Meinen ersten Tag in Yerevan nutzte ich für Infos und Reiseorga und erste Eindrücke, den zweiten zur Bildung. Allerdings habe ich mich ein bisschen zu vollgestopft damit und krieg das auch nicht mehr so ganz sortiert, das muss ich daheim nachholen.
Armenien ist momentan ein viel zu kleines Land an einer viel zu interessanten Lage mit einer viel zu heftigen Geschichte.
Wieviel wusstet ihr vom Genozid? Ich nur, dass einer statt fand und von der Türkei anders interpretiert wird, aber mehr auch nicht. Es gibt hier ein Denkmal und ein Museum dazu, da bin ich hin. Als ich wieder raus bin, war ich ziemlich emotional durchgenudelt. Wieso ist „der Mensch“ nur so bösartig mit seinen Artgenossen????
Hier erstmal en Bild von dem Denkmal, das Museum ist unterirdisch in dem Komplex und umsonst.
Was ich u.a. lernte:
Also das ist jetzt so eine ganz grobe Zusammenfassung, in der evtl. auch noch Fehler sind. Es gab einiges an Bildmaterial und eigentlich gute Erläuterungen. Nur meine Beine hatten Mühe mit dem ganzen Stehen und mein Kopf mit der Aufnahme der ganzen Infos. Aber ich werde mich sicherlich noch weiter damit beschäftigen, damit ich es dann besser wiedergeben kann.
Blöderweise musste ich dann eilen, weil ich mich für eine Fußbesichtigungstour angemeldet hatte. Die war „frei“, d.h. man zahlte soviel Trinkgeld, wie es einem Wert war.
Wir waren 2 deutsche „Jungs“, eine Griechin und ich – sowie unser Guide Tigran. Der erzählte noch viel mehr von der Geschichte Armeniens vor dem Genozid bis zur heutigen Situation. Das ist jetzt aber viel zu viel zum wiederholen. Außerdem zeigte er uns einige Überbleibsel der Altstadt. Die hätte ich allein nie gefunden. Es scheint mal superschöne Gebäude gegeben zu haben, überwiegend aus Holz. Was besser für das Klima angesehen wurde und nicht – wie ich vermutete – wegen der Erdbeben. Daran leidet Armenien auch noch manchmal.
Ich denke, ich werde darüber nochmal ausführlicher Schreiben. Heute habe ich meinen Kopf noch mehr gefüllt mit der jetzigen Situation. Hier nur mal ganz ganz kurz: Armenien ist ein sehr kleines Land mit links und rechts Feinden (Türkei und Aserbeidschan) und oben und unten neutraleren Staaten (Georgien und Iran). Berg Karabachhat eine mind. 90%ige armenischen Bevölkerung, was Aserbaidschan mal irgendwann erobert hatte. Jetzt wollen es beide – auch um ihre Position mehr zu festigen. Aserbaidschan und Türkei hätten auch gerne einen direkten Durchgang zum Handeln. Da sitzt nun das wirklich kleine Armenien dazwischen, wird von der Restwelt nicht so ganz wahrgenommen und unterstützt, wie sie es gerne hätten und versuchen, einfach dazubleiben und ein etwas besseres Leben zu führen.
Es gehörte mal den Sowjets, die sehr viel aufbauten, aber ja wieder verschwanden. Damit verschwand auch viel Ökonomie – es ist faszinierend, wieviele leerstehende Fabriken es hier gibt.
Ich denke, ich lasse es erst einmal hierbei – mehr kommt dann bei meinen Yerevan-Posts vom 2. Besuch. Ab dem nächsten Post geht zum Trekking in die Provinz Vajots Dzor!