Urgam – Tempel, Pflanzen und Homestay

29. + 30.09.2022

 

 

Wir waren recht flott von unserer Wanderung wieder runter, bepackten das Motorrad mit dem zwischengelagertem Gepäck und steuerten den nächsten Ort an. Auf der Karte sah es so aus, als würde Urgam das perfekte Tagesziel sein, das ist südlich von Joshimat eine 20 km lange Seitenstraße ein anderes Tal hinauf.

 

Die Seitenstraße war allerdings nicht wirklich Straße sondern Piste und eine kleine Herausforderung. Belohnt wurden wir mit einem weitläufigem Dorf mit schönen Blicken auf 2.200 m gelegen. Und das tollste: wir haben ein richtiges Homestay gefunden! „Homestay“ nennen sich inzwischen massig gesichtslose Unterkünfte an der Straße ohne Familienanschluss. Und weil wir sowieso quasi noch einen Tag übrig hatten in der vagen Reiseplanung beschlossen wir, den hier zu verbringen!

 

Aber erstmal auf zum Tempel.

 

Tempel

 

Vom Ende der Straße geht man über eine Brücke und kommt dann zum Kalpeshwar Tempel, einem der Shiva-Tempel, der zu den Panch Kedar gehört. Wohl wegen der schwierigen Straße war er sehr wenig besucht. Nur ein Wanderbhaba oder so hockte dort herum. Das Heilige an diesem Tempel sind die Haare von Shiva, die es nach der Pandava-Begegnung dorthin verschlagen hat. Es ist eine Art Höhlentempel unter diversen Felsüberhängen.

 

Shivas Dreizacke

 

Felsüberhang mit sitzendem Wanderbhaba

 

Es war abends Puja-Zeit und es hatte sich eine Minimenge von 8 Leuten incl. uns angefunden, die sich im Raum mit dem Heiligtum und dem Priester zusammenquetschten. (auf dem oberen Bild hinter der Tür).

 

Die Puja ging so, dass der Priester viel sang und betete und dabei den ganzen Altar mit Wasser säuberte. Dann wurde mit buntem Pulver (Chili + Gelbwurz) wieder alles neu angemalt und mit Blumenteilen vermantscht und sah wieder genauso unordentlich aus wie vorher. Diese hinduistischen Rituale sind mir irgendwie schon ein Rätsel bzw. es stellt sich bei mir weder ein heiliges noch andächtiges oder sonstiges Gefühl ein. Aber das singen war ganz nett. Alle Anwesenden machten auch die Rituale nach – nur mir war bei der Hälfte davon doch zu komisch und ich hatte sowieso viel Kopfzerbrechen, ob es höflich ist mitzumachen, wenn man nix davon glaubt oder genau anders herum.

 

Heiligtum

 

Am nächsten Tag sind wir dann einfach nur so durch das Dorf gelaufen. Es gibt hier viel Landwirtschaft – am besten fand ich die Bohnen, die es auch zum Abendessen gab. Aber auch noch allerhand andere Pflanzen und Binodh kennt sich damit echt gut aus – nur ob das eine Amaranth ist oder nicht? Sie benutzen es jedenfalls für Chapatis.

 

Bohnen

 

Hirse

 

Amaranth?

 

lustige rote Pflanze und viele Blumen

 

Kürbis + große Eidechse

 

lustiges Pfalnzengebilde

 

Binodh zwischen Pflanzen

 

Zwischen den Pflanzen gab es auch überall kleine Tempelchen.

 

Tempelinnen

 

Tempelspitze

 

Und natürlich Häuser und Menschen.

 

Ehepaar beim Kaffee/Teeshop

 

Emojikübel

 

Besitzer der Emojikübel

 

Schule – leider nach Schulschluss

 

Gespräch mit Bäuerin

 

Homestayfamilie mit Nachbarn

 

Dann waren wir bisschen im Homestay, ich habe mit den Kindern Ball gespielt und einfach geschaut, wer da so alles rumwuselte. Die eigenen Kinder sind groß und in Dehra Dun – aber eines sollte nun heiraten und dazu haben die Nachbarn schon mal Holz gebracht und bekamen dafür Essen und eben nette gemeinsame Zeit.

 

Dann sind wir nochmal los zum Fluss wo gebaut wird, damit auch die Dörfer am Hang gegenüber Straßenanschluss bekommen

 

Bauarbeiten

 

Manchmal ist die Natur aber auch recht rabiat – und prodziert Erdabgänge wie hier:

 

Viel Erdabgang

 

Ein ganz angenehmer, ruhiger Tag, wie es eigentlich mehr hätten sein können. Aber das absolute Erlebnishighlight kam dann in den nächsten 3 Tagen. Das hat mich umgehauen. Und Binodh auch fast.