Tungnath – Start, Aufstieg und Landschaft

22.09.2022

 

 

Wenn man durch Indien reist, weiß man meistens schon, dass man öfters mit Lautstärke zu tun haben wird, die einem nicht gefällt. Nächtliche Hundebellkonzerte sind eines davon, laute Inder (kein -innen) das andere. In dieser Nacht hatten wir beides. Die Unterkunft war extrem hellhörig und man hat alles in allen Zimmern mitbekommen und in dem nebenan oder eins weiter war die Nacht durch Highlife mit Diskussionen oder sonstigem Gerede. Andere Leute klopften oftmals gegen Wände, es wurde ruhiger – und fing dann wieder an. Beim Frühstück begegneten wir diesem Haufen anstrengender Männer. Hier einer davon:

 

Lokal

 

Ich hatte trotzdem recht gut geschlafen. Das Wetter war bescheiden, d.h. bewölkt. Chopta ist der Startpunkt für den ca. 4-5 km langen Aufstieg zum Tungnath Tempel. Es sieht dort nicht so hübsch aus, bei Gammelwetter besonders wenig. Es liegt auf über 2.800 m und auf uns warteten 800 Höhenmeter.

 

Unhübsches Chopta

 

Choptablick

 

Tungnath ist der höchstgelegene Tempel von den 5 Shiva-Tempeln, die den Panch Kedar ausmachen. Diese Pilgerroute ist recht beliebt und so geht man die Tour definitiv nicht allein. Manche InderInnen sind nicht so gut zu Fuß und können sich von Pferden tragen lassen. Das tun relativ viele.

 

Pferdeangebot

 

Es geht auf einem angelegten Steinpfad, der zuerst durch Wald führt. Da kann man z.B. hübsche Vögel entdecken

 

Hübscher Vogel

 

Dann öffnet sich das Gelände und macht Platz für Hochwiesen. Sehr schön. Man begegnet eben vielen Leuten und die meisten strahlen sehr viel Freude aus und lächeln einen an. Man kommt auch leicht ns Gespräch und will voneinander zumindest immer wissen, wo man herkommt. Und das ist tatsächlich vielfach von sehr weit her.

 

1 Pilger

 

Westliche Gesichter sind dabei sehr rar – an diesem Tag trafen wir nur eine russische Reisegruppe.

 

Reitgruppe

 

Neben dem Reiten gibt es aber auch noch eine andere Möglichkeit hochzukommen, wenn einem das zu schwierig ist. Diese mutet uns irgendwie doch seltsam an. Man kann sich nämlich von Menschen tragen lassen. Dazu sitzt man in einer Art einfachen Sänfte, die von 4 Männern getragen wird.

 

Sänfte

 

Gruppenphoto

 

Diese Frau war sehr guter Dinge in ihrer Sänfte. Sie hatte ein kleines Kofferradio dabei, aus dem aufmunternde Musik dudelte. Bei einer Pause kamen wir etwas ins Gespräch. Sie bewunderte meine Fitness. Hahaha. In Indien bekommen die Leute üblicherweise später weiße Haare und färben diese auch gerne. Ich glaube, ich wurde öfters älter geschätzt.

 

Schattenriss beim Aufstieg

 

Am Wegesrand hatten sich so kleine Lokale angesiedelt, die die Leute mit Tee und Snacks versorgten. Hier wurden auch gerne Kontakte geknüpft.

 

Vor Lokal

 

Pausenplatz

 

Dann konnte man den Tempel auch bald sehen:

 

Tempel in der Ferne

 

Auf dem Bild sieht man aber auch noch, dass es dahinter noch zu einem Gipfel geht, dem Chandrashila Peak. Den wollten wir auch noch erklimmen und haben das erstmal dem Tempel vorgezogen. Dort war es phantastisch!

 

Hoch oben

 

Wir waren hier auf 3.690 m und hatten eigentlich einen tollen Rundumblick. Allerdings waren da immer wieder Wolken vor, die einem die noch höheren Berge verbargen. Trotzdem war es ein super Platz zum Verweilen, was wir taten. Aber dazu und zu dem Tempelbesuch danach mehr im nächsten Blogpost!