Als ich nach Frankreich reiste, schrieb ich eine Mail an alle meine FreundInnen und Bekannten und Verwandten und erzählte, was so den Sommer über geplant sei (Zeit in Alpen verbringen) – und dass ich nichts gegen Begleitung bei einer Hüttentour hätte. Und da meldete sich tatsächlich jemand mit Lust und Zeit: Lydia! Ein Zeitfenster war schnell gefunden und da ihr recht egal schien, was und wo wir wandern würden und ich keine Lust auf große weitere Recherche hatte, mich aber erinnerte, mal über die Glocknerkrone gelesen zu haben und das auch gerne mal angehen wollen würde – stand die Tour dann auch schnell fest.
Lydia habe ich 2017 in Ladakh kennengelernt bzw. schon etwas vorher in Berlin für ein Reisevorgespräch. In Ladakh hatten wir dann eine kleine Frauenreisegruppe, die ich leitete.
Wir haben damals diverse Orte besucht, sind vielen Menschen begegnet und sind auch ein bisschen (tages)gewandert. Danach war Lydia einmal hier bei mir und wir sind einen Berg etwas hochgestiegen (siehe oben) und danach hab ich sie öfters gesehen, wenn ich in Berlin war – wobei ich auch manchmal für ein paar Nächte bei ihr wohnen konnte. Mit ihr kann man prima plaudern, still sein und tiefere Gespräche haben.
Wer Lydia ein bisschen näher kennenlernen möchte – hier ist ihre Webseite: https://lydia-roeder.de/
Hüttenwandern ist neu für sie – und ich hoffe ganz doll, dass es für sie eine prima Erfahrung wird!
Ich habe die Zeit zwischen Frankreich und dem Start genutzt und bin bei mir in der Gegend gewandert. Es ist schon ziemlich anders als in Frankreich von der Vegetation und den Gerüchen her. Irgendwie heimeliger. Auch die Gipfelkreuz-Jesuse kommen mit heimelig vor – allerdings anders. Sie sind gewohnt, aber ich bin in Bayern weiterhin befremdet von dieser massiven optischen Christlichkeit.
Jedenfalls habe ich nochmal gedacht, dass es hier wirklich eine tolle Fülle von Wanderpfaden gibt und es gar nix macht, diese mehrfach zu gehen. Am besten ist es, frühzeitig zu starten, dann ist alles noch so ruhig, die Luft klar und frisch und es ist ein bisschen kühler. Weil – für Juni finde ich es insgesamt eindeutig zu warm. Es gab zwar noch keinen Tag über 30°, aber nah dran. Und so kann man immer gut rumschwitzen. Früher fand ich etwas doof, dass man immer durch so viel Wald muss um in die felsigeren Höhen zu gelangen. Inzwischen bin ich wegen dem Schatten voll dankbar dafür.
Der Großglockner ist runde 150 km von mir entfernt bzw. der Ort, um den es sich dreht: Kals am Großglockner. Dorthin werden wir mit dem Auto fahren, mit dem Taxi zum Startpunkt gelangen und am Ende wieder ankommen und heimfahren. Man könnte ganz um ihn herumwandern, aber das schien mir etwas ambitioniert. Aber im Internet wurde die „Glocknerkrone-Tour“ beworben, eine Streckenführung von West nach Ost südlich des Großglockners. Diese solle 6 Tage dauern. Problem: die letzte Hütte wird gerade nicht bewirtschaftet. Wir haben jetzt erstmal 4 Hütten vorgebucht – und es offen gelassen, ob wir am Ende noch zu einer anderen wandern, ob es reicht an Höhenmetern oder ob sogar das Wetter zu schlecht ist. Nach diesen vielen sonnigen und auch heißen Tagen wird mit Gewittern und Regen gerechnet. Wir werden vor Ort entscheiden. Aber erstmal schaut es so aus:
Bzw. dies ist eine Variante der Tour wie Mapy sie zusammen zeichnet. In der Wegbeschreibung werden teilweise längere Strecken vorgeschlagen. D.h. es gibt Varianten zwischen den Hütten (außer zur ersten hoch) und so können wir täglich entscheiden, wo genau wir gehen. Mit den Höhenmeter schaut es bei Mapy so aus:
Wir können von 5 auch noch weiter östlich nach heiligenblut gehen. Oder eben zu einer weiteren Hütte, die südlicher ist. Mit Mapy, maps.me und noch zu machenden Fotos von aushängenden Wanderkarten (das war 2022 mal meine Lösung als ich vorab keine Wanderkarte erstehen konnte – aber mit den Handyfotos, in die man zoomen konnte, kam ich sogar besser zurecht als mit einer ganzen Karte) sind wir gut gerüstet.
Da schon die vorherige Wanderung nicht ganz so verlief wie geplant, bin ich jetzt innerlich schon auf Änderungen vorbereitet. Was mich trotzdem anstrengt sind diese notwendigen Vorab-Buchungen. Weil – manche Hütten sind sehr beliebt und auch hier gab es schon ein Buchungsnadelöhr, welches bei Buchung an manchen Tagen schon voll war. Und ja auch Leute abgewiesen werden/können. Mir sind da Nepal und Indien sympathischer. Jetzt schauen wir, wie es mit den anvisierten Hütten – und dem offenen Ende geht!
D.h. Lydia kommt heute später angereist, morgen geht es los – und in 1 Woche startet dann der Blog und wir beide werden um viele Erfahrungen reicher sein!