München – Reiseerlebnisse vor dem Abflug

15. Mai 2023

 

Früher war alles anders. Früher fuhr ich zum Flughafen, checkte ein und flog los. Seit den letzten 2,5 Jahren ändert sich das. Es gibt oftmals irgendwelche Hindernisse. Die diesjährige Tücke: ich soll am Dienstag mittag fliegen. Die Bahn wollte von Sonntag Abend bis Dienstag Abend streiken. Wie sollte ich da zum Flughafen kommen (ich wohne ca. 150 km entfernt)? Also buchte ich mich wieder in dem Hostel ein, wo ich schon bei der vorherigen Reise war. Von dort könnte ich mich mit Bussen durchschlagen. Stellte ich mir vor.

 

Dann wurde der Streik wieder abgesagt. Und ich hatte ein Hostelbett mit 100% Stornogebühren. Ich entschied mich für einen Kompromiss: ich würde Montag dorthin fahren und 1 Nacht schlafen. Geruhsamere Flughafenfahrt.

 

Sonntag nachmittag checkte ich die lokalen Nachrichten: gewisse Bahnen würden trotz Streikabsage nicht fahren. Und zwar meine Bimmelbahn zur nächsten Stadt. Keine einzige Fahrt. Von dort fielen auch einige Züge aus, aber es gab genügend Auswahl. Aber wie komme ich dahin? Glück gehabt, eine Freundin würde mich in die Stadt fahren. Am vormittag checkte ich nochmal die Verbindung. Inzwischen fielen viele weitere Züge aus, aber der von uns angepeilte nicht. Umso mehr wunderte ich mich dann, als ich mit ihm fuhr: er war fast pünktlich und sehr leer.

 

 

Wie schon im Februar begrüßte und erinnerte sich dann auch gleich wieder die Rezeptionistin, die in Ruhpolding aufgewachsen war. Diesmal war ich in einem 6-Bett-Schlafraum. Dort gab es Verwirrung ob der Betten und Spinde und wem welches, weil jemand ausgechecktes seines nicht ordentlich verlassen hatte und man dachte, da wäre noch jemand. Auch diesmal haben wir es bisher recht ruhig.

 

 

Das Wetter war nicht frühlingshafter Mai sondern gammelig – ich zog trotzdem los und erkundete das Werksviertel (Infos dazu hier). Das ist schon ein wirklich spezieller Ort, teilweise sehr leer. Auf jeden Fall schaut es anders aus als im gängigen Münchenrest.

 

 

 

 

 

 

Es hatte sich einiges angesiedelt, es gab viele Baustellen mit nicht so reger Arbeitertätigkeit und aber auch viel Leere. Eigentlich hatte ich ähnliches Ambiente eher in Georgien erwartet.

 

Wenn man reist, macht man neue Erfahrungen. Und ich startete gleich hier damit. Ich betrat das erste Mal in meinem Leben ein Waffengeschäft! Mir sind ja eigentlich Leute, die mit Waffen zu tun haben, ziemlich zuwider. Also insbesondere die mit Schusswaffen. Und fast wie erwartet entpuppte sich ein Verkäufer als ein kauziger, gehemmter, ungelenker Typ. Aber er verkaufte mir, was ich wollte. Nämlich ein Pfefferspray! Ich habe doch solche Angst vor miesen fiesen Hunden. Mit einer Hundekennerfreundin war ich am Vorvorabend nochmal die Strategien durchgegangen:
A. weiten Bogen machen

B. sich abwenden, gähnen, Lippen lecken, daran vorbei schleichen

C. wenn nicht möglich, dann Steine aufheben

D. wenn keine Reaktion, diese werfen

E. wenn keine Reaktion bzw. Hund bösartig näher kommt, dann Pfefferspray

Sie als sehr sehr gute Hundekennerin würde welches mitnehmen. Ich dann also auch. Nur wo kauft man das eigentlich ohne Internet (war ja zu kurzfristig). Wirklich eindeutig schien uns nur ein Waffengeschäft zu sein. Und es gab sogar eines in Hostelnähe!

 

 

Danach spazierte ich etwas herum. Als ich auf ein Blumenbeet zusteuerte, kam mir eine Frau entgegen und schaute, als ob sie mir was Wichtiges sagen wolle. Das tat sie auch direkt zu mir hin: „Ich fühle es ganz genau!“. Ich wollte lieber nicht wissen, was. Als nächstes ging ich an zwei Frauen vorbei, wovon die eine mehrfach wiederholte: „Da bin ich fast verrückt geworden“. Ich wollte lieber nicht wissen, warum. Daraufhin hoppelte ein Hund auf 3 Beinen an mir vorbei. Ich brauchte weder A, B, C, D oder E zu machen.

 

Da dachte ich dann: man kann auch gar nicht so weit weg von daheim spezielle Sachen erleben.

 

 

 

 

Hier mein link zum Februar-München-Erlebnis:

 

München – Reiseerlebnisse vor dem Abflug