Nach dem Winter in Ladakh flog ich in den Frühling nach Delhi und verbrachte dort 3 Tage bevor es wieder in den Flieger nach Kathmandu geht. Es fühlte sich seltsam an, so ohne massig Kleidungsstücke an draußen herumzulaufen. So leicht. Aber die Gewöhnung geht doch immer schneller als man denkt. Ich hatte drei Verabredungen und mir außerdem vorgenommen, immer etwas zu besichtigen, wenn ich in Delhi bin. Diesmal war es der Lodi Garden. Aber auch eigentlich alt Bekanntes suchte ich wieder auf.
Mein erstes Treffen hatte ich in Majnu-ka-Tilla, dem tibetischen Viertel. Da habe ich allerdings nur kurz ein Foto während der Wartezeit gemacht, danach keines mehr. Majnu-ka-Tilla, kurz MT, war einerseits gleich, d.h. enge Gassen voller Leute und links und rechts reihten sich Shops, Lokale, Unterkünfte, Institutionen usw. dicht an dicht. Neu war, wie schick das alles wurde. Und man kann nicht mehr zum Yamuna Fluss gehen, wo es inzwischen eine riesige Straße zu einer neuen Brücke gibt. Mit Discobeleuchtung.
Getroffen habe ich mich mit einem jungen Zanskari, den ich als englischsprechende Kontaktperson zu dem kranken jungen Mann bekommen hatte (siehe hier). Wir haben oft telefoniert gehabt und waren ein bisschen neugierig, uns nun in echt kennenzulernen. Es war nett. Er wurde früh vom Dorf auf eine gute Schule außerhalb geschickt und wuchs somit nicht in Zanskar auf. Und auch jetzt ist er nur manchmal dort und hat sich für ein Restaurant in Jammu entschieden, wo er zanskarische Spezialitäten anbietet. Aber das macht er sicherlich nicht bis zu seinem Lebensende. Es war jedenfalls nett, ihn kennenzulernen und die Gespräche anregend.
Am nächsten Tag ging ich in den Lodi-Garden, der wirklich ausgesprochen schön und vielfältig ist. Es gibt alte Gemäuer, tolle Pflanzen, Rasenflächen, Outdoor-Gym, Leute und auch viele Liebespaare, die sich hier gerne treffen.
Danach traf ich Kumpel Siddharth am Connaught Place. auf der Suche nach ihm gelangte ich in die völlig neu gestaltete Platzmitte. Das kannte ich noch nicht. Lauter Blumen strömten schönen Duft aus, Wasser sprinkelte herum, die Leute amüsierten sich und es gab massig Zaun drumherum und bei Dunkelheit wurde alles abgesperrt. Das ganze nennt sich Central Park. Irgendwie seltsam.
Mit Siddharth war es nett wie immer – es gibt vage gemeinsame Reisepläne für Mai, aber wer weiß…..
Und am 3. Tag traf ich endlich Tundup, meinen Ladakh-Agentur-Kollegen seit 2003, ein wirklich langjähriger enger Kontakt. Wir waren in Dwarka, wo ich ganz schön viel Zeit in meinen Indienjahren verbrachte. Flat 24. Dieses hatte sich jetzt auch gewandelt bzw. viele Wohnungen in dem Block waren erweitert worden. Ich habe es nicht ganz kapiert, wie die mehr Wohnfläche raushauen konnten, aber es war passiert. Und auch innen ist sehr viel umgestaltet worden – es war kaum wiederzuerkennen. Ziel: es auch auf Airbnb zu vermieten.
Ansonsten wächst und wächst alles in Dwarka, aber viel bin ich da nicht herumgelaufen. Der Mann im Medical Point, wo ich auch früher immer Medikamente holte, erkannte mich wieder. Und es gab ein neues schickes Restaurant an der Metrostation und ich habe jetzt ein neues indisches Lieblingsessen: Methi Matar Malai!
Tundup und ich plauderten und plauderten und erzählten uns aus den letzten 4 Jahren und dieses und jenes und die Zeit verflog und bald sitze ich im Flieger und fliege weiter. Ein bisschen hoffe ich auf ein weiteres Treffen. In Indien bin ich – wie schon früher immer – an dem Punkt angelangt, das Gefühl von zu wenig Zeit für die Leute zu haben. Ich bin noch nicht wirklich „fertig“ mit den Gesprächen und der gemeinsamen Zeit. Immerhin komme ich für den Mai wieder und mal schauen, wen ich dann wiedersehe.
Aber nun volle Konzentration auf Nepal!