Uttarakhand – Uttaranchal, Gharwal und Planungen

15.09.2022

 

Rishikesh, 2005

 

2005 war ich nochmal auf Stippvisite in Rishikesh und Joshimath. Das war zu Weihnachten und ich hatte mir dafür ein besonderes Geschenk machen wollen: skilaufen! In Auli bei Joshimat ist ein prima Skigebiet. Allerdings hatte ich Pech: es war zwar knackig kalt, aber noch kein Schnee gefallen. Skilaufen in Indien ist immer noch auf meiner To-do-Liste

 

Jedenfalls hatte ich die editierten Bilder in einen Ordner namens Uttaranchal getan, weil, damals hieß das noch so! Uttarakhand hat eine Größe wie Niedersachsen und gehörte nach der Gründung von Indien zum Bundesstaat Uttar Pradesh. Allerdings waren die Leute in der Bergregion davon nicht so begeistert, sie wollten lieber einen eigenen Bundesstaat. Es gab verschiedene Gruppierungen und Bemühungen – das kann man alles auf Wikipedia nachlesen. Jedenfalls waren sie erfolgreich und 2000 gab es dann den neuen Bundesstaat Uttaranchal. Zum 31.12.2006, also 1 Jahr nach meinem Besuch, wurde er umbenannt in Uttarakhand. Beide Namen bedeuten „nördliche Gegend“ und Uttarakhand ist Sanskrit.

 

Der Bundesstaat unterteilt sich in 2 Gebiete: Garwhal (Westen) und Kumaon (Osten). Auch wenn das Gebiet so klein wie Niedersachsen ist, ist es doch sehr viel vielfältiger und bergiger und die Straßen schlechter – und da meine Zeit sowieso viel zu begrenzt ist, beschränke ich mich auf Garwhal.

 

Berghang

 

Kommt einem Garh bekannt vor? Das ist das Hindi-Wort für Festung und kommt oft in Rajasthan vor. Garhwal soll früher aus 52 Fürstentümern mit Forts bestanden haben und von daher seinen Namen haben. Ich zitiere aus Wikipedia: „Die Region besteht nahezu vollständig aus in alle Richtungen verlaufende schroffe Bergketten, getrennt durch enge Täler, in einigen Fällen tiefe Schluchten.“ Schöne Unordnung offensichtlich.

 

Hier entspringen auch Ganges und Yamuna – und die Gegend ist quasi Wiege für massig wichtige hinduistische Tempel und Ziel von PilgerInnen und Wallfahrenden. Es gibt zwei Wallfahrten:
1. Char Dham Yatra: Man besucht die Tempel Yamunotri, Gangotri, Kedarnath und Badrinath. Die vier Tempel liegen an den Enden von 4 Straßen (bzw. nach Kedarnath muss man von der Straße noch 14 km zu Fuß gehen). Das kann man sich wie die 4 Finger einer Hand vorstellen – man muss immer wieder zum Handrücken um von da aus zum nächsten Fingernagel hochzufahren.

2. Panch Kedar: Panch = 5 , Kedar = lokaler Name für Shiva – und somit geht man zu 5 Tempeln, die Shiva geweiht sind. Zu allen diesen Tempeln gelangt man nur zu Fuß, man kann die 170 km ausschließlich zu Fuß zurück legen – oder man fährt zu den jeweiligen Startpunkten und startet da. Die Tempel sind Kedarnath (der ist also doppelt); Rudranath, Tungnath, Madmaheshwar und Kalpeshwar.

 

Man kann natürlich auch unzusammenhängend diese Tempel besuchen und das auch auf diverse Jahre aufteilen. Auf meinem Plan ist definitiv, welche davon anzusteuern, aber wieviele und welche, das ist noch unklar und ab wann mir der Hinduismus dann doch wieder zu viel wird. Außerdem bin ich noch sehr neugierig, wie die Leute in dieser Gegend eigentlich leben.

 

Seilbahnausblick

 

Als ich mich mit dieser Reise beschäftigte, habe ich nochmal die Fotos von 2005 angeschaut. Üblicherweise editiere ich sie und suche mir die schönsten raus. Wenn ich – wie jetzt – nach Jahren nochmal alles anschaue, finde ich Bilder dabei, die mir ganz großartig vorkommen, was mir damals nicht bewusst war. Die haben sich jetzt in diesem Blogpost verteilt und sind nur aus Rishikesh und Joshimath.

 

Tour Service

 

Dann zur weiteren Planung: eine meiner liebsten Reiseformen ist inzwischen das Reisen mit Einheimischen. Allerdings nicht mit Guides, die mich zu Sehenswürdigkeiten führen, sondern mit Leuten, mit denen ich was gemeinsam entdecken und erleben kann. Das können natürlich auch Guides sein. Und weil die in der Coronazeit so gelitten haben, habe ich mir nicht nur in Kyrgyzstan einen gesucht gehabt sondern auch hier. Er heißt Binodh, ist einer unserer beliebtesten Guides in Sikkim, ich kenne ihn nicht persönlich (nur per Facebook und Messenger) und er kennt Uttarakhand nicht. Eigentlich dachte ich, wir fahren mit Bussen, aber nix da, Binodh liebt sein Motorrad und ist vollkommen optimistisch, dass da auch noch mein Gepäck und ich raufpassen. So haben wir uns nun für Rishikesh verabredet (er ist schon da) und ich habe eine Motorradjacke eingepackt.

 

Seilbahn Joshimat

 

Außerdem werde ich noch diverse andere Leute treffen – jedenfalls gibt es schon Verabredungen. Ich bin jedenfalls schon mächtig gespannt, was in meinen Blogposts berichtet werden wird. Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Reisen: mehr oder weniger bekanntes Land mit mehr oder weniger unbekannter Gegend.

 

Und vielleicht sollte ich mal wieder mehr Senkrecht-Fotos machen?

 

Rishikesh

 

Joshimath