Ich scharre mit den Füßen! Nach den ganzen Winterreisen nach Ladakh werde ich diesmal – wenn es denn so klappt wie gedacht – am 15.09. in Leh landen. Und dann will ich nach Zanskar, dort trekken und ohne Flug wieder in Delhi ankommen.
2017 war ich das letzte Mal in Zanskar. Damals wanderte ich von Anmo, dem damaligen Ende der Straße, nach Kargyak, dann trug mich ein Pferd den Shingo-la hoch und dort holte mich ein Taxi ab, welches mich nach Darcha brachte. Übernachtet habe ich bei Familien und im Klostergästehaus in Phuktal. Damals wurde tüchtig an der Straße gebaut und man hatte auch schon die Strecke von Darcha über den Shingo-la nach Purne geschafft. Hoffnungsvoll fuhr man mit dem Auto rüber, aber dann – oh weh – versperrte ein Erdrutsch den Rückweg. Das Auto war gefangen und wenn jemand Benzin brachte, fuhr es zwischen Purne und Kargyak umher. Hingefahren war ich wie üblich über Kargil.
Das hat sich nun enorm geändert. Der Erdrutsch ist aufgeräumt und die Straße über den Shingo-la wird regelmäßig befahren. Das eingesperrte Auto konnte wieder raus. Auch hat man das letzte Stück Straße zwischen Purne und Anmo fertig gestellt. Nun kann das Auto ganz durch nach Padum fahren. Und von dort hat es sogar 2,5 Entscheidungen für die Fahrt nach Leh zu tätigen: die alte Route über Kargil, die neuere Route über den Singge-la und Lingshed – oder die ganz neue Route ohne Pass über Nimmu. Für die letzte Möglichkeit kann man sich aber nicht immer entscheiden.
Mit freudigem Tätä wurde kurz vor der diesjährigen Wahl die neue Straße eröffnet – und bald darauf wieder geschlossen. Sie war noch gar nicht so richtig fertig und man muss noch tüchtig rumbauen. Seitdem ist sie manchmal offen und oft geschlossen. Jedenfalls bin ich überzeugt, dass der Tourismus in Zanskar boomen wird und will nun schnell mal nachgucken, wie es momentan ausschaut.
Der Tourismus in Ladakh hat schon geboomt. Es auch schon ewig her ist, dass ich im Sommer da war. Der Winter gaukelt einem ein touristenarmes Ladakhbild vor, welches im Sommer völlig anders ausschauen soll. Ich bin gespannt. Außerdem freue ich mich, diverse Menschen zu treffen.
Dann habe ich die Lingshed-Straße anvisiert, die ich mit Übernachtungsunterbrechungen geruhsam angehen möchte. 1996 und 2007 bin ich die Strecke getrekkt, wo jetzt Autos fahren. Ich war seitdem nie wieder in den Gegenden und bin neugierig, was ich alles noch erinnere und was „wie neu“ für mich ausschaut. Und wieviel sich dann wohl in der Hauptstadt Padum geändert hat?
Dort habe ich auch etwas Zeit und hoffe Leute aus dem Ex-Kamerakidz-Projekt wieder zu treffen. Manche sind nicht mehr da wie der Schuldirektor (den ich aber im Vorjahr bei Manali traf), manche sind wieder zurück wie z.B. ein Ex-Kamerakid, welches Zanskar nach dem ersten Projektjahr verließ und jetzt ein Café in Padum betreibt.
Und dann hoffe ich, wie in „alten Tagen“ nur mit kochendem Pferdemann einen Trek zu machen. Mein letzter solcher in Zanskar war genau 10 Jahre zurück und ziemlich aufregend wegen vorheriger politischer Unruhen mit Ausgangssperre, weggelaufenen Pferden, verschwundenem 2. Pferdemann und einem abschließend bestem 3. Pferdemann. Die Tour ging über den Phirtse-la. Diesmal will ich weiter nördlich wandern.
Und dann geht es über die Straße wieder zurück nach Delhi. Ich habe nur 3 Wochen Zeit und fühle mich damit etwas gestresst obwohl es nach meinem Excel-Plan alles gut ausgehen sollte. Und wenn nicht – dann muss ich eben umdisponieren.
Und egal, wie sich diese 3 Wochen nun inhaltlich füllen werden – ich freue mich riesig darauf, einige Zeit in der Gegend zu verbringen. Und bin auch sehr gespannt, wie sich der Blog füllen wird.