Üblicherweise sind hier immer so einige Bilder mit mir drauf, die es nicht schon im Blog gab. Problem: es gibt kaum welche. Ich neige selten zu Selfies und da ich ohne Begleitung reiste, hat das auch niemand sonst übernommen. Ich hab das nun mit drei Screenshots aus Tanzvideos angereichert.
Irgendwie war diese Reise „viel“. So viel Neues, so viel lange nicht mehr Gesehene/s, so viel Begegnungen, so viel Emotion, so viel überwältigendes Landschaft und Leere, so viel Warmherzigkeit in den Begegnungen. Ich hatte das Gefühl, ich rausche da so durch und habe Stress wegen der wenigen Zeit. Dabei kannte ich es ja eigentlich. Wäre das nicht, wäre ich vielleicht umgekippt. Ich fühlte mich jedenfalls trotzdem gut „heimisch“ und auch doch gewohnt und wollte am Ende nicht zurück. Aber so ging es mir ja schon bei allen letzten Indienaufenthalten.
Ich wunder mich auch über mich – und hätte gerne mal die Muße herauszufinden, warum das eigentlich so ist. Warum fühle ich mich so wie ich mich fühle in Indien?
Ich hatte mir Ladakh/Zanskar ausgewählt, weil ich so neugierig war, wie es mit den neuen Straßen sein würde. Und ich fand es aufregend, weil mir schien, dass gerade große Veränderungen geschahen – und sowas bekomme ich dann gerne direkt mit. Leider war es zu kurz, um dem wirklich nachzugehen, aber als Teaser und kleiner Einblick nicht schlecht. Dabei ist gerade beherrschend, wie sich ein Landschaftsgefühl verändert von einer Strecke, die mir bei 2 Treks vollkommen abgeschieden vorkam und jetzt war es „ganz normal“ auf der Straße da durch zu fahren. Dafür hatte ich danach wieder dieses Landschaftsgefühl von Menschenleere und kaum fassbarer ewiger Natur. Es kam mir, wie ein großes Gebiet vor. Aber diese großen Gebiete schrumpfen immer weiter zusammen. Wann und wo kann man tagelang wandern ohne jemanden zu begegnen?
Auch wenn mir der Trek doch ein bisschen lang und anstrengend vorkam – ich möchte weiterhin viel sowas machen. Und die Kombi mit den vielen Leuten vorher war ja auch prima.
Ich mochte, dass ich so oft überrascht wurde. Natürlich hatte ich Erinnerungen und eine Vorstellung – und dann gab es diese unerwarteten Veränderungen. Wie, dass es so vielen Nonnen in Zanskar so recht gut ging.
Natürlich hab ich auch über den Tourismus nachgedacht. Dass es ja schon noch einige Trekkings in Zanskar gibt, die Menschen tun können. Dass es mit dem Auto alles so viel bequemer geworden ist. Dass es diverse Übernachtungsoptionen in Zanskar gibt. Aber wie es wohl weiter geht? Es gab ja eher niemanden bei den Leuten, mit denen ich sprach, die sich quasi einfach auf eine rosige Zukunft freuten. Ist das nicht verrückt? Nachdem sie soooo viele Jahre auf ordentlichen Straßenzugang gehofft haben. Und jetzt fühlten sie sich doch überrollt davon.
In dem Sinne bin ich es nicht, aber ich kann den Teil nachzuvollziehen, der sich denkt, dass etwas zu viel in zu kurzer Zeit ist.
Momentan kann ich gerade nur sagen: ich bin sehr froh, diese Tour gemacht zu haben. Mit genau allem Drum und Dran, was ich erlebt habe. Und hoffe, wieder in die Gegend zu kommen, wieder Leute zu treffen, wieder neue Leute kennenzulernen und wieder in der Landschaft herum zu laufen. und ich bin ja auch zu neugierig, wie es mit Zanskar weiter geht.