In Artavan blieb ich 2 Nächte um noch eine Tagestour zu machen und mehr Dorfleben mitzubekommen.
Die Tour ging zu einem See (Hayeli lake) und ich kam noch an einem kleineren namenlosen See vorbei. Die leuchteten so blau und einladend, dass ich gerne reingesprungen wäre. Aber es war zu morastig und dann doch zu viele Hirten usw. unterwegs. Früher im Jahr ist offensichtlich alles grün um die Seen herum, jetzt im Herbst ocker. Was mir persönlich besser gefällt.
Danach spazierte ich durch Artavan. Laut Wikepdia leben dort 321 Menschen. Es gibt einen Laden
Die Häuser hatten überwiegend Abstand zueinander und man hat kaum Leute gesehen, die beisammen waren, eher nur einzelne.
Wobei ich die Atmosphäre nicht unangenehm empfand. Vielleicht auch wegen dem Sonnenschein. Wie es in der kalten Jahreszeit und mit viel Regen ausschaut mag ich mir nicht so recht vorstellen. Was die Leute genau tun, weiß ich nicht, sie haben aber offensichtlich viele Tiere, Felder und große Obst- und Gemüsegärten. Die Häuser bzw. was sich alles auf den Grundstücken befindet, schaut sehr zusammengestückelt und geflickt aus. Einerseits ja gut, dass da alles noch irgendwie gebraucht werden kann, andererseits deprimiert es mich aber auch ein bisschen.
Jetzt aber zu meinen Gastgebern Asgherik und Sambat. Sie führen mich am nächsten Tag zum Minibus in die nächste Ortschaft und haben sich dazu fein gemacht
Sie haben einen Sohn, ich glaube, der ist beim Militär. Und verlobt mit Nurne.
Asgherik hat jeden Morgen frisches Fladenbrot selbst gebacken. Und die ganzen Schätze aus ihrem Garten legt sie ein oder macht sie anderweitig haltbar. Hier ist sie vor ihren Vorratsregalen
Ich bemühte mich um Ausdrücke und Worte in armenisch, aber das Übersetzungsprogramm (2 ausprobiert) gibt oftmals andere Ergebnisse als was die Leute wirklich sagen und dann verstehen Sie mich nicht. Wenn ich mir was sagen lasse, hält es allerdings auch schwer in meinem Kopf, wenn ich es nicht schon geschrieben gesehen habe. Am Morgen habe ich versucht, meine Frühstückssachen zu lernen.
Ei = Djuus o.ä.
Brot = Kat
Milch = Hat
Honig = Meghr
Käse = Panir
Karotten = Ghazar
Joghurt = Madzun
Frikadelle = Kotlett
Saft = Kampott
Armenisch ist eine indoeuropäische Sprache – und so findet man dann ganz manchmal was, was man von woanders kennt (Panir wie der indische Käse und Karotten heißen auf Hindi Ghajjar, also sehr ähnlich).
Naja, jedenfalls klappt es nicht so wirklich gut – und ich freue mich dann sehr, wenn ich englischsprachige Menschen finde. Bei der Übersetzungapp guckt oftmals das Gegenüber zu verwirrt und ich dann auch.