Trek Maneybhanjang-Tonglu – Das Huhn ist zu schwer und darf noch etwas leben

15. April 2025

 

Ich musste schnell lernen, dass sich seit 1995, wo ich den Singalila-Trek allein ging, sehr viel getan hat.

  • Es gibt jetzt eine Straße bis nach Sandakphu hoch, den Ort, von wo man Everest, Makalu, Lhotse und Kanchenjunga, also 4 Achttausender, sehen kann. Da hat sich wohl mal jemand gedacht, dass das ein tolles Geschäft verspricht, weil so viele indische Touris, insbes. aus West Bengal, so gerne ihrer heißen Ebene entfliehen und in die Berge reisen, aber kein Bock auf Trekking haben und die doch bestimmt auch unbedingt mal von so weit oben (3.636 m) noch höhere Berge gucken wollen und ihr Geld dafür ausgeben, wenn sie mit dem Jeep hochkommen. -> funktioniert!
  • Der Trek und auch die Straße verlaufen entlang der Grenze Nepal und Indien. Mal ist man auf der einen, mal auf der anderen Seite. Üblicherweise hat sich Nepal immer eher darum gekümmert, es etwas hübsch zu machen – und sie zahlen weniger Steuern. Dadurch haben sie ein attraktiveres Angebot und Indien misfiel, dass das Tourigeld eher in Nepal als in Indien landete. Was tun? Zumindest westliche TrekkerInnen dürfen nicht in Nepal nächtigen. Immerhin dürfen sie in Nepal essen und Tee trinken. -> funktioniert! Allerdings vermute ich die Zahlen jetzt nicht so wahnsinnig hoch, weil gar nicht so viele WestlerInnen unterwegs sind.
  • Damit auch kein Mensch was falsch macht und andere Menschen Beschäftigung haben, wird alle naslang (am 1. Tag waren es 5 x) der Reisepass gecheckt und alles in große Bücher aufgeschrieben. Keine Chance, was falsch zu machen. -> funktioniert!
  • Man darf nur mit einem Guide trekken. Warum und seit wann weiß ich gar nicht, aber es ist so. Und so bekam ich von Gopal Asish an meine Seite. Das eine Gute an Asish, was ich auch vorher nicht wusste ist, dass er tatsächlich schon seit einigen Jahren für Diamir eine Reise hier englischsprachig (mit einem deutschsprachigen Bhutanesen an seiner Seite) leitet. Und so hatten wir uns ziemlich viel zu erzählen. Es war ganz nett, jemanden dabei zu haben, aber eigentlich weiß ich trotzdem nicht ganz, wozu. Weil gefährlicher oder so als in den Alpen finde ich es auch hier nicht.

Nun aber los! Zuerst mit einem Auto nach Manebhanjang, von wo ich auch 1995 gestartet war.

 

wieder Stau in Darjeeling

 

Maneybhanjang

 

Maneybhanjang liegt auf 1.960 m und wir wollten 1.100 m hoch steigen. Guter Einstieg…. Das Wetter war noch OK, aber man muss ständig Regen befürchtet und so hat Asish erst nochmal mehr Plastik gegen Regen gekauft.

 

Plastikkauf

 

Startphoto

 

Die Straße windet sich in Kurven nach oben und Asish Plan war, ihr zu folgen. Dabei begegnete man allerdings immer Autos und das hat mich sehr genervt. Also Abkürzungen. Die waren allerdings ganz schön steil und keine richtigen Pfade, was mir nicht so gut gefiel. Meine Enttäuschung setzte schon früh ein.

 

Pfad

 

In Chittray gab es ein Kloster mit neuerer großer Statue, Nebel und eine erste Pause.

 

Avalokiteshvara

 

Kloster

 

Weg zu den Häusern

 

Federvieh

 

Pausenlodge

 

Die Lodge war sehr gemütlich und voll mit schwerhörigen InderInnen aus Kolkata, die herumschrien. Als sie fort waren, habe ich das Photo gemacht. Und dann ging es weiter, ein paar nettere Abkürzungen.

 

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In einer kleinen Bude haben wir Mittagsrast gemacht. Da gab es einige junge Männer, die mit der Wirtin verhandelten, ob sie ein Huhn kaufen wollten. Es wurde eines gefangen und gewogen: 2,8 kg. Sie wollten allerdings nur ein 2 kg Huhn haben. Das gab es aber nicht, bzw. nur Hühner, die noch Eier legten und die wollte die Wirtin nicht verkaufen. Also kam der Kauf nicht zustande und das Huhn blieb am leben.

 

Huhn-wiegen

 

Huhn bleibt leben

 

Dann ging es weiter nach Meghma und da gab es dann auch Regen.

 

Meghma

 

In Meghma ist ein besonderes Kloster, welches sehr selten geöffnet wird. Asish hat aber den Schlüsselmenschen gesucht und gefunden und er hat aufgeschlossen. Leider keine Photos erlaubt. Das Kloster wurde in den 1950ern gebaut und beinhaltet 108 Buddhastatuen sowie weitere, die als Pyramide aufgebaut wurden und die Gestalten sind, denen man nach dem Tod begegnet. Da sind sehr grimmige Gestalten bei, die Menschenleiber zertrampeln. Hab ich so noch nie gesehen als Ensemble. Die Gläubigen gucken sich das an um besser auf diese Begegnung vorbereitet zu sein.

 

Dann ging es einfach nur noch weiterhin steil nach oben und es regnete und war unschön.

 

Asish im Regen

 

Und dann war das Ziel erreicht.

 

Tonglu

 

Toller Trek….. Aber die Leute in der Lodge waren nett und haben mir eine Wärmflasche gegeben und meine leicht nasse Kleidung getrocknet und dann habe ich geschlafen und war gespannt, was der nächste Morgen so bringen würde.

 

Auflösung im nächsten Blogpost!