Tungnath – Chandrashila, Tempel und Geschichten

22.09.2022 / 2. Teil

 

 

Wir sind also erstmal auf den Chandrashila. Prashant startete hier seine Müllsammelei und Binodh + ich saßen rum, guckten rum und machten Fotos.

 

 

 

Oben auf dem Gipfel ist auch ein Tempelchen, gewidmet Rama, der, nachdem er Ravana getötet hatte, das bereute bzw. Erlösung für seine Sünde suchte und sich auf den Weg machte, Shiva zu finden, der sich viel im Himalaya aufhielt. Auf dem Chandrashila soll er meditiert haben. Andere Quellen sagen alllerdings, es sei Shiva, der hier meditiert haben soll. Oder auch der Mondgott Chandra.

 

 

 

Jetzt aber zur Geschichte der Panch Kedars, die im Mahabharata festgehalten wurde. Damals waren die verwandten Familien der Pandavas und Kauravas aus Gründen zerstritten und bekriegten sich. Die Pandavas siegten und schlugen ihren Cousins die Köpfe ab.

 

Erst hinterher ging ihnen auf, was für eine miese Sünde das war (ebenfalls die getöteten Brahmanen in diesem Krieg) und sie bereuten und wollten davon wieder erlöst werden. Dazu übergaben sie ihr Reich anderer Verwandtschaft und zogen los, Shiva zu suchen. Sie gingen nach Varanasi, wo Shiva gerne verweilte. Der hatte aber keinen Bock auf diese miesen fiesen Leute, erhörte nicht ihre Gebete, verwandelte sich in einen Bullen (Nandi) und versteckte sich in den Bergen Garhwals.

 

Die Pandavas starteten auch dahin und suchten weiter. Einer sah einen Bullen bei Guptakashi und war sich sicher, dass das Shiva sein müsse, rannte ihm hinterher ud erwischte ihn am Schwanz und Hinterbeinen. Shiva aber löste sich auf und verschwand unter der Erde. Später tauchte er in Teilen wieder auf, sein Buckel in Kedarnath, Arme + Brust in Tungnath, das Gesicht in Rudranath, Nabel + Bauch in Madhyamaheshwar + das Haar in Kalpeshwar. Die Pandavas errichteten überall dort Tempel, verehrten ihn und schwupp, waren dann auch die Sünden vergeben!

 

 

Wir gingen dan also alle drei zum Tempel, Prashant blieb draußen, ich ging rein und knipste bisschen rum und Binodh wollte richtig rein. Im Tempel gibt es 2 Innenräume, den einen machte der Priester von Zeit zu Zeit auf und man kann Arme + Brust sehen (aus Stein), das noch Innere wird nur zu Aarti-Zeiten morgens und abends geöffnet.

 

 

 

Danach speisten wir in einem der kleinen Lokale und dann – Wunder über Wunder, kam die Sonne für ca. 15 min. raus!

 

 

Wir machten uns dann wieder an den Abstieg, Prashant hatte schon 2 volle Plastiktütchen voll Müll in der Hand. Wir fanden noch eine größere Tüte und halfen ein wenig mit beim Müllsammeln. Es lag sehr viel rum und wird nur zum Saisonende aufgesammelt. Prashant hat dann die Tüte mit dem Müll auf sein Scooty getan und ist so nach Rishikesh gefahren. Dann hat er die weiterhin volle Tüte mit dem Bus nach Delhi transportiert und erst dort ordentlich sortiert und zu den jeweiligen Bestimmungen gebracht.

 

 

Es war weiterhin nicht super einfach in unserer Reisegruppe, ging aber. Wir freuten uns jedenfalls alle über die tolle Natur und die wechselnden Aussichten mit den Wolken und der Berglandschaft. Am nächsen Tag trennten wir uns, Prashant startete zurück nach Rishikesh und Binodh und ich weiter nach Nordosten. Wie es uns da erging? Nächster Blogpost!