Juhu! Der Morgen startete tatsächlich vielversprechend! Ich konnte ein bisschen Blick auf hohe Berge erhaschen (auf dem Bild leider nicht erkennbar) und machte einen Vor-Frühstück-Spaziergang zu alten kleinen Stupas auf einer Anhöhe und begegnete dabei Pferden. Sie haben hier Pferde für so ein paar Trekkingtouristen, die ihr Gepäck geschleppt bekommen wollen.
Dann kam sogar die Sonne heraus und tauchte die Lodge in schönes Licht.
Dann sind wir auch bald gestartet über einen kleinen Hügel hinab nach Nepal zum Ort Tumling. Das war der absolut schönste Teil der ganzen Wanderung und leider viel zu kurz. Weite, Höhe, Sicht – super!
In Tumling gab es eine Teepause. Auch hier hockte eine kleine Gruppe junger Männer rum und vertrieb sich die Zeit.
Es ist die Zeit der Rhododendrenblüte. In der Gegend gibt es über 25 verschiedene Rhododendrenarten. Manche ließen schon ihre Blüten fallen, andere waren noch voll am blühen. Es schoben sich immer mehr Wolken vor die Sonne – und irgendwann war es wieder neblig.
Dann waren wir auch schon unten in Garibas auf 2.550 m ungefähr. Der Tag war ein bisschen kurz mit nur 3 Gehstunden, aber der nächste Ort war schon wieder in Nepal und damit verboten und der nächste in Indien zu weit weg. Garibas ist direkt auf der Grenze – im nepalesischen Teil gab es eine Lodge mit Wifi, wo wir essen und rumhängen konnten, schlafen mussten wir in einer staatlich betriebenen Trekkers Hut, der es an Liebe und Schönheit fehlte. Dorthin kamen auch noch eine tschechische Familie mit Kindern und eine schottische mit erwachsenen Kindern. Ich ärgerte mich, kein Buch mitgenommen zu haben und langweilte mich etwas. Das Wetter war zu gammelig und die Landschaft mir nicht schön genug zum herumspazieren.
Aber somit kann ich noch etwas zu dieser Route berichten. Die Briten hatten Darjeeling ja als eine Sommerresidenz erkoren und einige von ihnen wanderten gerne herum und erforschten Flora und Fauna. Damals noch mit Pferden und Zelten. Dabei entdeckten sie auch die großartigen Ausblicke auf die 8.000er von Sandakphu (dem nächsten Ziel). „Trekking“ fing in den 1950ern an, beliebter zu werden und diese Strecke war eine der ersten in Indien, die gerne begangen wurde. In den 1970er/80er Jahren wurden dann auch Unterkünfte gebaut. Es gab und gibt Dörfer hier, aber auf dem Herzstück, einem langen Grat von Sandakphu nach Phalut, war nichts. Als die Hütten gebaut wurden, konnte man auch ohne die ganze Campingausrüstung wandern.
1986 wurde die Singalila Gegend zu einem Nationalpark erklärt. Die Botanik ist neben den Rhododendren auch wirklich schön und vielfältig. Hier wächst auch Bambus – ein Leckerbissen für den Roten Panda, den man hier recht gut sichten kann. Besonders am nächsten Tag sollten die Chancen dafür nicht schlecht sein.
Würde ich einen Roten Panda zu Gesicht bekommen? Zu lesen im nächsten Blogpost!