz hübsch – allerdings gab es Zillionen von Miniviechern, die um einen herumschwirrten und sich auf einen setzten und einen ganz verrückt machten. Deswegen nur ein paar Fotos und weiter, wo der Wind sie vertrieb.

 

ich beim Abstieg

 

Gumpe

 

Es wurde warm, die Luft feucht, aber bald war es geschafft und wir erreichten Shrikhola.

 

kurz vor Shrikhola

 

Da war damals dieses Foto entstanden, glaube ich, aber ich hab die Stelle nicht genau wieder gefunden:

 

mit viel Gelumps in 1995

 

In Shrikhola gab es eine weitere Rennen-Verpflegungsstation, ein Auto mit Deutschland-Banner und interessanten Straßenbau:

 

Verpflegung

 

Deutschland

 

Straßenbau

 

Hier wartete auch unser Taxi, mit welchem wir mein zurückgelassenes Gepäck abholten und nach Darjeeling fuhren.

 

Asish im Auto

 

Auf der Strecke nach Rimbick trafen wir noch weitere Laufende und konnten dort auch das Ziel angucken. Der erste war ja schon da, aber irgendwohin verschwunden. Ich hätte ihn gerne bewundernd angestarrt.

 

Ziel

 

Die Fahrt dauerte etwas an Zeit. Wir aßen zu Mittag und dann gab es auch wieder Regen.

 

Mittag

 

Regen

 

Der Tagesrest ist kurz erzählt: Darjeeling platzte aus allen Nähten noch wegen der „Osterferien“. Asish hatte mir aber eine günstige Unterkunft gebucht bei einem Herrn, der früher Guide beim DAV Summit Club usw. war. Jetzt war er als Lehrer und Homestaybesitzer tätig. War interessant, mit ihm zu plaudern. Ich freute mich über tolle Dusche, ging zum Abend raus, war aber vollkommen überwältigt von den Menschenmassen und kroch schnell wieder zurück.

 

Fazit vom Trek: Quasi enttäuschend, was ich mir auch schon vorher gedacht hatte. Aber nicht ganz so in dem Ausmaß. Und das Wetter hatte noch seinen Teil dazu getan. Vielleicht vielleicht würde ich die kleine Runde empfehlen. Aber auch wenn die Vegetation und Fauna vielseitig und interessant ist: meine Bergwelt ist es nicht so wirklich. Ich bin trotz der ganzen Plackerei auch mit mir selber doch sehr froh, die Tour gemacht zu haben und somit wirklich besser Bescheid zu wissen.

 

Was allerdings auch suboptimal ist: ein physisch und psychisch anstrengender Famtrip und dann gleich ein Trekking, welches ebenfalls auf beiden Ebenen anstrengend ist. Ich hatte mir ja Ruhe und Bergglück erhofft, was ein guter Gedanke, aber nicht die Realität war.

 

Meine Zeit war knapp und ich wollte ja noch nach Sikkim (nach 9 Jahren!) und Gopal und Familie wiedersehen und noch etwas mehr entdecken! Ich hatte auch noch den Drang, soviel wie möglich auf touristischem Gebiet für mich und Diamir mitzunehmen. Dabei fühlte ich mich eigentlich ausgelaugt.

 

Was mich dann in Sikkim erwartete? Nächster Blogpost!