Vayots Dzor – Sprache, blaue Seen und Gestückeltes

21.09.2021

In Artavan blieb ich 2 Nächte um noch eine Tagestour zu machen und mehr Dorfleben mitzubekommen.

 

Die Tour ging zu einem See (Hayeli lake) und ich kam noch an einem kleineren namenlosen See vorbei. Die leuchteten so blau und einladend, dass ich gerne reingesprungen wäre. Aber es war zu morastig und dann doch zu viele Hirten usw. unterwegs. Früher im Jahr ist offensichtlich alles grün um die Seen herum, jetzt im Herbst ocker. Was mir persönlich besser gefällt.

 

Hayeli lake
Grünes Inselchen im Hayeli lake
Kleinerer See
Kleinerer See in großer Landschaft

Danach spazierte ich durch Artavan. Laut Wikepdia leben dort 321 Menschen. Es gibt einen Laden

 

einziger Laden in Artavan mit Verkäufer

 

Die Häuser hatten überwiegend Abstand zueinander und man hat kaum Leute gesehen, die beisammen waren, eher nur einzelne.

 

Einzelne Frau rechts im Bild

 

Wobei ich die Atmosphäre nicht unangenehm empfand. Vielleicht auch wegen dem Sonnenschein. Wie es in der kalten Jahreszeit und mit viel Regen ausschaut mag ich mir nicht so recht vorstellen. Was die Leute genau tun, weiß ich nicht, sie haben aber offensichtlich viele Tiere, Felder und große Obst- und Gemüsegärten. Die Häuser bzw. was sich alles auf den Grundstücken befindet, schaut sehr zusammengestückelt und geflickt aus. Einerseits ja gut, dass da alles noch irgendwie gebraucht werden kann, andererseits deprimiert es mich aber auch ein bisschen.

 

Haus mit Strohlager
Viel gestückeltes
Hier dachte ich schon, dass niemand mehr da wohnt – tut es aber doch

 

Nicht mehr intaktes Fenster

 

Jetzt aber zu meinen Gastgebern Asgherik und Sambat. Sie führen mich am nächsten Tag zum Minibus in die nächste Ortschaft und haben sich dazu fein gemacht

 

Gastgeber

 

Sie haben einen Sohn, ich glaube, der ist beim Militär. Und verlobt mit Nurne.

Asgherik hat jeden Morgen frisches Fladenbrot selbst gebacken. Und die ganzen Schätze aus ihrem Garten legt sie ein oder macht sie anderweitig haltbar. Hier ist sie vor ihren Vorratsregalen

 

rechts der Fladenbrotbackofen

 

Ich bemühte mich um Ausdrücke und Worte in armenisch, aber das Übersetzungsprogramm (2 ausprobiert) gibt oftmals andere Ergebnisse als was die Leute wirklich sagen und dann verstehen Sie mich nicht. Wenn ich mir was sagen lasse, hält es allerdings auch schwer in meinem Kopf, wenn ich es nicht schon geschrieben gesehen habe. Am Morgen habe ich versucht, meine Frühstückssachen zu lernen.

 

Frühstück

Ei = Djuus o.ä.

Brot = Kat

Milch = Hat

Honig = Meghr

Käse = Panir

Karotten = Ghazar

Joghurt = Madzun

Frikadelle = Kotlett

Saft = Kampott

Armenisch ist eine indoeuropäische Sprache – und so findet man dann ganz manchmal was, was man von woanders kennt (Panir wie der indische Käse und Karotten heißen auf Hindi Ghajjar, also sehr ähnlich).

 

Naja, jedenfalls klappt es nicht so wirklich gut – und ich freue mich dann sehr, wenn ich englischsprachige Menschen finde. Bei der Übersetzungapp guckt oftmals das Gegenüber zu verwirrt und ich dann auch.